Der Torwächter war wirklich freundlich und fragte mich mitfühlend, ob alles in Ordnung sei, als Bard vorlog, wo er mich fand. Gerade wollte ihm die Wache die Papiere zurückgeben, als aus dem Hintergrund noch jemand auftauchte und diese an sich nahm.
"Nicht. So. Voreilig.", betonte er jedes Wort und erklärte Bard, dass er keine Genehmigung hätte, Fisch in die Stadt einzuführen. Sogleich warf er das Pergamentstück weg, dafür griff er sich einen grossen Fisch und ich erschrak, als ich Bombur darunter erkannte. Bard bemerkte es auch und stellte sich vor das Fass. "Werft den Fisch über Bord!", befahl der buckelige Mann, dann fiel sein Blick zu mir. "Wer ist das?" Kurz erzählte die nette Wache, was er von Bard erfuhr. "Wir wollen keine Eindringlinge in unserer Stadt. Schafft sie hier weg, sperrt sie ein oder werft sie ebenfalls über Bord!", rief er dann, was mich zittern liess. Am meisten fürchtete ich aber, dass Fíli das gehört hatte und eingreifen wollte, so dass die Zwerge entdeckt wurden.
"Alfrid, habt ein Herz, die Menschen müssen Essen, der Winter ist hart und die Vorräte sind knapp und wieso wollt Ihr sie loswerden? Das könnt Ihr doch nicht machen" Die Wachen liessen sich nicht beeindrucken und griffen sich zwei Fässer und begannen den Fisch wegzukippen, während ein Weiterer mich hochriss und vom Boot zerren wollte, was ihm teilweise gelang.
"Das ist nicht mein Problem", meinte Alfrid gleichgültig.
"Und was wenn die Bevölkerung davon erfährt, dass der Bürgermeister Fisch in den See kippen lässt und sich einfach so ein unschuldiges Mädchen vom Halse schafft? Wenn die Aufstände beginnen, ist es dann Euer Problem?", rettete Bard die Situation. Wütend hob Alfrid nach kurzem Überlegen die Hand und bat, aufzuhören. Sofort stellte man die Fässer wieder hin und ich wurde losgelassen, dass ich wieder auf das Boot ging. "Ist alles in Ordnung?", flüsterte Bard mir zu, als wir durch das frisch geöffnete Tor in die Stadt einfuhren.
Etwas darauf durften die Zwerge wieder aus den Fässern hinaus, was diese auch erleichtert taten.
"Haben sie dir etwas getan? Geht es dir gut?", fragte Fíli, dabei war er noch nicht einmal ganz aufgestanden. Flink sprang er aus dem Fass und schloss mich in die Arme. Ich grinste.
"Ja, es ist alles gut. Und du stinkst nach Fisch"
"Danke, würdest du auch, wärst du in einem der Fässer gewesen." Auch er konnte sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Wenigstens sah er darüber hinweg, was vorhin geschehen war. Wir folgten Bard, als plötzlich ein Junge zu uns stiess und Bard, wohl seinem Vater, mitteilte, dass ihr Haus beobachtet wurde. Kurz überlegte der Mann, bevor den Zwergen befahl, wieder in den See zu gehen und durch den Abort in das Haus einzusteigen. Völlig entgeistert sahen ihn alle an, war das wirklich sein Ernst? Nach zögern stimmte Thorin aber zu, was mich überraschte. Es war den meisten anzusehen, was sie von dieser Idee hielten.
"Glaubst du, du schaffst es bis zum Haus zu kommen, ohne dich in Gefahr zu bringen?", wollte Fíli wissen, auch wenn es unglaublich komisch klang, war es ihm ernst.
"Ich hoffe es, wir werden sehen." Bard lud mir, sowie seinem Sohn, einige Sachen, von denen ich nicht genau wusste, was es war, auf den Arm und befahl mir sanft, zu folgen. Als wir sein Haus betraten, stürmte sofort zwei Mädchen auf Bard zu und umarmten ihn.
"Wer bist du?", fragte mich das kleinere Mädchen. Bard legte ihr eine Hand auf die Schulter.
"Das wird sie sicher später erklären. Bain, hol sie rein" Darauf ging der Junge nach unten und klopfte dreimal gegen die Wand. Dwalins Kopf tauchte aus dem Loch des Klosetts auf, alles andere als gut gelaunt, gerade als der Junge ihm die Hand hinstreckte, wollte ich ihm sagen, dies zu lassen und schon schnauzte der Zwerg ihn an. Der nächste war Bilbo, der nichts dagegen hatte, dass Bain ihm half. Nacheinander folgten die restlichen Zwerge und es war den beiden Mädchen anzusehen, dass sie nicht wussten was das sollte, die Grosse machte sich Sorgen, während die Kleine sich freute. Sie fragte, ob sie Glück bringen. Dann wandte sie sich an mich.
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Durins Erbe
FanfictionÄnderungen geschehen, ob man es will oder nicht. Doch auch Schlechtes kann schlussendlich Gutes hervorbringen. Als Kind hätte ich es nie geglaubt, erst Jahre später begriff ich. Ein einziges, zunächst unglaublich schreckliches, Ereignis veränderte...