Bilbo begleitete mich nach oben auf eine Art Balkon über dem Eingang, von wo aus wir die Schlacht beobachteten. Mittlerweile hatte man auch schon die Stadt angegriffen, zum Glück waren wir nicht dorthin gegangen. Mein Blick war vor allem auf unsere Freunde fokussiert, die an der Seite der anderen Zwerge kämpften. Wenn doch nur alles gut geht! Schoss es mir die ganze Zeit durch den Kopf, ich konnte mir nicht vorstellen, was wäre, wenn Fíli etwas zustiess.
"Lhindril, sieh!" riss mich auf einmal der Hobbit aus den Gedanken, als er auf die Menge deutete. Erst dann erkannte ich, dass Thorin mit drei anderen Zwergen, Dwalin, Fíli und Kíli, auf seltsamen Tieren, die wie Böcke aussahen in Richtung einer Anhöhe ritten, weit in der Ferne kam ein weiteres Orkheer von der anderen Seite darauf zu. Einen Moment war ich fassungslos, wenn diese den Berg erreichten, wären die vier verloren, wie wir alle.
"Wir müssen sie warnen!", schrie ich aus Leibeskräften, als könnten sie mich aus dieser Entfernung hören. Verängstig rannte ich dem Geländer aus Stein entlang, bis ich zu einer Treppe kam, die nach unten führte.
"Warte, du kannst jetzt doch nicht einfach hier rausstürmen, Thorin hat uns gesagt, wir sollen hierbleiben."
"Ja, aber was, wenn sie das nicht sehen? Ich muss sie einfach warnen."
"Oder wir gehen nach Thal, dort ist Gandalf, er wird wissen, was zu tun ist."
"Das geht zu lange, kommst du oder nicht?"
Alleine im Berg zu bleiben schien Bilbo nicht zu gefallen, weshalb er mir folgte, erst draussen merkte ich, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn ich mir wirklich eine Waffe genommen hätte, mit nur einem einzelnen Dolch in die Schlacht zu ziehen, ist nicht besonders klug. Es war überhaupt, das allererste Mal, dass ich wirklich in einer richtigen Schlacht war.
"Lhindril, Vorsicht!", rief Bilbo hinter mir. "Augenblicklich sah ich mich nach ihm um, erblickte ihn aber nicht. Deshalb rief ich nach ihm, als auf einmal ein Ork neben mir tot zu Boden fiel. "Hör mir zu, ich bin unsichtbar, in den Orkstollen fand ich einen Ring, der mich unsichtbar macht, also such nicht nach mir", erkannte ich seine Stimme direkt neben mir. Darauf war ich ziemlich verwirrt, schob die Gedanken aber beiseite, da ich mich auf die Kämpfe, besser gesagt das Entkommen, konzentrieren wollte. Wir wählten extra Orte, an denen keine Feinde waren, so machten wir zwar ziemliche Umwege, aber immerhin konnte ich mich vielen Kämpfen entziehen, was wohl auch der Grund war, dass ich den Fuss der Anhöhe lebend erreichte. Wie lange ich gebraucht hatte, konnte ich nicht sagen. Auf einmal schien es aber der schwierigste Teil zu sein, die anderen zu finden. Unglücklicherweise stiess ich unterwegs auch noch auf Orks, denen ich einfach davonrannte. Später schalt ich mich dafür, da mir auf einmal über zehn von ihnen folgten, alleine oder auch mit Bilbo würden wir die nie besiegen können. Meine Rettung waren Thorin und Dwalin, die auf einer Ebene gegen eine Unmenge Orks kämpften. Es ging nicht lange, bis Dwalin sich umdrehte und mich, sowie die Orks bemerkte, sofort stiess er Thorin an und beide erledigten meine Verfolger. Sie sagten nichts darüber, dass ich verbotenerweise hier war. Erst als sie die anderen Orks auch getötet hatten, wandten sie sich an mich.
"Was tust du hier? Ich hatte dir doch gesagt, du sollst dich verstecken? Was hätte ich Fíli sagen sollen, wenn dir etwas passiert wäre?", empörte sich Thorin.
"Wo ist er?"
"Fíli? Ich habe ihn und Kíli geschickt, dass sie sich nach Azog umsehen, falls sie etwas sehen sollen sie es melden, nicht angreifen"
"Was? Thorin, hör zu, es kommt ein anderes Orkheer, das direkt hierher kommt, wir alle müssen hier weg!"
"Bist du sicher?", fragte Dwalin

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Durins Erbe
FanfictionÄnderungen geschehen, ob man es will oder nicht. Doch auch Schlechtes kann schlussendlich Gutes hervorbringen. Als Kind hätte ich es nie geglaubt, erst Jahre später begriff ich. Ein einziges, zunächst unglaublich schreckliches, Ereignis veränderte...