Kapitel 45

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Gemeinsam machten wir uns darauf Hand in Hand auf den Weg nach draussen um nach unseren Freunden zu suchen. Wie ich mir gedacht hatte, sassen alle Gefährten noch beim Frühstück und hatten es recht lustig miteinander.

"Da seid ihr ja endlich!", rief Pippin freudig aus und hob sein Trinkgefäss in die Luft.

"Schön, dass ihr euch auch mal blicken lasst", stimmte Gimli mit ein. "Freut mich, dass du auch wieder unter den Lebenden weilst." Grinsend liessen wir uns neben Kíli nieder, der seinem Bruder sofort auf die Schulter schlug. Fíli verpasste ihm darauf einen Stoss mit seiner Hüfte. Und ich war einfach nur glücklich, dass meine Welt wieder heil war. Alles war wieder fast normal.

"Was bei Durin hast du denn da an? Woher hast du das?", stutzte Kíli auf einmal und betrachtete Fílis Hemd.

"Ach so, das ist doch mein altes, das ich auf der Reise zum Erebor trug"

"Stimmt, das habe ich nicht mehr erkannt" Am Kopfende des Tisches sass mein Bruder, der sich erhob.

"Meine lieben Freunde, es freut mich, dass wir nun wieder vollzählig sind." Ein Lächeln breitet sich in meinem Gesicht aus, während ich mich nach hinten an Fíli lehnte. Er ergriff sogleich meine Hand und drückte mir einen Kuss auf den Hinterkopf. "Zudem möchte ich verkünden, dass ich dafür gesorgt habe, dass meine Krönung erst in ein paar Tagen stattfindet und nicht bereits heute, dass auch meine Schwester und mein Schwager dabei sein können und es den beiden gut geht." Ein wenig erstaunte es mich, dass die Krönung so bald war, ich hätte damit gerechnet, dass es erst einige Wochen später der Fall sein würde. Vielleicht erstaunte es mich, weil es bei uns über ein halbes Jahr bis zur Krönung ging.

"Bei meinem Barte...", begann Kíli auszurufen, wurde aber von Gimli unterbrochen.

"Den du nicht hast" Die ganze Menge grölte darauf und niemand liess Kíli mehr zu Wort kommen.

Die folgenden Tage waren ein wenig stressig, da alles hergerichtet werden musste für die Krönung meines Bruders. Nur ganz wenigen fiel es auf, dass mein Bruder sich Sorgen machte, bei einem Gespräch erfuhr ich, dass er sich um die Regierung sorgte. Zudem meinte er, dass es ihm ein wenig zusetze, wenn alle Anwohner ständig so um ihn herumwuseln und irgendwas wegen der Krönung geklärt haben müssen. Lächelnd konnte ich ihm versichern, dass es mir damals fast genauso ging, nur dass nicht alle freundlich zu mir waren. Kurz bevor ich wieder gehen wollte, hielt mein Bruder mich auf und wollte wissen, was ich an der Krönung anziehen würde, worauf ich meinte, dass ich wahrscheinlich meine normalen Sachen trage, da ich nichts anderes dabei hätte. Aragorn schüttelte den Kopf und zog mich zur Schneiderei, er wollte dass ich mir ein Kleid dafür anfertigen liess. Zunächst war mir das Ganze recht peinlich, gegen Kleider hatte ich nichts, im Gegenteil, aber ich fühlte mich nicht besonders wohl, mir ein Kleid nähen zu lassen. Als dann aber auch noch Fíli und Kíli in den Raum spazierten, da Aragorn auch ihnen neue Kleidung aufgezwungen hatte, erheiterte sich meine Laune wieder. Beim Verlassen der Schneiderei versicherte man uns, dass wir die Stücke in drei Tagen abholen konnten, am Vorabend der Krönung. Hoffentlich hatten diese Frauen deshalb nicht sehr viel Arbeit und mussten auch noch Kleidung für andere Leute anfertigen. Oder Stress, dass die Sachen für uns auch wirklich rechtzeitig fertig wurden.

Am Vortag der Krönung merkten wohl alle, wie sehr mein Bruder gestresst war, deshalb versuchte ich alles daranzusetzen, dass er Ruhe hatte, um sich ein wenig zu entspannen. So kam es, dass ich damit beschäftigt war, die Dinge für den Folgetag zu planen und ankommende Gäste einzuweisen, sowie alles zu überwachen. Das wäre sonst alles unter der Verantwortung von Aragorn gestanden, durch mein Einschreiten hatte ich den ganzen Aufwand, war jedoch wenigstens froh, dass ich meinem Bruder helfen konnte. Noch immer wusste ich, dass auch ich Jahre zuvor vor diesem Ereignis ziemlich aufgeregt war, das nicht nur wegen der Krönung, sondern besonders wegen der Hochzeit. Wir hatten damals wenigstens den Vorteil, dass wir die Zwerge der Gemeinschaft, die uns alle bei der Planung und Organisation helfen wollten, aufteilten. Eine Gruppe kümmerte sich um die Hochzeit, die andere um die Krönung. Mich machte mich verantwortlich für die Hochzeit, Fíli für die Krönung.

Durins ErbeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt