Elijah stand vor mir. Er hatte die Rüstung angelegt. Marlen schlich sich schnell hinaus. "Du willst reden Elijah? Aber ich sehe du bist wohl mal wieder auf dem Sprung." "Ja ich muss auf eine Mission. Commander Clarson hat angeordnet, das wir nach dem Vorfall bei Silkaris nicht länger warten sollten und einen Angriff führen müssen." Traurig sah er mich an. "Ich wünschte es wäre anders." Das Bild wie Pam ihn küsste kam mir wieder in den Sinn. Ich konnte es einfach nicht ausblenden. Wahrscheinlich deswegen sagte ich zu ihm eher unfreundlich: "Dann wünsche ich dir viel Glück auf deiner Mission. Ich bin es ja schon gewohnt das ich keine Antworten bekomme nicht wahr." Er kam ein Stück näher doch ich wich etwas zurück. Ich wusste nicht warum aber es schien so als wäre in mir etwas zerbrochen. "Was soll ich dir denn darauf antworten? Du hast ja recht aber ich kann mich nicht verweigern. Verstehst du ich muss das tun. Das ist unser Kampf um unsere Heimat und," er schwieg kurz. "Und für unsere Zukunft."
"Unsere Zukunft?" fragte ich unsicher. Er kam noch näher. "Ja Sarah. Unsere Zukunft." Ich sah in seine blauen Augen. Wie ein Blitz traf mich sein Blick. Ich schwankte etwas. Oh man Sarah reiß dich jetzt bloß zusammen tadelte ich mich selbst. Du hast es gehört. Er will dich schon wieder verlassen obwohl er versprochen hat.... "Ich möchte dir noch etwas erklären, wegen gestern Abend" riss er mich aus meinen Gedanken. "Du musst mir gar nichts erklären Elijah. Du bist ein freier Mann und du kannst tun und lassen was immer du willst." unterbrach ich ihn mit einer ungewohnten Härte. Es war wohl eine Art Selbstschutz. Wieder kam er näher. "Doch. Das muss ich. Und ich möchte es auch." Und noch ein Stück kam er weiter auf mich zu. Jetzt konnte ich nicht mehr zurück weichen. "Pam ist schon lange in mich verliebt. Ich habe ihr noch nie irgendwelche Hoffnungen gemacht, doch sie versucht es immer wieder. Ich sagte ihr schon mehrmals, dass aus uns nix werden wird, das hält sie aber nicht ab." Elijah sah auf den Boden und schluckte. "Jetzt hat sie natürlich von dir gehört Sarah. Da musste sie sich einfach einmischen. Sie wollte dich eifersüchtig machen. Sie wollte einen Keil zwischen uns treiben. Ist es ihr etwa gelungen?"
Er streckte seinen Arm nach mir aus und hielt mich an der Schulter fest. Ich zitterte nervös. War das wahr was er mir da erzählte? Ich hörte Marlen in meinem Kopf. Elijah will nichts von Pam. Aber für mich sah es in diesem Moment so echt aus, so leidenschaftlich. "Und bist du es?" Holte er mich zu dem Gespräch zurück. "Bin ich was?" Fragte ich sichtlich genervt weil ich ihm nicht antworten wollte Ich hätte am liebsten das Thema gewechselt aber er bohrte weiter. "Eifersüchtig. Bist du etwa eifersüchtig Sarah?" Ich wurde knall rot. Jetzt stand er so nah vor mir das er es unmöglich übersehen konnte. So überzeugend wie irgendwie möglich antwortete ich: "natürlich nicht. Warum sollte ich?" Lange sah er mich an und sagte kein Wort mehr. Wir standen einfach nur da. Ich wurde immer unruhiger. An seiner Rüstung trug er die Uhr. Aus dieser schallte jetzt die Stimme von Trevor. "Elijah wo bist du? Wir müssen los." "Verdammt," fluchte er. "Es tut mir leid Sarah. Aber ich muss gehen." Er drehte sich um und war verschwunden.
Alleine zurück gelassen stand ich wie angewurzelt da. Ich konnte es nicht glauben. Wieder war er einfach gegangen. Ich entschloss mich in die Küche zu gehen und zu frühstücken. Ich war unendlich traurig. Kein Wort von Elijah, wann er wieder zurück sein würde. Ich fühlte einfach nur Leere. Nur Mira war in der Küche und kramte irgendwas rum. Als ich eintrat unterbrach sie sofort ihre Arbeit. "Guten morgen Sarah." Mitleidig sah sie mich an. Wusste hier eigentlich jeder was mit mir los war, nur ich selbst nicht? Ich setzte mich, froh, dass niemand sonst da war. Mira brachte mir Kaffee und einen Frühstücksteller. "Ach es ist traurig, dass Elijah schon wieder aufbrechen musste. Wo ihr beiden euch doch gerade erst wieder gefunden habt. Stimmt's Sarah?" Fragte sie und wartete auf eine Antwort, während ich noch überlegte was das schon wieder bedeuten sollte, euch wieder gefunden habt? "Ach ja Mira, da hast du wohl recht." Seufzte ich gerade heraus.
Ich hatte keine Lust mehr darüber zu diskutieren. Ich hörte hinter mir Schritte. Oh nein, ich wollte lieber alleine sein und meinen Gedanken nach hängen. Deswegen drehte ich mich erst gar nicht um. Der Stuhl neben mir wurde zurück gezogen und jemand setzte sich. "Guten morgen Sarah. " hatte ich richtig gehört? Ich drehte mich um "Stanley?" verwirrt schaute ich ihn an. "Müssten sie denn nicht auf einer Mission sein?" "Also erstens Sarah, wir haben miteinander getanzt. Wir sollten doch beim du bleiben." Ohne meinen Kommentar darauf abzuwarten fuhr er fort. "Und ja ich bin auf einer Mission." frech grinste er mich an. "Also bei so einer Mission bekommt jeder seine Aufgabe zugeteilt. Das wechselt sich schon auch mal ab. Jetzt ist meine Mission die Menschen hier zu beschützen. Solange wir in Kampfhandlungen stehen." Ich brachte nur ein einfaches "Aha" hervor und widmete mich wieder dem Frühstück.
Nach einer Weile des Schweigens sagte er "also diese Mission hier kann mitunter sehr langweilig werden. Ich könnte dir zeigen wo die Bibliothek ist Sarah." Erst wollte ich dankend ablehnen doch dann fiel mir ein, dass ich nichts zu tun hatte deswegen sagte ich: "ja Stan, das ist eine gute Idee. "Ok, bist du fertig dann können wir los." Marlen kam uns entgegen. "Sarah da bist du ja." Rief sie mir zu. Können wir reden. "Später ok. Stan zeigt mir gerade die Bibliothek." Ich ging weiter und hörte nur noch ein enttäuschtes: "ok". Nach mehreren Korridoren kamen wir an. Wow ein Raum voller Bücher. Ich fühlte mich in den Buchladen meines Großvaters zurück versetzt und seufzte. "Such dir ein Buch aus dann gehen wir zur Oase" schlug Stanley vor. Er selbst wählte gezielt ein Buch aus. Darauf hatte ich große Lust. Ich konnte mich gut an diesen wundervollen Ort erinnern. Also wählte ich ein Buch über Runen. Ich wollte mehr darüber erfahren und darüber was sie bedeuteten. Wir legten uns in der Oase auf Liegen und ich fing an die Runen zu studieren. Stanley redete nicht und ließ mich ganz in Ruhe. Er war selbst in sein Buch vertieft. Dafür war ich ihm sehr dankbar. Nach einer Weile legte ich das Buch beiseite und lauschte dem plätschern des Wassers und dem zwitschern der Vögel. Ich sah auf die Kuppel hoch über mir. Ich blickte in den Himmel. Irgendwo da draußen kämpfte jetzt Elijah um eine Heimat von der ich nichts wusste.
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Das Geheimnis der leuchtenden Stadt
RandomVorwort Sarah ist heute 26 Jahre alt geworden und hat zudem ihr Studium in Geschichtsschreibung abgeschlossen. Ihre Eltern sind vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr einziger Verwandter der ihr geblieben ist, ist ihr Großvate...