Kapitel 22

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Sofort stürzte ich auf, um Balin zu folgen, wie auch Kíli. Fíli hingegen wollte, dass wir Bilbo seine Grüsse übermittelten und ihm alles Gute wünschten.

"Sagt ihm auch, dass er hier immer willkommen ist. Was den Schatz anbelangt- er hat den Anspruch auf seinen Fünfzehntel Anteil natürlich wieder und darf so viel Gold mitnehmen, wie er tragen kann." Wir wollten gerade endgültig gehen, als Fíli mich erneut aufhielt. "Lhindril?"

"Ja?"

"Komm noch mal her, Kleines" Ein wenig verwirrt liess ich mich wieder auf dem Bett nieder, während Fíli die anderen bat, doch schon einmal vorzugehen.

"Was ist los?", fragte ich ihn dann.

"Du schuldest mir noch etwas" Stirnrunzelnd wollte ich wissen, wie er das meinte.

"Die Wette am Beginn unserer Reise, ob Bilbo aufkreuzt oder nicht, erinnerst du dich noch?"

"Natürlich, weisst du also nun was du dir wünschst?" Fíli grinste.

"Genau"

"Und das wäre?" Er zog mich sanft etwas näher zu sich und flüsterte dann:

"Ein Kuss"

"Warte, du könntest alles von mir haben und wünscht dir einzig und allein, dass ich dich küsse?"

"Was könnte ich denn momentan noch mehr wollen? Thorin und Gandalf hatten Recht, als Meisterdiebin bist du nicht zu schlagen."

"Wie meinst du das?"

"Naja, immerhin ist es dir gelungen, mein Herz zu stehlen, ohne dass ich zunächst etwas davon mitbekommen habe" Breit grinsend schüttelte ich den Kopf

"Das war kein Diebstahl. Es war ein Tausch, stattdessen habe ich dir mein eigenes Herz geschenkt"

Balin, Bilbo und Kíli waren bereits am Eingangstor des Erebors und unterhielten sich, als ich zusammen mit den anderen Zwergen dazukam. Bilbo drehte sich zu uns um und teilte mit, dass wir bei ihm immer willkommen seien, wir bräuchten nicht anzuklopfen. Auch wenn die gesamte Situation sehr traurig war, brachten uns diese Worte dennoch zum Lächeln. Da konnte ich einfach nicht anders, als zu ihm zu gehen und ihm die Hand zu reichen, doch ergriff er meine ausgestreckte Hand nicht und umarmte mich stattdessen, was ich freudig erwiderte. Dann grüsste ich ihn natürlich auch noch von Fíli und erklärte, dass er hier vorbeischauen dürfe, wann und solange er wolle. Schliesslich wandte Bilbo sich von uns ab und ging zu Gandalf, der einige Meter neben uns stand, bevor er sich mit diesem auf den Weg machte. Ziemlich traurig sah ich ihnen hinterher und fragte mich, wie lange es wohl gehen würde, bis wir uns wiedersahen, dass wir es täten, war mir klar, dafür würde ich sorgen.

"Was ist mir dir Lhindril, bleibst du bis zum Fest?", riss mich Balin aus meinen Gedanken.

"Welches Fest?", fragte ich abwesend.

"Das heute Abend, für Thorin"

"Ach so ja klar, dieses" Kurz nachdem wir am Ende der Schlacht wieder hier waren, planten die Zwerge ein Fest für diesen Abend, bei welchem sie Thorin ehren wollten, sowie ihre zurückeroberte Heimat.

"Und, bleibst du bis dann?" Misstrauisch blickte ich ihn an, dachte er, ich würde mich auch wieder auf den Weg machen, verstand er nicht, dass ich hierblieb, bei Fíli? Sofort erklärte Kíli an meiner Stelle, dass ich noch eine Weile bleiben würde.

"So einfach werden wir sie wohl nicht wieder los", endete er und grinste mich an.

Während den nächsten Stunden half ich den anderen Zwergen, auch jenen der Eisemberge, die man ebenfalls einlud, dabei, die Ahnenhalle der Könige für das Fest herzurichten, bevor ich mich erschöpft auf den Weg zu Fíli machte. Es war nämlich so, dass ich keine grosse Lust darauf hatte, an diesem Fest dabei zu sein, wieso wusste ich nicht, es war noch nie so meine Art, mich bei Feierlichkeiten und unter vielen Personen wohlzufühlen. Ausserdem würde Fíli nicht dabei sein können, da wollte ich auch lieber bei ihm sein und ihm Gesellschaft leisten, da er sich sonst sehr wahrscheinlich gelangweilt hätte. Doch als ich in das Krankenzimmer trat, merkte ich, dass Fíli schlief, da entschloss ich mich, trotzdem beim Fest vorbeizuschauen, wenn ich bei ihm blieb, konnte es sein, dass ich ihn weckte. Auf dem Weg zu der Ahnenhalle traf ich auf Kíli, der offenbar losgezogen war, um mich zu suchen.

Durins ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt