22. Kapitel

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Die Augen geschlossen, das Lenkrad fest umklammert, versuchte sich Steve zu beruhigen. Mit kontrollierten Atemzügen und mit Gebeten zum Himmel drehte er ein weiteres Mal den Zündschlüssel und gab gleichzeitig Gas.
Der Motor heulte auf, als wenn es die letzte Minute nicht gegeben hatte. Das wohl vertraute Blubbern des Motors bescherte Steve für kurze Zeit ein entspanntes Muskelzucken im Gesicht. Schnell legte er den Gang ein und brauste über den Parkplatz.
Ein flüchtiger Blick auf seine Armbanduhr zeigte ihm, dass er drei Minuten verloren hatte.
„Nur die Ruhe", ermahnte sich Steve. „Nur nicht den Kopf verlieren"
Doch die Sorge um Amy ließ seinen Blutdruck nicht runterkommen. Rasant machte er sich auf in Richtung Airport, um dann auf die H1 zu gelangen. Bei seinen gewagten Überholmanövern mussten andere Verkehrsteilnehmer einige Male heftig abbremsen. Am schlimmsten war der Verkehr dann rund um den Airport. Schweißperlen standen auf Steve’s Stirn. Immer wieder nahm er sein Handy in die Hand und überprüfte, ob es neue Nachrichten gab.
Seit der Nachricht waren achtundzwanzig Minuten vergangen, somit hatte er die verlorenen Minuten aufgeholt. Noch eine Meile lag vor ihm. Alle Muskeln seines Gesichts waren angespannt. Schließlich erreichte er den Parkplatz. Einige wenige Autos standen im vorderen Bereich, im hinteren, wo sich hingegeben sollte, war es leer. Er wählte den Drittletzten aus und parkte den Wagen. Als ihn kurz darauf eine neue Nachricht erreichte. Schnell griff er neben sich und las sie.
Ohne zu zögern kam er der Aufforderung nach. Zügig geht er zum Mülleimer, nahm seine Waffe aus dem Holster und zog sein Handy hervor und warf beides hinein. Ganz wohl war ihm nicht dabei, aber es beruhigte ihn, dass er seine zweite Waffe noch bei sich trug. Gleichzeitig warf er verstohlen einen Blick über das Areal. Dann ging er zum Auto zurück, legte beide Arme parallel aufs Dach. Kurz darauf tauchten drei dunkle SUVs hinter ihm auf. Fünf Männer stiegen aus und kamen auf ihn zu.

„Hat ein wenig länger gedauert als geplant. Das wird meinem Boss gar nicht gefallen. Haben Sie das gemacht, was Ihnen aufgetragen wurde?“, fragte der Mann, der ein Kreuz wie ein Bodybuilder hatte und Kojak ähnelte. Es war auf jeden Fall nicht der Mann, von dem Frank gesprochen hatte.

„Wo ist meine Frau?“, rief Steve, während sein Blick kalt und starr wurde.
Ohne ein Wort zu verlieren, drückte ihm einer der düster blickenden Männer eine Waffe in den Rücken, während ein weiterer sich hinter ihn kniete und ihn durchsuchte.
Langsam erhob er sich, nachdem er die Waffe an Steves Wade entdeckt hatte, und präsentierte sie dem Kahlkopf.

„Hatten sie nicht die Aufforderung bekommen, alles in den Mülleimer zu werfen? Das war keine gute Idee, das wird dem Chef nicht schmecken, wenn er davon erfährt.“
Ein breites, fieses Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. Das war das Letzte, was Steve noch sah, bevor sich ein Schmerz im Hinterkopf ausbreitete und ihm schwarz vor Augen wurde. Bevor er auf den Boden sackte, griffen zwei Kerle zu, fingen ihn auf und schleiften ihn zu einem der Wagen. Gefesselt und verstaut im Kofferraum eines der SUVs brachen sie auf und fuhren so unbemerkt davon, wie sie gekommen waren.

Der Camaro mit Danny und Lou wich dem Fahrrad aus, das im Begriff war, quer auf dem Parkplatzes des Puuloa Beach Park zu fahren. Danny fluchte vor sich hin, als Lou ihn anstieß.

„Schau da, da steht Steves Wagen.“
Er öffnete schnell die Beifahrertür, stieg aus und begab sich zu Steves Wagen. Hektisch drehte sich Danny um die eigene Achse. Er konnte Steve nirgends entdecken. Kopfkino machte sich in ihm breit. Steve nicht zu sehen, ließ seinen Blutdruck erneut ansteigen. Gedankenverloren fuhr er sich durch die Haare. Anschließend ging er zügig weiter zum Mülleimer und sammelte Steves Sachen ein. Schwer ausatmend kam er zurück zu Lou.

„Er muss in der Nähe sein, die Räder und die Motorhaube des Mercury sind noch warm.“ Lou nahm die Hand von Steve Reifen, als auf der anderen Seite Tani und Junior parkten.

„Habt ihr ihn?“, fragte Tani mit etwas schwacher Stimme, aber als sie in Lou’s leere Augen blickte, sah sie traurig zu Boden.

„Hier ist Blut", rief Junior, als er sich den Wagen genauer ansah.
Junior ging in die Knie und fuhr mit einem Finger über den Blutfleck.
„Er ist frisch.“
Jetzt erst recht fühlte es sich für Danny an, als hätte ihn jemand in den Magen geboxt.

Zeichen der Vergangenheit  (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt