51. Kapitel

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„Danny dachte schon, dir wäre was passiert.“ Dabei sah sie auch leicht besorgt aus. „Rachel tut mir leid, wie ich Danny sagte, ich habe eine Bekannte getroffen und wir haben uns verquatscht.“ Zum Glück begann in diesem Moment das Feuerwerk, und Danny schaute zum Himmel hinauf und vergaß, näher nachzufragen, was sie sonst den Tag gemacht hatte. Amy atmete schwer aus der erste Anflug von Euphorie, dass Jerry ihr doch helfen würde, war verflogen. Sollte sie Danny doch von ihrem Vorhaben, Steve mit Wade zu suchen, erzählen? Sie fühlte sich schlecht, während sie ihn heimlich von der Seite beobachtete.
Sie legte die Worte in ihren Gedanken zusammen, brachte es aber nicht übers Herz, ihm von ihrem Plan zu erzählen. Was würde er davon denken, wenn er es erfahren würde? Begeistert wäre er mit Sicherheit nicht und würde sie auf keinen Fall gehen lassen. Stattdessen kramte sie in ihrer Tasche und holte das Handy heraus und tippte eine Nachricht.

„Wir treffen uns um 9.00 Uhr bei Kamakona.“ In dem Augenblick, wo sie ihr Handy bei Seite gelegt hatte, widmete sich Danny ihr wieder. Gemeinsam mit Rachel erzählten sie Amy, dass sie es nochmals versuchen würden und dass die Scheidung von Stan nur noch eine Formsache war. Steves Frau freute sich für die beiden. Und so genoss Amy mit dieser freudigen Nachricht den schönen, lauen Sommerabend. Lange blieben die drei noch vergnügt so sitzen, als Rachel erschrocken auf die Uhr sah.
„Himmel, der Babysitter für Charlie. Den habe ich gerade vergessen, ich muss los.“ Und sprang auf. Zärtlich gab sie Danny einen Kuss, legte seine Schlüssel auf den Tisch und brach auf.
„Ich nehme ein Taxi“, rief Rachel. Bevor Danny noch was sagen konnte, war sie in der Menschenmenge verschwunden. Danny stand vor seinem Stuhl und war sprachlos. Was Amy ein wenig schmunzeln ließ.

»Ich glaube, ich möchte auch nach Hause.« Dabei gähnte Amy ein wenig und rieb sich die Augen. Danny nickte einvernehmlich und winkte den Kellner zu sich. Der kam Minuten später mit dem schwarzen Lederetui wieder. Schnell griff Amy danach und legte ihre Kreditkarte hinein, ohne groß auf die Rechnung zu sehen.
„Hey, ich wollte dich einladen und nicht umgekehrt.“
Besänftigen legte sich ihre Hand auf den Unterarm.
„Danke für alles, Danny.“ Mehr braucht sie nicht zuzusagen. Er hatte schon eine Ahnung, was sie meinte. So fuhr Amy ihren Wagen, gefolgt von Danny, nach Hause.

Zu Hause stellte Amy ihren Wagen vor der Garage ab und gemeinsam gingen beide an den Rosenbeeten entlang zur Haustür. Gerade als der blonde Detektiv mit ihr ins Haus treten wollte, stellte sich Amy in den Türrahmen und versperrte ihm den Weg.
„Danny, ich weiß…, aber ich glaube, du brauchst mir keinen weiteren Beschützer mehr schicken. Die haben Steve, und das ist das, was sie wollten. Die…?“ Amy schluckte und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
„Sie hätte doch schon die ganze Zeit versucht, mich in ihre Gewalt zu bekommen, aber das ist nicht passiert. Diese Typen haben das, was Sie wollen? Und das war Steve. Ich hoffe, er findet einen Weg nach Hause. Oder die Navy sucht nun endlich nach ihm.“ Und wieder läuft eine Träne über die Wangen, die Danny vorsichtig mit seinen Daunen wegwischt.“
„Ach Amy, wenn ich eine Spur von ihm hätte oder eine Idee. Ich würden sofort aufbrechen und dir diesen nerv tötenden Neandertaler zurückholen. Er fehlt mir, genauso wie dir.“ Danny breitete seine Arme aus und zog sie zu sich. Amy legte ihren Kopf auf seine Schultern ab und ließ sich von ihm drücken. Für einen Moment überlegte sie, ob es jetzt nicht der geeignete Zeitpunkt war, ihm von ihrer Spur zu erzählen.
Nein, sagte eine Stimme in ihr, es war nur eine Vermutung,  dass es vielleicht Steve sein könnte, den San Ming von der Insel bringen ließ. Außerdem wie sollte sie es ihm erklären. Er war der Ermittler und nicht sie, sie war nur eine Lehrerin. Und nicht so eine Lehrerin wie ihre Schwiegermutter. Steve hatte nicht viel über sie erzählt. Ihm fiel es schwer, darüber zu reden, es hatte tiefe Narben in ihm hinterlassen, bei dem was sie getan oder nicht getan hatte. Und so hatte Amy es vermieden das Thema Doris anzusprechen. Was auch sonst so in der Vergangenheit passiert war, hatte Amy das Gefühl, Steve wollte ihr nicht davon erzählen. Amy atmete einmal tief durch und drückte sich nach hinten und blickte ihm tief in die Augen.
“Wie gesagt, Danny, danke für alles, was du und die Anderen für mich tun. Ich weiß, das zu schätzen und Steve weiß das bestimmt auch. Bitte, Danny, ich möchte ab heute alleine sein. Ginge das? Außerdem denke ich, Rachel würde sich freuen, dich nach diesem schönen Abend bei sich zu haben.“ Zähneknirschend und nach einer kurzen Diskussion stimmte er dann doch zu. Sie musste ihm versprechen, sich gleich nach dem Aufstehen bei ihm zu melden und dass die Beamten noch bis auf Weiteres ihren Dienst tun würden.

Sie musste ihm versprechen, sich gleich nach dem Aufstehen bei ihm zu melden und das die Beamten noch bis auf Weiteres ihren Dienst tun könnten.
Sie gab Danny einen Kuss auf die Wange und war schnell im Haus verschwunden. Eddie kam schwanzwedelt auf sie zu und begrüßte sie freundlich, während sie ihre Tasche auf dem Sideboard abstellte. Mit einem kurzen Lächeln hing sie ihre Jacke an die Garderobe und holte aus der Tasche eine schmal bläulich weiße Verpackung mit pinker Schrift. Kurz darauf war sie im unteren Bad verschwunden.
Mit leicht roten Wangen und Tränen in den Augen kam sie wenige Minuten später wieder heraus. Kopfschüttelnd und Fassungslos ging sie eine halbe Stunde später ins Bett.

Mitten in der Nacht sitzt sie plötzlich kerzengerade im Bett.
"Steve, bist du es?” rief sie panisch und lauschte in die Dunkelheit. Es war ruhig im ganzen Haus, der warme Wind vom Meer ließ die Gardinen leicht tänzeln. Müde schielte sie auf die Uhr. 4.36 Uhr leuchteten die Zahlen auf. Amy konnte nicht mehr schlafen und aus einem unerklärlichen Grund zog es sie zum Fenster.
Schnell schob sie ihre Decke weg und warf die Beine aus dem Bett. Barfuß und nur mit seinem Seal T-Shirt bekleidet ging sie zum Fenster. Vorsichtig schob sie die Gardinen bei Seite und blickte zum Vollmond, der zum greifen nah wirkte.
"Steve, wo bist du nur? Komm schnell zurück nach Hause, ich brauche dich. Ich möchte nicht, dass noch ein McGarrett ohne seinen Vater aufwächst. Steve hörst du mich da draußen, du wirst Vater, ich brauch dich hier.”  Rief sie in die Nacht und legte dann die Hand auf die mini Wölbung unterhalb ihres Bauches.  Mit den Kopf am Holzrahmen des Fensters gelehnt, lauscht sie den Wellen zu, die auf dem Strand aufliefen.

Zeichen der Vergangenheit  (Hawaii Five-0, Steve Mcgarrett, Alex oLoughiln)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt