Elijah schob mich sofort wieder ins Schlafzimmer als sie weg waren. "Komm Sarah, lass uns die Zeit nutzen, in der wir noch ungestört sind." Sagte er und küsste mich leidenschaftlich. Irgendwann später lag ich in seinen Armen und sagte zu ihm: "Elijah, ich möchte nicht das Berta bei uns wohnt." Mit großen Augen sah er mich an. "Wie meinst du das Sarah?" Ich legte meine Hände auf seine Brust und mein Kinn darauf. Ich sah ihm tief in die Augen: "ich meine, ich will nicht, dass sie immer um uns herum ist. Ich möchte mit dir hier alleine sein. Ich möchte nicht, dass sie immer hier ist und wir uns nicht frei bewegen können. Sie wird hier sein und wir müssten uns immer vorsehen, bei allem was wir tun, dass sie uns nicht aus versehen über den Weg läuft, wir müssten uns bekleiden, wenn wir nur in die Küche wollen um etwas zu holen, oder wenn wir ins Badezimmer möchten und auch sonst." Elijah richtete sich etwas auf und überlegte angestrengt. Dann strich er mir über das Haar. "Aber Sarah, was sollen wir ohne ein Hausmädchen denn machen? Alle haben eines, das ist schon immer so gewesen." Ich sah ihn an und küsste ihn leicht. "Nun, dann müssen wir das eben jetzt ändern."
Elijah setzte sich noch etwas höher und zog mich ganz nah an sich heran. Er umschlang mich ganz fest mit seinen Armen. "Die Vorstellung, mit dir hier ganz alleine zu leben gefällt mir. Aber was wird dein Vater dazu sagen? Und alle anderen?" Ich streichelte ihm über die Brust und sah ihn wieder an: "das kann uns doch egal sein. Was wollen sie tun? Sie können uns nicht zwingen." "Wir können doch nicht einfach die Regeln ändern Sarah." Ich setzte mich auf. "Doch, das können wir Elijah. Wenn wir uns einig sind und es unser Wunsch ist, wer sollte uns das verwehren und wer sollte uns daran hindern? Wir können ihr ein eigenes Schiff besorgen, das hier in der Straße steht. Sie bekommt geregelte Zeiten, an denen sie bei uns ist um zu kochen und sauber zu machen aber den Rest vom Tag und auch vor allem Nachts, hat sie hier nichts zu suchen. Ist das denn nicht eine hervorragende Idee?" Elijah fing an zu grinsen und seine Augen fingen an zu glänzen als er erst die Bedeutung dessen verstand was ich vorgeschlagen hatte. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und dann küsste er mich: "Sarah, du bist genial. Das ist die beste Idee, die ich seit langem gehört habe. Natürlich bin ich einverstanden, wie könnte ich es nicht sein. Wow, du machst mich gerade zum glücklichsten Mann im ganzen Universum. Die Aussicht mit dir immer hier alleine zu sein. Ja, ja das machen wir. Und gleich morgen, werden wir unsere Entscheidung deinem Vater und auch Berta verkünden."
"Vater wird sich erst einmal dagegen sträuben. Du weißt ja, mit neuen Regeln hat er es nicht so." "Ich werde ihm keine Wahl lassen. Es ist beschlossen. Er kann mich auf keinen Fall umstimmen und mich davon abhalten." "Ihr werdet wieder streiten nicht wahr?" Elijah drehte sich mir zu: "ich bin jetzt dein Mann. Er hat kein Mitspracherecht mehr, nur wenn ich es erlaube." Wir küssten uns und verbrachten den Rest vom Tag und der Nacht im Bett. Dann schliefen wir ein. Am nächsten morgen wurden wir vom Gong geweckt. "Das wird Berta sein. Wir sollten es ihr gleich mitteilen. Dann hat dein Vater auch nicht mehr so viele Argumente wenn sie einverstanden ist. Und wie könnte sie es nicht sein, sie hätte doch auch ihre Privatsphäre nicht wahr." Er machte die Tür auf aber nicht nur Berta stand da. Vater, Dave und Marlen waren auch gleich dabei. Elijah warf mir einen kurzen Blick zu. "Kommt rein." Sagte er. Vater schimpfte: "ihr seid ja immer noch nicht angezogen. Ihr wusstet doch das wir kommen." "So früh hätten wir noch nicht damit gerechnet." Sagte ich zu ihm. Berta machte sich sofort auf in die Küche und fing an uns Frühstück zu zubereiten. Elijah und ich gingen ins Schlafzimmer zurück und kleideten uns an. "Auf in den Kampf." Lachte er als wir fertig waren. "Gehen wir." Sagte ich und musste ebenfalls lachen.
"Ich freu mich Kumpel, endlich mal wieder Zeit mit dir zu verbringen," sagte Dave. "Auch wenn ich dich dafür aus deinem Schlaraffenland heraus zerren muss." Er grinste Elijah an. "Ja, schon gut Dave. Wir haben eine Lösung gefunden, wie es unser Paradies bleiben kann." Alle starrten ihn an. Er warf mir einen Blick zu. Vater schaute schon ganz grimmig: "was soll das heißen Elijah?" Fragte er auch gleich misstrauisch. "Sarah und ich haben beschlossen, dass Berta ein eigenes Schiff bekommen soll. Sie wird hier weiter ihren Dienst tun, aber eben nicht rund um die Uhr. Sie muss nur hier sein, wenn wir sie auch wirklich brauchen. In der Zeit, in der wir außer Haus sind, kann sie hier ihre sonstigen Arbeiten verrichten und für uns kochen. Abends kann sie dann nach Hause gehen. in ihr eigenes Heim." Jetzt war es raus. Vater sah uns mit offenem Mund sichtlich geschockt an. "Das ist nicht euer Ernst. Wir alle haben ein Hausmädchen, das bei uns im Schiff lebt. Das ist schon seit ewigen Generationen so. Welchen Grund sollte es geben, dass wir das jetzt für euch ändern?" Das Gesicht von Dave erhellte sich sofort und er warf einen prüfenden Blick auf Marlen. "Ich möchte nicht, wenn ich nachts ins Badezimmer muss, mir extra ein ganzes Gewand anziehen müssen, weil mir Berta über den Weg laufen könnte. Und auch sonst möchte ich mich in meinem Zuhause frei bewegen können. Und Sarah möchte das auch."
Stille. Ich sah wie Vater innerlich wütete. "Ihr zwei habt immer irgendetwas auf Lager. Immer müsst ihr euch gegen mich und unsere Gemeinschaft stellen." Schrie er uns an. "Das geht doch nicht gegen dich Papa," versuchte ich ihn zu beruhigen. "Geht es denn nicht gegen mich, wenn ihr einfach so die Regeln brechen wollt, mit denen wir schon so lange leben?" Ich überlegte was ich am Besten darauf antworten könnte: "sieh es doch mal positiv Papa, du könntest es genau so halten, wenn Brenda zu Besuch kommt, könntet ihr ungestört sein, wann immer ihr es wünscht." Jetzt stand er auf. Er lief wie ein gereizter Stier im Zimmer umher. Berta kam herein und brachte das Frühstück. Dave mischte sich jetzt ein: "ich finde die Idee fantastisch." Er wartete bis Berta wieder den Raum verlassen hatte: "mich stört es auch, das immer unser Hausmädchen zwischen uns herumläuft. Und ich bin derselben Meinung wie die zwei. Wir können uns einfach in unserem eigenen Zuhause nicht frei bewegen." Er schaute William an. Elijah grinste. Er hatte genau gewusst, dass sich Dave auf unsere Seite schlagen würde. Dave wandte sich an Marlen: "was meinst du dazu? Wäre das auch nicht für uns eine Option? Ich meine, wir wären endlich auch einmal wirklich ungestört." Marlen sah uns an und nickte. "Kein schlechter Gedanke." Sagte sie nur. Vater wurde noch wütender weil er sich mal wieder überstimmt fühlte. Elijah wartete nicht bis er sich wieder beruhigt hatte, er sagte nur: "mir ist es jetzt ganz gleich, was du davon halten willst William. Wir haben es beschlossen, und so wird es gemacht." Dann rief er Berta herein.
"Berta, setzen Sie sich zu uns. Wir müssen mit Ihnen reden." Berta setzte sich sichtlich unwohl: "habe ich etwas falsch gemacht?" Fragte sie eingeschüchtert. "Ganz und gar nicht Berta." Beruhigte Elijah sie gleich: "wir möchten Ihnen eine Freude machen." Dave grinste. "Berta, wir möchten, dass Sie ihr eigenes Schiff bekommen." Mit offenem Mund stammelte sie: "aber, aber..warum denn, brauchen Sie mich denn nicht mehr?" "Aber ja Berta, wir brauchen Sie noch. Nur nicht rund um die Uhr. Sie werden uns weiter zu Diensten sein, aber eben nur, wenn es auch wirklich notwendig ist. Sie werden von uns einen Dienstplan erhalten. Zu diesen Zeiten sollten Sie hier sein, ansonsten können Sie in ihrem eigenen Schiff ihr eigenes Leben gestalten, wie Sie es gerne möchten, klingt das nicht gut?" Berta sank in sich zusammen und überlegte. "Wenn es der Herr so wünscht." Sagte sie nicht gerade glücklich. "Sie werden sehen Berta, es wird Ihnen gefallen, wenn Sie ein Heim haben, wo Sie ihr eigener Herr sein können." Berta fing an zu lächeln, "also ja, wenn Sie es so ausdrücken." "Na also, dann hätten wir das geklärt. Ich werde heute noch veranlassen, dass Ihnen ein Schiff ganz in unserer Nähe zur Verfügung gestellt wird, so dass Sie es nicht weit haben werden. Und heute werden wir Sie nicht mehr brauchen, wenn Sie damit fertig sind hier aufzuräumen. Sarah wird Ihnen später ihr Schiff zeigen und wo es steht und dann können Sie sich erst einmal einrichten. Morgen um sieben Uhr möchten wir frühstücken. Dann erhalten Sie ihren Dienstplan. Sie bekommen auch einen Schlüssel, damit Sie herein können, wenn wir nicht da sind. Ansonsten sollten Sie aber klingeln." Berta nickte und stand auf. "Danke Sir." Sagte sie und fing an das Frühstück wegzuräumen.
Ich warf Elijah einen verliebten Blick zu. Vater stand immer noch im Raum. Er beobachtete die ganze Situation sagte aber kein Wort. Dave und Marlen waren begeistert. "William, wir möchten es genau so machen." Sagte Dave zu Vater. Vater setzte sich wieder hin. Er sah aus als hätte man ihm etwas angetan. Ziemlich angeschlagen sagte er: "ich werde wohl eure Meinung nicht mehr ändern können. Wir brechen jetzt also uralte Regeln. Das ist wohl euer Ernst." Ich sah ihn mitleidig an: "du wirst dich noch daran gewöhnen Papa und wenn du erst einmal die Vorteile entdeckt hast, wirst du es selbst nicht mehr anders haben wollen." Ich ging zu ihm und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Der Gong ertönte und Jacob kam herein. Er staunte nicht schlecht, als wir ihm die neue Regel erklärten. "Das finde ich gut," sagte er gleich ohne lange nachzudenken. "Das ist doch nur vernünftig." Vater stand wieder auf. "Also gut, ich möchte euch heute Abend, wenn ihr alle euer Tagewerk vollbracht habt, bei mir zum essen einladen. Ich hoffe das stört eure Privatsphäre nicht zu sehr." Verkniff er sich nicht noch einen zynischen Kommentar abzulassen. "Wir kommen gerne Papa." Sagte ich ihm damit er sich beruhigte. Luke, Katherina und Brenda werden auch da sein. Und natürlich Melinda." Nickte er Jacob noch zu. "Trevor, George und Carl muss ich noch bescheid geben. Wir sollten mal wieder alle beisammen sitzen. Und dann können wir auch gleich die neue Regel verkünden. Jeder soll also ab sofort selbst entscheiden, ob das Hausmädchen bei ihm wohnt oder wo anders." "Eine fantastische Idee." Sagte ich zu ihm. "Dann lasst uns jetzt los gehen." Dave nahm Elijah mit und alle anderen gingen, außer Marlen, sie blieb bei mir.
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Das Geheimnis der leuchtenden Stadt
RandomVorwort Sarah ist heute 26 Jahre alt geworden und hat zudem ihr Studium in Geschichtsschreibung abgeschlossen. Ihre Eltern sind vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr einziger Verwandter der ihr geblieben ist, ist ihr Großvate...