Kapitel 49

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Nur einen Tag, nachdem die Hobbits wieder nach Hause aufbrachen, machten auch wir uns auf den Weg. Für mich war der Abschied von meinem Bruder recht schwer, weil ich nicht wusste, ob ich ihn je wiedersah. Aber auch von Faramir und Éowyn konnte ich mich nur sehr schweren Herzens verabschieden. Doch sie versprachen uns immerhin, wie alle anderen, einmal im Erebor vorbeizuschauen. Es war schon traurig den Hobbits Lebewohl zu sagen und einen Tag später allen anderen. Fast zeitgleich wollten sich auch Elrond und seine Söhne wieder auf den Nachhauseweg machen. Kíli, Fíli und ich waren froh, dass die Elben aus Bruchtal unsere Ponys mitgenommen hatten, die wir natürlich wieder nach Hause bringen wollten. Gimli entschloss sich kurzerhand vorerst nicht zum Erebor zurückzukehren, genauso wie Legolas noch bei meinem Bruder bleiben wollte. Der Elb versprach uns jedoch, er würde, kaum sei er wieder im Waldlandreich, sich um bessere Handelsbeziehungen mit dem einsamen Berg und auch Gondor einsetzen. Gandalf gab uns ebenfalls sein Wort nach einem Weg zu suchen, um mein Leben zu retten und uns dies zu sagen. Dann war schlussendlich der Augenblick des letzten Abschiedes gekommen, ehe Fíli, Kíli und ich uns auf den Heimweg machten. Bei diesem hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen.

Glücklicherweise verlief der Weg nach Hause fast ereignislos, bloss einmal kam uns eine Gruppe von fünf Haradrim entgegen, allerdings waren diese gar nicht darauf bedacht, uns anzugreifen. Sie schienen eingesehen zu haben, dass alle auf Mordors Seite besiegt waren. So liessen wir sie weiterziehen, was Fíli recht beruhigte, er hatte natürlich Angst um mich. Jede Nacht übernahm er freiwillig die erste Wache, mich liessen die Brüder nie, zumindest nicht alleine. Dafür gesellte ich mich zu ihnen, wenn ich aufwachte und meinte, sie könnten sich kurz ausruhen. Die Sorge war begründet, es sollten angeblich Horden von Orks und Ostlingen durch die Lande ziehen und sich trotz der Niederlage noch nicht geschlagen geben. Aufgrund der neuen Erkenntnissen schlossen wir, dass auch ich sicherlich noch gesucht würde. Eine Woche nach Aufbruch kam in der Ferne der einsame Berg in unseren Blick, was ein Glücksgefühl auslöste.

"Was uns wohl zu Hause erwartet?", wunderte sich Kíli.

"Vielleicht noch letzte Scharen von Feinden, doch sobald wir von Saurons Niederlage verkünden, wenn sie davon nicht schon wissen, dürften sie aufgeben. Und ich bin mir sicher, dass Dáin hervorragende Arbeit geleistet hat als Verwalter" Da hatte auch ich keinen Zweifel, Dáin wäre ebenfalls ein wirklich guter König. Auf einmal fragte ich mich, wie lange es noch dauern würde, bis wir unser Zuhause erreicht hätten und wie lange ich insgesamt weg war, sicher fast zehn Monate.

Mit meiner Vermutung, dass der Heimweg noch etwa fünf Tage beanspruchen würde, hatte ich nicht einmal so unrecht, nach dieser Zeit erreichten wir das Ufer des langen Sees, welches zum Berg gewandt war, das Heer davor hatten wir schon seit Stunden gesehen und überlegten, wie wir am besten nach Hause kamen. Offensichtlich wurde der Berg belagert, für wie lange wohl bereits? Schlussendlich entschieden wir uns aber, einfach bei Tag vorsichtig etwas ausserhalb darum herum zu gehen, da wir dort Orks vermuteten, die zu dieser Zeit etwa schliefen. Vorsichtshalber stiegen wir von den Ponys und versuchten wirklich auf Zehenspitzen zum Front Tor des Erebors zu gelangen, daneben mussten wir aufpassen, um nicht versehentlich von Zwergen getötet zu werden. Natürlich wurden wir aber auf einmal bemerkt von einem Wachposten, ein Ostling wie es schien. Glücklicherweise erschoss Kíli diesen, bevor der Feind Alarm schlagen konnte, weshalb wir schlussendlich dennoch ungesehen zum Berg kamen. Von den Zwergen wurden wir offenbar bereits gesehen und identifiziert, dass das Haupttor geöffnet wurde. Ehe wir eintraten, griff Fíli nach meiner Hand und drückte diese. Im Innern des Berges überflutete mich auf einmal ein Gefühl von unfassbarem Glück, so sehr freute ich mich, wieder zu Hause zu sein. Zusammen mit Fíli und Kíli vor allem. Erst dann bemerkte ich die vielen Zwerge und Menschen, die eine Art Gasse beim Eingang des Berges gebildet hatten, während wir durch diese Gasse schritten, spürte ich die verwirrten Blicke der Leute auf uns, einige tuschelten.

Durins ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt