Völlig verängstigt wachte Amy auf und sah sich in ihrem Schlafzimmer um. Es war dunkel und kühler geworden. Die sonst so sanften Wellen, die man vom Strand hörte, waren laut und aufbrausend. Schnell zog sie sich etwas über und lief die Treppe ins Wohnzimmer hinunter. Der Fernseher lief und Danny lag friedlich schlafend auf der Couch. Plötzlich setze er sich ruckartig auf und rieb sich schlaftrunken über das Gesicht.
„Oh, ich glaube, ich bin eingeschlafen." Schnell warf er einen Blick zur Uhr.
„Was schon 9.00 Uhr, Rachel, verdammt." Schnell griff er nach seinem Handy.
„Entschuldige Amy." Dann entfernt er sich von ihr.
Zehn Minuten später kam er zurück. Amy hatte es sich im Steves Sessel bequem gemacht und blickte Gedanken versunken auf den Boden.„Danny, was verheimlichst du mir? Was soll das mit dem Beamten da draußen?" Amy hob etwas ihren Kopf.
„Nichts Amy." Dann zog er den Hocker neben den Sessel und setzte sich.
„Amy, Steve wird seine Gründe gehabt haben, warum er dich in Sicherheit wissen wollte. Und so lange wird nicht wissen, wer dieser Alexej ist und Steve verschwunden ist. Möchte ich dich wenigstens in Sicherheit wissen."
Während er sprach legte er seine Hände auf die ihren.„Dann müssen wir ihn suchen"
Danny ließ sie los und tigerte mit den Händen in der Tasche durch das Wohnzimmer.
„Danny, was ist? Was beunruhigt dich?", schnell sprang sie auf, ging zu ihm und fasste ihn hart am Arm.
„Mein Gott, ihr habt ihn gefunden." Amy presste die Hand auf ihrem Mund und Tränen liefen ihr über die Wangen. „Nein Danny, er ist..."„Nein, Amy, ist er nicht." Zärtlich wischte er die Träne fort und lächelte sie vertrauensvoll an.
„Dann rede mit mir Danny, was ist es dann?"
Amy wirkte äußerlich gefasst, aber innerlich war sie durch Dannys herum gedrugse ziemlich aufgewühlt.
Danny holte tief Luft, er war hin und her gerissen. Er wollte sie nicht beunruhigen, aber er wusste von Steve, daß sie solange nachbohren würde, bis sie die Wahrheit erfuhr.„Komm Amy, lass uns setzen."
Was bei Amy einen kalten Schauer bescherte. Danny war ernst, und sein Gesichtsausdruck versprach nichts Gutes.
„Also, die Wahrheit ist ... wir wissen nicht, wo Steve ist. Dukes Männer haben das ganze Gelände abgesucht und nichts gefunden."„Aber ward ihr am Fischereihafen? An den Lagerhallen. Es muss dort vor Ort Spuren geben."
Zaghaft drückte er ihre Hand und biss sich verlegen auf die Lippen.
„Ja Amy, die Lagerhallen haben wir gefunden, ich denke auch den Raum, in dem ihr festgehalten wurdet."
Zögernd erhob sich Danny vom Hocker und ging in Richtung Esszimmer. Im Durchgang blieb er stehen und steckte die Hände erneut in die Hosentaschen.
„Danny, komm rede, was verschweigst du?"
Amy spürte, dass er ihr nicht alles erzählte.
So füllten sich in ihren Augen erneut mit Tränen, und ihr Magen zog sich bei Dannys angespannter Körperhaltung zusammen.
„Danny rede endlich." Sie richtete sich im Sessel auf und taxierte den Partner ihres Mannes genau.„Amy, wir können nur mutmaßen, was passiert ist. Entweder ist er noch in ihrer Gewalt oder sie haben ihn..."
Amy zog ihre Nase kraus, ging auf ihn zu und packte Danny hart am Arm.
„Nein, er ist nicht... Das wüsste ich, wenn es so wäre. Sie müssen ihn noch bei sich haben." Ihre funkelnden grünen Augen starrten in kalt an.
Danny fuhr sich hektisch durch die Haare und versuchte ihrem Blick auszuweichen.
„Verdammt Amy, wir haben Blut gefunden, verdammt viel Blut. Sein Blut, Amy! Es war in und vor der Lagerhalle und in einem Transporter, den wir sichergestellt haben. Amy, es sieht nicht gut aus. Es fehlt jede Spur von ihm. Beweise oder Anhaltspunkte, wo er sein könnte, haben wir nicht. Es scheint so, als hätte jemand hinter euch aufgeräumt. Zudem weiß ich nicht worum es überhaupt geht und weiß nicht an wen ich mich wenden kann. Ich weiß nur, dass es etwas aus seiner Seal Zeit ist, aber die Navy gibt mir keine Auskunft."
Danny machte eine kurze Pause.
„Mein Bauchgefühl sagt mir auch, dass er noch lebt. Amy, ich denke, ich würde es auch merken, wenn diesem Neandertaler was passiert wäre. Aber wir stehen vor dem Nichts und müssen auf Grund der Blutmenge davon ausgehen, dass er nicht mehr am Leben ist. Glaube mir, mir schmeckt der Gedanke genauso wenig wie dir. Ich möchte auch, dass er nach Hause kommt, so wie du." Zaghaft fuhr er über ihren Arm und wollte sie zur Beruhigung in den Arm nehmen. Doch Amy zog ihren Arm weg und rannte mit der Hand vor dem Mund über den Flur ins Badezimmer. Aufgestützt auf dem Waschbecken schaute sie in den Spiegel. Ihr Spiegelbild sah so aus, wie sie gerade fühlte. Müde, rot verweinte Augen, schneeweißer Teint, einfach nicht die taffe Frau, die Steve liebte. Traurig ließ sie ihren Kopf hängen. Ein paarmal atmete sie tief durch, als sie einen warmen Druck auf ihrer Schulter spürte. Schnell hob sie ihren Kopf und schaute in den Spiegel. Hinter ihr stand Danny.
„Amy, es tut mir leid, ich wollte erst sicher sein, bevor ich dir sage, dass wir vom Schlimmsten ausgehen müssen."
Amy drehte sich in seinen Armen um und legte ihren Kopf auf seiner Brust ab. Für einen Moment blieb sie so stehen, dann löste sie sich hektisch von ihm und rannte zur Toilette.
„Amy, was ist mit dir? Soll ich Doktor Miles anrufen?", er zückte bereits sein Handy. Amy trocknete sich die Hände und den Mund ab und trat mit einer leicht verbesserten Gesichtsfarbe neben ihn."Brauchst du nicht. Ich habe die Tage eh einen Kontrolltermin bei meiner Ärztin." Amy setzte ihr charmantes Lächeln auf und hakte sich bei ihm ein.
„Bleibst du heute hier? Ich möchte nicht allein bleiben," traurig sah sie ihn an.
„Hatte ich vor Amy, deshalb hatte ich es mir schon auf dem Sofa bequem gemacht."
Gemeinsam setzten sie sich auf das Sofa und schauten noch etwas fern, bis Amy dann mit dem Kopf auf Dannys Schoß eingeschlafen war. Vorsichtig rutschte er unter ihr hervor und legte sacht ihren Kopf auf ein Sofakissen und deckte sie mit der Decke zu.Steve war seit über einer Woche wie vom Erdboden verschluckt. Alle Informationen und Ermittlungen verliefen im Sande. Steve war und blieb verschwunden.
Amy kam von der Navy Base zurück, sie und Danny waren niedergeschlagen. Beide hatten gehofft, dass die Navy eine Suche nach ihm einleiten würde. Stattdessen sagte der Kommandierende General ihnen, dass es aufgrund der derzeitigen politischen Situation und der Tatsache, das niemand wusste wo man nach dem Commander suchen sollte, keine Suche eingeleitet würde. Auf dem ganzen Heimweg hatte Amy stumm neben Danny im Auto gesessen und aus dem Fenster gestarrt. Danny machte sich um Amy Sorgen, es riss ihm fast das Herz raus, sie so leiden zu sehen. Er hatte sich erhofft, dass wenigsten die Navy ein paar brauchbare Informationen hätte oder eine Suche nach Steve in die Wege leiten würde. Aber die Hoffnung und Wünsche, ihn bald nach Hause zu holen, zerschlugen sich. Schließlich parkte Danny den Camaro vor der Garage und schlug Amy vor, mit zu kommen. Doch Amy lehnt ab. Sie wollte erstmal allein sein und brauchte etwas Ruhe. Langsam schritt sie vom Auto über den Gehweg und ließ ihre Blicke schweifen. Vor der Haustür drehte sie sich nochmals zu Danny um und winkte ihm unter Tränen zu. Es hatte ihr zugesetzt, dass weder das HPD, der Gouverneur, selbst die Navy nicht im Stande waren, etwas zu Steves Rettung zu tun. Langsam schloss sie die Haustür auf. Ihren Schlüssel legte sie in die kleine Schale neben der Haustür und ging zu seinem alten braunen Sessel und ließ sich fallen. Anschließend zog sie die Knie hoch und umklammerte sie mit ihren Armen. Amy ließ ihren Gefühlen freien Lauf und schrie schmerzerfüllt auf. Nach einiger Zeit hatte sie sich beruhigt und wollte aufstehen. Als ihr Blick auf den kleinen Karton fiel, der auf der Kommode neben der Treppe stand. Dort lagen all seine persönlichen Sachen drin. Diese hatte ihr Duke vor ein paar Tagen vorbeigebracht. Allmählich erhob sich Amy, holte den Karton zu sich und warf einen Blick rein.
Es lagen seine Geldbörse, etwas Kleingeld, seine Five-0-Marke, sein Ausweis und einige lose Zettel und sein Handy darin. Die Waffe hatte er Danny gegeben. Vorsichtig holte sie seine Marke heraus und dann den Ausweis. Langsam mit Gefühl strich sie über sein Foto auf dem Ausweis, sah es lange an, bevor sie es mitsamt der Marke an ihre Brust drückte. Schluchzend rief sie nach ihm. Beide hatten sich doch geschworen, auf einander aufzupassen, doch wo war er, warum gab es keinen, der wusste, wo er war.***************************************
Vielen Dank das ihr noch dabei seit.
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Zeichen der Vergangenheit (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)
FanfictionSteve hat endlich die Frau gefunden, die er liebt und hat sie geheiratet. Mit Amy könnte es nicht besser laufen. Doch plötzlich erhält er ein Zeichen aus der Vergangenheit. Alte Erinnerungen an seine Zeit als Seal werden wach und die Drohungen gegen...