Die Zeit, die ich alleine hier verbrachte, schien eine Ewigkeit zu dauern, dazu war die grosse Angst um meine Liebsten, kämpfte Fíli immer noch alleine gegen die Horde? Was war mit Kíli und den anderen? Wie aufs Stichwort rannte eine Gruppe Orks an mir vorbei, wenigstens wurde ich in Ruhe gelassen, nicht einmal bemerkt, hätte ich mich verteidigen müssen, wüsste ich nicht, wie das ausgegangen wäre, ich fühlte mich zu schwach. Ob auch noch mehr Orks gekommen waren, oder waren das gar Uruk-hais? Und was, wenn das jene waren, gegen welche Fíli kämpfte, sie wären nie einfach so an ihm vorbeigegangen, ohne ihm etwas anzutun, wenn sie die Möglichkeit hatten? Durch den Schmerz in meinem Arm wurde ich in die Realität zurückgerissen und mir wurde, obwohl ich sass, besser gesagt halb lag, schwindelig. Konzentriert versuchte ich mich, nur auf mein Gehör zu verlassen um herauszufinden, ob jemand von uns in der Nähe war. Der Schwindel verstärkte sich dadurch und bereitete mir auch noch Kopfschmerzen. Dann konnte ich einfach nicht anders und ich übergab mich, worauf ich zusammenbrach. Es schien, als wäre meine gesamte Energie auf einen Schlag endgültig aufgebraucht.
Irgendeinmal glaubte ich, jemanden meinen Namen rufen zu hören, noch immer lag ich gekrümmt auf dem Boden und wusste nicht, ob ich auch rufen sollte, was wenn ich mich täuschte und somit Feinde anlockte? Aber dann hörte ich es ganz deutlich, man rief nach mir. Ausser einem Schluchzer brachte ich keinen Ton heraus. Neben mir tauchten auf einmal Pippin und Merry auf.
"Was ist denn mit dir passiert? Geht es dir gut?" Darauf stöhnte ich bloss und die beiden versicherten mir, dass sie augenblicklich Hilfe holen würden. Auch sie waren schnell wieder verschwunden. Langsam wurde diese Position unbequem und ich versuchte alles, um mich aufzurichten oder zu bewegen, aber das funktionierte nicht, sondern verstärkte die Übelkeit. Alles in mir schmerzte plötzlich, auch von aussen schien Schmerz zu kommen und ich wusste nicht, was los war, lag das an der Wunde?
Auf einmal spürte ich wieder jemanden neben mir, es war Legolas. Erleichtert atmete ich aus, was mir noch mehr wehtat. Auch ohne dass ich etwas sagte, fand Legolas schnell heraus, was ich hatte, streifte mir Fílis Mantel vom Arm und band ein Stoffstück über meine Wunde, bevor er mich wieder aufsetzte. Es schien, als wollte er mich dann hochheben und fortbringen, doch ich widersetzte mich schwach.
"Nein, Kíli hat mich hierher gebracht, ich muss bleiben. Wenn ich weg bin machen sie sich Sorgen", hauchte ich.
"Verstehe, macht es dir etwas aus, wenn ich bei dir bleibe?" Leicht schüttelte ich den Kopf, ich wollte nicht wieder alleine sein. Erschöpft legte ich meinen Kopf an seine Schulter, als er sich neben mir niederliess. "Was hat dich verletzt? Ein Pfeil? " Darauf nickte ich ein wenig, was allerdings sofort schmerzte. "Falls ich losziehen soll, um jemanden zu suchen, dann sag es ruhig, Aragorn und Gimli sind ganz in der Nähe, wie auch Boromir, so nehme ich an." Das beruhigte mich ein wenig.
"Und Fíli und Kíli?", flüsterte ich leise.
"Das weiss ich nicht" Die Übelkeit war augenblicklich wieder zurück, weshalb ich den Kopf anhob, ich fände es nicht besonders nett, wenn ich mich über Legolas übergeben würde. Es stellte sich als eine gute Entscheidung heraus, denn erneut kam wieder etwas hoch. Tränen folgten darauf und Legolas legte vorsichtig seine Hand an meinen Rücken und strich darüber.
"Nimm auf der Stelle deine Finger von meiner Frau", erklang in diesem Moment eine Stimme hinter uns.
"Fíli", krächzte ich, und schon war er neben mir und schloss mich in eine Umarmung.
"Es wird alles gut, es wird alles wieder gut, ich hab dich so lieb" Dann wandte er sich an Legolas, befahl diesem forsch von hier zu verschwinden und der Elb stand tatsächlich auf. Da erklärte ich leise, dass er mir geholfen hatte. "In diesem Falle wäre wohl ein Dank angebracht und ich entschuldige mich für die Heftigkeit meiner Worte vorhin" Mit der Hilfe meines Mannes richtete ich mich auf so gut es ging und sah Fíli ins Gesicht, dort entdeckte ich eine grosse Schramme an seiner Schläfe die sich bis zur Wange hinzog, ich fühlte mich augenblicklich schlecht und dafür verantwortlich. "Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?", fragte er mitfühlend.
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Durins Erbe
FanfictionÄnderungen geschehen, ob man es will oder nicht. Doch auch Schlechtes kann schlussendlich Gutes hervorbringen. Als Kind hätte ich es nie geglaubt, erst Jahre später begriff ich. Ein einziges, zunächst unglaublich schreckliches, Ereignis veränderte...