Die letzte Schlacht

16 0 0
                                    

Ich eilte wieder zu Elijah, der Transformator war leer. Ich sah mich um. Durch die Scheibe konnte ich in einen anderen Raum sehen. Zwei Helferinnen waren gerade dabei Elijah in eine Badewanne zu heben. Doktor Thomson kam zu mir. "Wir haben ihm viel Schmerzmittel verpasst, er wird keine Schmerzen haben, während er gewaschen wird. Es wird schon gehen. Nur eines Sarah." Er nahm mich am Arm und ging mit mir ein Stück zur Seite, ernst blickte er mich an. "Ja, was ist denn Doktor?" Fragte ich besorgt. "Sein Bein, das sieht nicht gut aus Sarah. Es kann sein, dass es steif bleiben wird." Mit großen Augen sah ich ihn an ohne die Bedeutung davon zu erfassen. "Was bedeutet das? Wird er denn laufen können?" "Ja, aber er wird eine Hilfe brauchen. Er wird wahrscheinlich am Stock gehen Sarah. Und kämpfen, kämpfen kann er nicht mehr." Ich dachte einen Moment darüber nach, was ich gehört hatte: "das wird vielleicht auch gar nicht mehr nötig sein. Es gibt gute Neuigkeiten was das betrifft. Wir haben Silkaris so gut wie befreit. Silkaris könnte heute wieder uns gehören Doktor." "Das sind wirklich außerordentlich gute Neuigkeiten. Das wird ihm vielleicht helfen, die Nachricht über sein Bein besser aufzunehmen. Sarah, er weiß noch nichts davon und es wäre besser, wenn wir damit auch noch warten könnten. Er muss sich erst noch mehr erholen, bevor wir es ihm sagen sollten. Er darf sich jetzt auf keinen Fall aufregen." Ich nickte: "verstehe. Wird er denn für immer schmerzen haben, im Bein meine ich? Was wird jetzt weiter mit ihm geschehen?"

"Ich glaube nicht, das er die ganze Zeit über Schmerzen haben wird, höchst wahrscheinlich wird er ab und zu einen Schmerz darin spüren. Es kommt auch darauf an, wie er es belastet. Beim Auftreten kann es schon einmal weh tun aber es wird nicht die ganze Zeit weh tun. Ich muss erst noch abwarten, wie sich das genau entwickelt. Wenn wir ihn gewaschen haben, wird er sich schon alleine deswegen besser fühlen. Überall an ihm klebte Blut. Er war nur zwei Meter vor einer Kroaxgranate entfernt, als sie explodierte. Er hat riesengroßes Glück gehabt, das er überhaupt noch lebt. Er hat mehrere Schnittwunden überall. Aber nichts ernstes. Das bekommen wir wieder hin. Ein paar Narben werden allerdings auf seinem Körper bleiben. Ich weiß ihr wollt heiraten, du solltest dich darauf einstellen Sarah." "Hauptsache, er lebt und wird ansonsten wieder gesund Doktor Thomson." Er nickte mir zu und sah mich freundlich an. "Gut, dass du das so siehst, das wird ihm helfen. Er wird sich erst einmal schämen und sich wie ein halber Mann fühlen. Er wird denken er wäre ein Krüppel. Du kennst ihn doch. Er ist genauso dickköpfig wie dein Vater," wir mussten lachten. "Ja, das können Sie laut sagen," erwiderte ich.

"Eine Nacht möchte ich ihn noch hier behalten, nur um sicher zu gehen, dass er nicht doch noch mal in den Transformator muss. Wenn er die Nacht ohne weitere Probleme übersteht, können wir ihn morgen in die Krankenstation verlegen lassen." "Ich danke Ihnen Doktor Thomson. Nur, wer wird dann sein Arzt sein?" Er lachte: "na, du kennst doch deinen Vater, er hat mich und Pattwell schon für Elijahs persönlichen Einsatz abberufen." "Da bin ich aber erleichtert." "Dein alter Herr macht immer Nägel mit Köpfen." Er lachte wieder. Als sie fertig waren Elijah zu waschen, legten sie ihn nicht mehr in den Transformator sondern er kam in ein Bett. Ich wartete bis sie fertig waren und ging zu ihm hin. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich, dann nahm ich seine Hand. Er war so blass wie ein weißes Leinentuch doch ich scherzte mit ihm: "gut siehst du aus, so frisch gebadet." "Du machst Witze Sarah, ich sehe bestimmt nicht gut aus. Jedenfalls fühle ich mich, als hätte mich ein Zug überrollt." Er lächelte mir zu. "Ach Elijah, das schönste für mich ist, dass ich deine Stimme höre." "Es tut mir leid, ich habe versagt Sarah. Ich habe es nicht geschafft, für uns unsere Heimat zu retten." Verzweifelt sah er an die Decke. "Aber das hast du. Wir stehen kurz vor dem Sieg Elijah." Gleich sah er mich erwartungsvoll an: "ist das wahr?" Ich nickte ihm zu: "ohne dich wäre das Alles gar nicht möglich gewesen. Ohne dich, wären wir niemals soweit gekommen. Du warst derjenige, der immer alle angespornt hat, und heute Abend gehört Silkaris vielleicht schon wieder uns." "Nur sieh mich jetzt an." Tränen stiegen in ihm hoch. Ich rang verzweifelt nach Worten um ihn aufzumuntern, deswegen sagte ich einfach: "ich sehe dich an, und es ist der schönste Anblick, den ich mir vorstellen kann. Ich dachte eine Zeit lang, du würdest nie wieder in meine Augen schauen und du könntest nie wieder mit mir sprechen." Er lächelte mir zu: "tja Prinzessin, so schnell wirst du mich wohl nicht los werden was?" Wir mussten beide lachen.

Da trat Vater an das Bett: "was gibt es hier zu lachen? Ihr seid ja so gut gelaunt? Und das könnt ihr auch sein. Es ist so schön Elijah, das du endlich wieder aus dem Transformator draußen bist. Man sieht das es dir schon besser geht. Wir dachten schon, wir hätten dich verloren. Das ist die beste Nachricht heute, und die zweit Beste, ich bekam gerade die Meldung, dass die Kroax verschwunden sind. Silkaris gehört wieder uns. Na, was sagt ihr dazu?" Elijah wollte sich aufsetzen und losjubeln, doch der Schmerz drückte ihn gleich wieder in die Kissen zurück. Er stöhnte auf. Dann riss er sich jedoch zusammen und sagte nur: "ist das wirklich wahr? Silkaris gehört uns? Kein Scherz?" und ganz übermütig redete er weiter: "Sarah, hast du das gehört? Wir haben unsere Heimat wieder, Sarah, wir können bald heiraten." "Nicht so schnell junger Herr," mahnte Vater gleich: "du musst jetzt erst mal gesund werden. Und das kannst du auch. Das Schiff hat schwere Schäden davon getragen und ist im Moment nicht einsatzfähig. Die Reparatur kann noch etwas dauern. Und Silkaris selbst, wir müssen erst dort die Schäden begutachten, und auch Silkaris muss erst wieder hergestellt werden. Also bleibt dir genügend Zeit, das du dich ganz auf deine Genesung konzentrierst, und an eurer Hochzeit wirst du wieder soweit hergestellt sein."

"Aber ich will auch etwas tun. Ich will helfen, Silkaris wieder aufzubauen." Vater und ich wechselten einen kurzen Blick dann sagte er nur: "das musst du dir gleich wieder aus dem Kopf schlagen Elijah." Dann kam der Arzt. "Elijah, du musst dich jetzt dringend ausruhen wenn du morgen auf die Krankenstation verlegt werden willst. Also bekommst du von mir jetzt noch eine Spritze. Die ist gegen deine Schmerzen und du wirst noch einmal längere Zeit schlafen. So kann sich dein Körper am schnellsten wieder regenerieren." Und schon hatte er ihm die Spritze verabreicht. "Sarah, du bleibst doch bei mir?" Fragte er noch schon halb schläfrig. "Wenn du aufwachst, bin ich an deiner Seite." Sagte ich, doch ich wusste nicht ob er es noch gehört hatte. Ich ging mit Vater etwas essen. Ich hatte großen Appetit. Elijah ging es besser. Das waren für mich die besten Neuigkeiten, die ich seit langem bekommen hatte. Und das mit seinem Bein, würden wir auch noch in den Griff bekommen.



Das Geheimnis der leuchtenden StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt