Ein großer Verlust

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Ich schlug die Augen auf. Elijah saß an meiner Seite. Ich lag in einem Krankenbett. Alles tat weh. Ich dachte mich hätte ein Zug überrollt. Elijah nahm sofort meine Hand und kam näher zu mir. Ich sah ihm in die Augen. "Sarah, Gott sei dank du bist endlich aufgewacht." Er hatte große Augenringe unter den Augen und sah total mitgenommen aus. Die Tür ging auf und Vater kam herein um auch nach mir zu schauen nachdem er uns reden gehört hatte. "Was ist passiert?" Fragte ich ganz benommen. "Du hattest einen schweren Unfall Sarah. Du musstest operiert werden." Ich setzte mich höher. Ich wurde plötzlich ganz klar. Ich fasste mir sofort an meinen Bauch. Er war weg. "Elijah?" Verzweifelt sah ich ihn an. "Elijah?" Schrie ich ihn jetzt an. Tränen stiegen ihm in die Augen. "Es tut mir so leid Sarah." Ich sah Vater an, auch er machte einen gequälten Gesichtsausdruck. "Unser Baby Elijah?" Fragte ich noch einmal kraftlos und wusste die Antwort schon. Ich fing fürchterlich an zu weinen. Josh Pattwell kam und gab mir eine Spritze. Dann wusste ich nichts mehr. Ich schlief fest ein. Als ich erwachte war alles ruhig. Elijah saß neben mir auf einem Stuhl und schlief. Ich betrachtete ihn eine Weile. Er sah mitgenommen aus. Tage hatte er sich nicht mehr rasiert. Ich nahm seine Hand. Er schlug sofort die Augen auf. Wir sahen uns nur an. Dann stiegen wieder Tränen in seine Augen und auch ich musste weinen. Wir sagten nichts. Dann schlief ich wieder ein.

Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug saßen Dave und Marlen an meinem Bett. Sie hatten das Baby nicht dabei. Das wäre jetzt zu schmerzlich für mich, deswegen wollten sie es nicht mitbringen. Elijah war nach hause gefahren um zu duschen und sich umzuziehen er wäre aber bald wieder da. Dann verabschiedeten sie sich wieder. Ich war froh, denn ich wollte ihr Mitleid jetzt nicht. Ich war das erste Mal wach und alleine. Ich strich mir über den Bauch. Unendliche Traurigkeit überkam mich und ich weinte und weinte. Die Tür ging auf und Elijah kam herein. Frisch geduscht und frisch rasiert. Er kam gleich zu mir und strich mir über das Haar. "Ich liebe dich Sarah," sagte er wehmütig. Er setzte sich ganz nah zu mir. "Sobald du wieder bergauf bist Sarah, werde ich losziehen und ich werde ihn finden und ich werde ihn töten. Das ist ein Versprechen." Ich wollte nicht dass er so von Hass zerfressen war, aber ich konnte ihn nur zu gut verstehen. Wieder stiegen die Tränen in mir hoch. Trevor und Carl kamen herein. Elijah drehte sich gar nicht um aber er fragte gleich: "wo ist er? Habt ihr ihn gefunden?" "Leider noch nicht Elijah." Antwortete Trevor. "Wir werden ihn finden," versicherte Carl. Dann kam er zu mir und sagte zu mir: "herzliches Beileid Sarah, es tut mir so leid für euch." Ich nickte ihm nur zu denn ich musste schon wieder weinen. Auch Trevor wünschte mir herzliches Beileid. Sie blieben noch einen kurzen Moment, dann machten sie sich wieder auf den Weg, um Lord Vangar zu suchen.

Vater kam herein und bat Elijah uns kurz alleine zu lassen. Dann setzte er sich zu mir und nahm meine Hand: "Sarah, es tut mir ja so unendlich leid, was passiert ist. Und das wir dich nicht besser beschützt haben." "Ihr wusstet es, ihr wusstet es und habt mir kein Wort davon gesagt. Ihr wusstet, dass Lord Vangar auf der Suche nach mir ist oder?" Er nickte: "wir haben eine Menge Soldaten zu deinem Schutz in der ganzen Stadt verteilt. Wir konnten doch nicht wissen, dass zwei von ihnen zu Lord Vangars Handlangern gehören." "Vielleicht hätte ich besser aufgepasst, wenn ich es gewusst hätte Papa." Wieder fing ich an zu weinen. "Das ist müssig Sarah. Das bringt dich jetzt nicht weiter darüber zu spekulieren. Was passiert ist, ist nun mal passiert. Du solltest Elijah so etwas jetzt nicht vorwerfen, er macht sich schon Vorwürfe genug. Er ist fix und fertig deswegen. Du kennst ihn doch. Er gibt sich selbst die Schuld an dieser ganzen Misere. Glaub mir, er kommt mir vor wie ein gebrochener Mann, der nie wieder ganz sein wird. Es tut weh ihn so zu sehen. Dich natürlich auch Sarah, aber bedenke, er ist nicht die ganze Zeit betäubt gewesen so wie du. Du konntest deinen Schmerz größten Teils weg schlafen. Er musste das die ganze Zeit hell wach ertragen, alles was passiert ist verstehst du?" Ich fand es mir gegenüber ungerecht. Warum sollte es Elijah denn mehr ausmachen als mir. Aber trotzdem hatte er nicht ganz unrecht, wenn ich genau darüber nachdachte, was er mir gerade gesagt hatte. So gesehen, hatte ich wirklich Glück, dass ich die ganze Zeit unter Schmerzmittel stand. "Ich glaube du hast recht Papa, armer Elijah, wie schlimm muss das Alles für ihn sein?" "Gut, dann vertraue ich darauf, dass du ihm nichts vorwirfst." Ich nickte.

"Und noch etwas Sarah, er wird Lord Vangar töten wenn wir ihn gefunden haben. Davon kann ihn niemand abbringen nicht einmal ich. Er wird keine Ruhe geben, bis er es getan hat. Kannst du damit Leben?" Ich sah ihn an: "ich weiß, es ist eigentlich nicht richtig, aber ja ich kann damit Leben und am liebsten würde ich es selbst tun." "Verstehe," sagte Vater. "Ich hole jetzt wieder Elijah herein. Ich besuche dich wieder bis dahin ruh dich gut aus. Ich hoffe, du kannst bald nach Hause kommen." "Das hoffe ich auch Papa, ich halte es hier nicht mehr lange aus." "Hier bist du am sichersten, solange Vangar noch auf freiem Fuß ist." Als er gegangen war kam Elijah wieder herein. Nach diesem Gespräch sah ich ihn mit anderen Augen, er war sehr stark, wie konnte er das nur aushalten? Ich bewunderte ihn dafür. Elijah kam ganz nah zu mir und dieses mal küsste er mich, erst ganz leicht und dann immer leidenschaftlicher. Ich hielt ihn ganz fest im Arm. "Ich möchte nach hause Elijah," sagte ich ihm nachdem er mich wieder losgelassen hatte. "Wir können die Soldaten doch mitnehmen und vor unserem Haus postieren, ob sie hier auf mich aufpassen oder dort spielt doch keine Rolle oder?" Überrascht sah er mich an: "ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell wieder unser Heim betreten willst Sarah." "Wie du schon sagst Elijah, es ist unser Heim. Und du hast jetzt lange genug auf diesem unbequemen Stuhl geschlafen, du brauchst dringend dein Bett und auch Erholung." Dankbar sah er mich an. "Also gut ich rede gleich mit dem Arzt." Schon war er verschwunden.

Josh Pattwell kam mit Elijah zurück. "So so junge Dame, du willst also nach Hause, dann wollen wir doch mal sehen, ob ich das genehmigen kann." Sagte er freundlich und schickte Elijah wieder hinaus. Dann untersuchte er mich gründlich. "Bist du dir sicher Sarah, das du es schaffst?" "Sie könnten mir ein Schlafmittel mitgeben, falls mich die Trauer zu sehr überwältigt aber ansonsten würde ich gerne gehen, ich muss irgendwann ins Leben zurück, ob ich nun will oder nicht." "Weise Worte, also gut, ich stelle dir einen Entlassungsschein aus. Aber du musst mir versprechen, dich auch wirklich noch auszuruhen und dich nicht zu übernehmen." "Das tue ich, ich verspreche es." Er sagte Elijah, dass er mich mitnehmen könne, nachdem er uns einen Schein ausgestellt hatte. Elijah brachte mich nach hause aber nicht, ohne die ganzen Soldaten vorher anzuweisen, unser Haus zu bewachen. Dann traten wir ein. Es war so ein komisches Gefühl. Als ich das letzte mal aus diesem Haus gegangen war, bekam ich ein Baby, und jetzt, jetzt war es einfach gegangen. Ich wollte stark sein für Elijah, deswegen drängte ich die Tränen zurück, die gerade wieder in mir aufsteigen wollten. "Endlich wieder alleine Elijah," sagte ich. Ich nahm ihn in den Arm und wir küssten uns sehr lange und ausgiebig. Dann nahm er mich und schob mich ins Schlafzimmer, da verbrachten wir den Rest des Tages.

Das Geheimnis der leuchtenden StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt