58. Kapitel

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„Hör zu Amy, ich habe vorhin mit einem meiner Kontakte telefoniert."
Amy nickte.
„Es waren doch Häftlinge mit gelben Overalls, nicht war?"
Wieder nickte Amy.
„Die Gefängnisse hier haben alle unterschiedlich farbige Haftbekleidungen.
Mein Kontakt wird herausfinden, aus welchem Gefängnis sie stammen.
Damit wir gezielt suchen und uns einen Plan überlegen können, wie wir hineinkommen, um die Gefangenen, somit auch Steve, in Augenschein zunehmen."
Gespannt hörte Amy zu und war erleichtert, dass er sie doch nach erstem Anschein Ernst genommen hatte. Vor allen, das er seine Kontakte hat spielen lassen, um herauszufinden, welche Haftanstalt es war.
In dieser Nacht schlief Amy unruhig, weil sie den Mann vor sich, den sie als Steve erkannt haben wollte. Nach dem gemeinsamen Frühstück wollte Harry gleich zum Gefängnis aufbrechen. Vorher hatten er und Amy ein ruhiges, klärendes Gespräch. Gefühlvoll hielt er ihre Hände und drückte sie.
„Amy ich werde mein Bestes geben, um herauszufinden, ob dieser Mann, den du gestern gesehen hast, wirklich Steve war." Dann hob er zu Ermahnung leicht seine Stimme. „Amy, die Chancen, dass es Steve war, sind sehr gering." Amy sog tief die Luft ein und wollte Harry ins Wort fallen. „Amy, ich weiß, was du jetzt sagen willst, warte damit. Ich hoffe, dass Du recht hast. Aber."
„Harry, nicht aber, es war Steve! Und ich lasse mich nicht umstimmen!" Amy zog ihre Hände aus seinen und presste sie zum Schutz vor den Bauch. Sie wollte sich nicht aufregen zum Wohle ihres ungeborenen Kindes. „Ich weiß, was ich gesehen habe, Harry." Schnell drehte sich Amy um und zog ihre Schuhe an. "Wenn du mir nicht glaubst, komme ich mit und zeige dir den Mann!" Fest entschlossen stand sie in der leicht geöffneten Haustür.
Mit wenigen Schritten stand Harry hinter ihr und gab der Tür einen Schubs, sodass sie zurück ins Schloss fiel.
„AMY", sprach er mit harter Stimme.
„Wir hatten besprochen: Ich gehe da alleine hin, du wirst hier warten. Wade kommt gegen Mittag. Das da draußen ist keine Zuckerschlecken. Wir müssen behutsam vorgehen. Ich habe auch schon einen Plan. Nur du musst mir vertrauen. Hörst du!" Energisch schaute er ihr tief in die Augen.
„Hast du mich verstanden?" Ohne ein weiteres Wort zu sagen, gab sie die Tür frei und ging zurück ins Wohnzimmer.
Harry hielt kurz inne und verließ schweigend die Wohnung und stieg zu seinem Informanten ins Auto.

Steve war so weit weggetreten, dass er fast den Morgenappell verschlafen hätte, wären seine neuen Freunde nicht gekommen, um ihn zu wecken. Die Müdigkeit steckte ihn seinen Knochen, ebenso die letzte zwei Wochen harter Arbeit. Mit etwas verschlafenden Blick, schlich er zu seinem Stammplatz im Hof. Zerknirscht, die Chance nicht genutzt zu haben von hier fort zukommen, stand er Gedankenverloren in der Reihe. Wiederholte dachte er an das Gefühl vom gestrigen Tag.
"Hey, was bist du so nachdenklich?" Bob stieß ihn an, nachdem der Pulk sich im Hof aufgelöst hatte und alle in ihre Ecken verschwunden waren. Steve verschränkte die Arme vor der Brust und sein Blick fiel auf die Pfützen im Hof, während er sich gegen die Lehmwand lehnte. Wie sollte er Bob erklären, wenn er es selbst nicht verstand? Gestern beim Regen wäre es ein Leichtes gewesen, abzuhauen. Heute hätte er schon über alle Berge, oder zumindest auf dem Weg nach Hause sein können.
Bob betrachtete ihn mit Argusaugen.
"Um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass du deinen Gedanken vorerst zur Seite geschoben hast, um von hier fort zu kommen. Das hast du doch, oder?"
Steve leckte sich über die Lippen.
"Nicht dein Ernst. Ich weiß, auch wenn es dir schwerfällt. Du musst dein altes Leben hinter dir lassen. Sonst wirst du hier zu Grunde gehen. Um hier drin zu überleben, musst du dich auf hier und jetzt konzentrieren." Steve strich sich durch die Haar und blickte zum Turm.
"Nein Bob," und biss sich auf die Lippen. "Ich kam in meinem Leben aus weitaus brisanteren Lagen als diese hier und bin immer wieder nach Hause gekommen. Daher wird mich dies auch nicht abhalten." Dabei nickte er zum Turm hinauf. "Aber was hast du davon, dass deine Frau dich dann in einem Zinksarg zurück nach Hause bekommt? Hast du daran mal gedacht." Bob kniff die Augen zusammen, er hatte so ein dumpfes Gefühl, als würde sein neuer Freund eine Dummheit planen.
Resigniert blickt Steve zu Boden. Amy dachte er, was würde er darum geben, jetzt bei ihr zu sein. Einiges würde er ändern.
Als er plötzlich laute Geräusche aus dem Innenhof zu hören bekam.
Einer der Männer von Song hatte den Jungen wieder am Wickel. Aufgebracht, dass sie ihn nicht in Ruhe ließen, machte Steve sich auf, um ihn entgegenzutreten. Zielsicher ging er auf den Jungen zu, packte ihn am Arm und zog ihn schützend hinter sich. Was dem Streitverursacher gar nicht passte. Mit wüsten Beschimpfungen ging er auf Steve los und stieß ihn nach hinten. Beim zweiten Versuch, ihn von der Hofmitte zu schubsten, machte Steve einen Ausfallschritt und der Angreifer strauchelte. Zornig rappelt sich dieser erneut auf und ging auf Steve los, der im Begriff war, den Hof zu verlassen, um sich ein schattiges Plätzchen zu suchen. Ungeachtet, dass die Wärter sich schon in Position begeben haben, zog er an dessen Schulter. Mit einem gekonnten Schulterwurf ließ Steve ihn zu Boden gleiten.
Blind vor Wut fing der Kleinkriminelle einen Streit an. Heftig wurde die Auseinandersetzung der Männer. All die Wut, legt Steve in seine Schläge und streckte den Mann zu Boden. Er wurde erst ruhiger, als die Wachen die beiden Kampfhähne mit gezielten Schlägen ihrer Gummiknüppel voneinander trennten. Ein kurzer Blick in Richtung des Büros konnte Steve erhaschen, bevor Beide aus dem Hof in den Bau gebracht wurden.
Dieser war eine Mischung aus Lehm und Schlamm und endet oben mit nur einem Lichtschacht. Dieser ist gerade mal so groß wie ein Gullideckel von vierzig mal dreißig Zentimeter, stinkt erbärmlich nach Modder und nach allem anderen was man nicht riechen möchte. Steve drückt sich an die hintersten Ecke seiner zweimal zwei Quadratmeter großen Zelle und hält sich wegen dem Gestank mit dem Unterarm die Nase zu. Aber das war nicht das Schlimmste, sondern der Regen, der einsetzte.
Dieser fließt in Rinnsalen durch die kleine Öffnung, die als Lichtschacht diente, an den Wand hinunter. Der Lehm und der Staub, mischt sich zu einem Brei und fließt über den Boden. ......
Das war sein neues zu Hause für die nächsten 96 Stunden.

Zeichen der Vergangenheit  (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt