Das Gekreische von weissen Möwen reisst mich aus meinen wundervollen aber auch schmerzhaften Erinnerungen. Plötzlich bemerke ich die Herrin Lothlóriens neben mir, ihr Blick ist auf die Vögel gerichtet.
"Sie rufen uns heim", erklärt sie gedankenverloren. "Für uns Elben sind die unsterblichen Lande unser Zuhause, aber für dich?" Nun kann ich nicht anders, als einen Blick über die Schulter zu Fíli und Kíli zu werfen, der Anblick ist herzzerreissend. Sie sitzen beide am Boden, etwas weiter entfernt von der Anlagestelle als zuvor, und der Jüngere muss seinen Bruder regelrecht stützen, kann sich aber selbst nicht richtig halten. Das konnte ich ihnen doch nicht antun, auf keinen Fall will ich, dass Fíli so niedergeschlagen und geknickt ist. Galadriel ist mein Blick natürlich längst aufgefallen. "Wenn du mit uns kommst, siehst du sie nie wieder", spricht sie meine schlimmste Befürchtung aus. Sie legt mir eine Hand auf die Schulter und teilt mir in Gedanken etwas mit, was mein Herz einen Hüpfer machen lässt. Meine Entscheidung war gefallen.
"Danke, ich weiss, was ich tun muss!", bedanke ich mich stürmisch bei der Elbin und gehe zu Elrond. "Es tut mir leid, aber ich kann nicht mitkommen, ich kann meinen Mann einfach nicht alleine lassen."
"Du brauchst dich für deine Entscheidung nicht zu rechtfertigen" Kurz schliesse ich ihn in die Arme, ehe ich mich Frodo zuwende.
"Es war mir eine Freude, dich kennengelernt zu haben und auf einem Abenteuer gewesen zu sein mit dir" Freundlich nickt er mir zu und bestätigt, worauf ich zu Bilbo schreite. Sein Anblick, als ich ihn bei seiner Ankunft hier sah, versetzte mir einen kleinen Schrecken, er sieht wieder um Jahre älter aus. "Oh Bilbo, ich weiss gar nicht was sagen. Danke, dass du damals darauf bestanden hast, dass ich ebenfalls eintrete in dein Haus, ich weiss nicht was heute wäre, hättest du das nicht getan. Von ganzem Herzen wünsche ich dir alles Gute. Ich habe dir sogar was." Vorsichtig ziehe ich den Arkenstein hervor. "Dein Anteil am Schatz, hast du selber gesagt... falls du irgendwie eines Tages Thorin triffst, kannst du ihm den Stein geben wenn du willst" Auch ihn umarme ich liebevoll, bevor ich Celeborn die Hand reiche, ihn kenne ich nun wirklich nicht gut. Zuletzt muss ich noch Gandalf Lebewohl sagen, dazu reiche ich auch ihm die Hand und bedanke mich, dass er mich vor fast siebzig Jahren auf das Abenteuer mitgenommen hatte. Dann renne ich regelrecht von Schiff herunter, an den drei Hobbits vorbei, hin zu den Zwergen. Schon aus einiger Entfernung kann ich hören, dass Fíli weint und schluchzt, während Kíli ihn zu trösten versucht, aber ihm geht es nicht wirklich besser. Ohne ein Wort lege ich jedem der beiden eine Hand auf den Rücken, kaum sieht Fíli auf, wirft er sich regelrecht um meinen Hals.
"Was tust du denn hier, du solltest auf dem Schiff sein?", empört er sich dann weinend.
"Ich kann nicht. Sei mir nicht böse, aber ich habe den Arkenstein jemandem gegeben, der ihn wahrscheinlich mehr braucht als wir"
"Um ehrlich zu sein, bin ich unendlich froh, dass du doch nicht gehst", gesteht mein Mann, Kíli stimmt ihm sofort zu.
"Das ging mir genauso und was hätten wir auch ohne euch machen sollen?"
"Wir?", fragt Fíli überrascht, dass er sogar das Weinen für einen Moment vergisst.
"Ja wir", entgegne ich freudig, als ich von Kíli und Fíli je eine Hand nehme und diese mit meiner eigenen auf meinen noch flachen Bauch lege. "Galadriel hat in die Zukunft geblickt und es mi..." Da werde ich durch einen stürmischen, aber dennoch liebevollen Kuss von Fíli unterbrochen.
"Wir kriegen ein Kind! Du bleibst bei mir und ich werde Vater, besser kann es nicht kommen!"
"Und ich werde endlich Onkel", ruft Kíli fast gleichzeitig. Und dann liegen Filis Lippen auch schon wieder auf meinen.
"Da du bleibst, verspreche ich dir, immer auf dich aufzupassen. Auf euch."
"Verstehst du nun, warum ich einfach nicht nach Valinor konnte? Ich liebe dich einfach so sehr, euch beide. Drei, meine ich. Und ich brauche euch. Euch alle drei" Mit diesen Worten schliesse ich die beiden in eine innige Umarmung.
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Durins Erbe
Fiksi PenggemarÄnderungen geschehen, ob man es will oder nicht. Doch auch Schlechtes kann schlussendlich Gutes hervorbringen. Als Kind hätte ich es nie geglaubt, erst Jahre später begriff ich. Ein einziges, zunächst unglaublich schreckliches, Ereignis veränderte...