Als ich am nächsten morgen erwachte, wusste ich nicht genau wie spät es war und wie lange ich geschlafen hatte. Da mich noch niemand geweckt hatte, blieb ich einfach noch ein bisschen in meinem kuscheligen Bett liegen. Dann schaute ich in die Schublade. Der Schlüssel, die Karte und die Schriftrolle lagen noch darin. Irgendwie hatte damit alles angefangen. Auf einmal schreckte mich ein furchtbar dröhnendes Geräusch hoch. Was war das? Es hörte sich an wie Motoren, die auf Hochtouren liefen. Ich entschloss mich aufzustehen. Vater kam in meine Zimmer. "Papa, was ist das für ein Geräusch?" "Das ist der Antrieb." "Fliegen wir schon los." "Nein, wir testen ihn nur mehrmals am Tag, damit auch nichts schief läuft, wenn wir dann wirklich losfliegen. Es muss alles funktionieren. Dadurch, dass das Schiff so lange mit Erde bedeckt war, müssen wir es so zu sagen wieder frei pusten, verstehst du?" "Ja, ich verstehe." "Hast du Lust, mit mir zu frühstücken Sarah? Später habe ich so viel zu tun, ich weiß nicht wann ich wieder die Zeit finde." "Gerne Papa."
Wir gingen zusammen zu Mira. "Guten morgen Mira," begrüßte ich sie. "Ah Sarah, es ist so schön, dass ihr wieder alle da seid." "Das finde ich auch." Dann wandte ich mich Vater zu: "dieses Schiff ist so riesig, wie kann es überhaupt fliegen. Es muss unendlich schwer sein." "Das ist es auch, es ist alles eine Frage der Technik," antwortete Vater. "Ok, das wird mir wahrscheinlich zu kompliziert. Also ich vertrau dann mal darauf, dass wir zu gegebener Zeit einfach davon fliegen können." Vater lachte. "Das werden wir, verlass dich darauf." "Hast du dich gut ausgeruht Papa? Hast du auch in so einem fantastischen Bett geschlafen wie ich?" "Was denkst du denn, natürlich. Ich habe lange nicht mehr so gut geschlafen." Ich hatte immer noch so viele Fragen also fing ich einfach an: "Wo werden wir eigentlich wohnen, wenn wir wieder auf Silkaris sind? Ich meine haben wir dort ein Haus oder so?" "Hast du in deinen Sitzungen nichts darüber erfahren?" "Ich war nur einmal bei meinen Großeltern zu hause. Das war ein Schiff, das gleichzeitig eine Wohnung war." "Ja siehst du, so werden wir wohnen. Und man kann jederzeit mit dem Schiff einen Ausflug machen. Wegfliegen, wenn du mal Ordor besuchen willst zum Beispiel." Er lachte. "Tatsächlich? Dann wohnen wir in Raumschiffen." "Die sind sehr komfortabel Sarah. Hast du es in deinen Sitzungen nicht gesehen?" "Ich versuchte mich daran zu erinnern.
Es war mir nicht so ganz klar. Ich war bei meinen Großeltern, es war gemütlich dort, aber ich hatte nicht wirklich auf meine Umgebung geachtet sondern eher auf meine Großeltern. "Ich bin mir nicht sicher, ich kann mich nicht so gut daran erinnern." "Es wird dir gefallen. Wir haben dort alles was das Herz begehrt." "Und wenn wir dort sind, wohne ich dann bei dir? Ich meine bis ich verheiratet bin." "Du wirst bei mir wohnen. Jacob wird auch bei mir wohnen." "Ich habe das Gefühl, dass das alles für mich fremd sein wird." "Es wird dir helfen dich zu erinnern, wenn du wieder dort bist. Dann können wir in aller Ruhe ein Schiff für dich und Elijah aussuchen, eines das euch auch wirklich gefällt." "Können wir in der Nähe von dir wohnen, ich und Elijah. Gibt es da ein Schiff für uns?" "Wie schon gesagt, die Schiffe können fliegen. Ihr könnt eines neben meines fliegen und dort wohnen." "Und wenn der Platz besetzt ist?" "Dann fliegen wir zu einem Platz, an dem zwei Plätze sind, die wir nebeneinander nutzen können. Oder wir bitten die Leute in dem Schiff neben mir sich einen anderen Platz zu suchen." Das hörte sich komisch für mich an aber ich vertraute darauf, dass ich mich daran gewöhnen würde.
Vater verabschiedete sich. Ich wunderte mich sehr, wie er das immer alles schaffte. Er war immer über alles informiert und wusste immer genau wo, was, wann und wie geplant war. Immer war alles perfekt organisiert. Dafür bewunderte ich ihn. Niemand hatte je seine Autorität in Frage gestellt. Wenn Jacob in seine Fußstapfen treten sollte, musste er noch viel lernen, ein bisschen mehr von Vater bekommen, aber er hatte auch den besten Lehrer dafür. Elijah trat in die Küche. Er gab mir einen Kuss aufs Haar. "Morgen Prinzessin, wolltest du nicht mit mir frühstücken?" Ich erzählte ihm, das Vater mich gebeten hatte und von unserem Gespräch. "Er ist wohl schon wieder schwer am arbeiten?" "Ja," sagte ich nur knapp. "Ich muss leider auch noch sehr viel organisieren Sarah, ich werde nicht viel Zeit haben." "Ich dachte es mir schon. Ich werde mit Marlen Hochzeitsvorbereitungen treffen. Schließlich wollten sie doch heiraten, wenn wir wieder hier sind."
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Das Geheimnis der leuchtenden Stadt
De TodoVorwort Sarah ist heute 26 Jahre alt geworden und hat zudem ihr Studium in Geschichtsschreibung abgeschlossen. Ihre Eltern sind vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr einziger Verwandter der ihr geblieben ist, ist ihr Großvate...