Ein Fest

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Wir kamen in einen mittelgroßen Saal. Für die Verhältnisse dieser Stadt war er eher klein. Es waren schon einige Leute da. Joise, George, Marlen und Dave standen in einer Ecke und lachten miteinander. Mira rannte zwischen den Gästen umher. Master Peradon stand bei einer Gruppe von Leuten die ich noch nie gesehen hatte. Es standen überall runde Stehtische herum. In dem Saal befanden sich circa zwanzig Personen. Davon kannte ich gerade mal acht. Elijah ging auf einen der Tische zu. Carl und Trevor standen dort. Ich war froh darüber denn ich wollte nicht auffallen. Alle waren schick gekleidet. Einige Personen die ich nicht kannte nickten mir zu. Trevor und Carl begrüßten uns. Es lief angenehme Musik. Es wurde getanzt. Alle Frauen trugen Kleider und alle Männer Hemden mit schicken Hosen. Es gab jedoch auch vier Männer die eine Art Uniform trugen. Auch Commander Clarson hatte eine Uniform an und sie gehörten anscheinend alle irgendwie zusammen.

An der einen Wand war ein Buffet aufgebaut. Alle Räume in der ganzen Stadt waren oval oder rund. In der Mitte des Saals war eine Tanzfläche. Auf einer Seite stand ein Pult von wo aus die Musik spielte. An einer Stelle des Raumes befand sich eine Bar. Dahinter stand eine Frau mit kurzen blonden Haaren und schenkte Getränke aus. "Ich hole uns etwas zu trinken." Und schon war Elijah verschwunden. Master Peradon kam mit Commander Clarson und noch einem Mann auf mich zu. Commander Clarson stellte mich dem Herrn vor: "darf ich vorstellen Sarah, das ist Jon Stewart, Befehlshaber unserer Flotte, denn Oberbefehlshaber bin ich schon." Er lachte und wieder war mir dieser Mensch außerordentlich sympathisch und kam mir irgendwie bekannt vor. Ich erinnerte mich an den Traum, den ich im Fieber hatte."Sarah, schön, dass du wieder bei uns bist. Du hattest heute einen aufregenden Ausflug wie ich hörte? " fragte mich Jon Stewart und reichte mir die Hand. "Ja das kann man wohl so nennen." Antwortete ich. "Ich gehe mal davon aus, dass du nicht so schnell wieder einen Flug nehmen willst?" Scherzte Offizier Stewart.

Ich lachte. "Nicht so schnell, nein auf keinen Fall." Plötzlich drückte sich jemand von hinten ganz nah an mich. Er flüsterte mir ins Ohr: "Hallo Sarah." Als ich mich umdrehte sah ich in ein völlig mir fremdes Gesicht. Blaue Augen sahen mich an. Er hatte blondes langes Haar und sah verdammt gut aus. "Kennen wir uns?" Fragte ich etwas gereizt. "Aber ja. Ich weiß du kennst mich nur unter einem Helm. Ich bin Stanley." Das war also unser Pilot gewesen. Ihm hatten wir es mit zu verdanken, dass wir wieder heil und unversehrt in Carados angekommen sind. "Oh Stanley. Hallo. Nochmals herzlichen Dank für den Flug." Commander Clarson und Offizier Stewart unterhielten sich inzwischen angeregt mit Trevor und Carl. Ich bemerkte, dass Commander Clarson immer wieder seinen Blick auf mich richtete. Elijah kam zurück. "Sarah." Missmutig blickte er Stanley an. "Hier, ich habe dir etwas zu trinken gebracht. Hallo Stan," redete er weiter. "Ich wusste gar nicht, dass du auch hier sein würdest." "Ja ich auch nicht aber ich wollte mich versichern, dass es Sarah auch wirklich gut geht."

Er wandte sich mir zu. "Sarah, möchtest du mit mir tanzen?" ich sah zu Elijah. Er war sichtlich verärgert. Ich konnte aber doch Stan jetzt keine Abfuhr erteilen. Deshalb hörte ich mich sagen: "ein mal, das reicht dann aber für heute, okay." Stan lachte, "Na einmal ist doch besser als nichts." Schon führte er mich an der Hand auf die Tanzfläche. Ich schaute mir Stanley genauer an. Verdammt hübsch der Bursche dachte ich. Aus den Augenwinkeln sah ich Joise mit einem Mann in Uniform auf der Tanzfläche. Dann änderte sich plötzlich die Musik. Ein Blues lief. Stanley nahm mich fester in den Arm und wollte weiter tanzen, da stand Elijah neben uns. "Darf ich?" Und zog mich einfach zu sich. Stan blieb keine Wahl als sich zurück zuziehen. Er stellte sich jedoch wieder an unseren Tisch. Elijah drückt mich fest an sich und legte seine Wange an meine. Er hielt mich ganz fest in seinen starken Armen und ein angenehmer Schauer durchlief mich.

Zwischendurch hob er immer wieder den Kopf und sah mich an. Dann hörte die Musik auf und wir gingen wieder an den Tisch zurück. Plötzlich kam eine Frau auf Elijah zugestürmt. Sie sah wunderschön aus. Sie hatte olivgrüne Augen und langes braunes gewelltes Haar. "Elijah," rief sie "Pam?" Hörte ich Elijah ungläubig fragen, dann warf sie sich ihm auch schon um den Hals und küsste ihn. Ich stand wie vom Blitz getroffen daneben. Hatte Elijah eine Freundin? Ich wusste nicht was ich tun sollte also wandte ich mich an Stan. "Es ist schon sehr spät und es war ein anstrengender Tag. Ich werde dann jetzt mal lieber gehen," sagte ich zu ihm und lief schleunigst davon. Es dauerte eine Weile bis ich mein Zimmer fand. Ich trat ein, schloss die Türe von innen ab und warf mich auf mein Bett. Lange dauerte es nicht, da klopfte es an der Tür. "Sarah," hörte ich Elijah rufen. Er wollte eintreten doch die Tür war verschlossen. Ich hielt die Luft an. "Sarah," wieder klopfte er an die Tür. "Bitte mach die Tür auf. Bitte Sarah lass mich rein." Ich reagierte nicht darauf und tat so als würde ich schlafen. Dann hörte ich ihn weggehen.

Erleichtert lag ich da und schaute an die Decke. Dann klopfte es erneut. Dieses mal hörte ich Marlen rufen doch auch ihr öffnete ich nicht. Auch sie musste aufgeben und ging. Irgendwann fiel ich in einen unruhigen Schlaf. Ich erwachte vom klopfen an der Tür. Marlen hämmerte wie wild dagegen. "Sarah? Wenn du nicht sofort diese Tür aufmachst trete ich sie ein." Schrie sie. "Das ist mein voller Ernst. Sarah!" Völlig erschlagen stand ich auf und öffnete ihr. Marlen stürmte in mein Zimmer. Ich schloss die Türe. Sie kam auf mich zugestürmt und nahm mich in den Arm. "Was machst du denn bloß Sarah? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht." "Es ist alles in Ordnung Marlen. Ich war nur müde und wollte schlafen." Sie sah mich einen Moment lang prüfend an. "Ich sagte doch ich habe geschlafen." "Wen belügst du jetzt eigentlich dich selbst oder mich?" Es ärgerte mich, dass sie so direkt war. "Marlen bitte." Bekam ich nur heraus. Ich fühlte mich Elend.

"Also Elijah wollte wissen wohin du ohne ein Wort zu sagen verschwunden bist. Ich habe ihm gesagt das du fluchtartig den Raum verlassen hast, nachdem Pam ihn überfallen hatte und einfach geküsst hat. Er ist dir sofort hinterher gestürmt. Dann kam er in großer Sorge zu mir und sagte du würdest die Tür nicht öffnen. Er bat mich mit dir zu sprechen. Das ganze war ihm offensichtlich sehr peinlich. Aber mir hast du die Tür auch nicht geöffnet." Ich lies mich aufs Bett fallen und fing einfach an zu weinen. Ich wollte es nicht, und wusste nicht warum, nicht vor Marlen aber ich konnte nicht anders. Die Tränen kamen einfach geflossen. Ich konnte sie nicht zurück halten. Mein Herz schmerzte. Marlen setzte sich zu mir und strich mir übers Haar. "Dummerchen. Glaubst du etwa Elijah will was von Pam? Ich verrate dir etwas. Er hasst sie. Du hast nicht mehr gesehen wie er sie von sich gestoßen hat. Schon immer wirft die sich ihm so an den Hals. Aber Elijah will nichts von ihr. Glaube mir Sarah." "Marlen. Es tat so weh das mit anzusehen. Aber warum?"

Ich fing an ihr mein Herz auszuschütten. Mit irgend jemandem musste ich reden. Irgend jemandem musste ich vertrauen. "Ich weiß, es geht mich eigentlich gar nichts an aber..." ich schaute sie an. "Ich fühle mich so zu ihm hingezogen." Im selben Moment hätte ich mir auf die Zunge beißen können. Hatte ich das wirklich gesagt. Jetzt war es raus und ich hatte eine Mitwisserin. Doch Marlen legte nur ihr Hand in meinen Rücken. "Kleines. Das weiß ich doch schon längst." Schockiert sah ich sie an. "Dann weißt du aber mehr als ich." Ungläubig starrte ich vor mich hin." Nein Sarah. Du hast es dir nur bis gestern Abend nicht eingestehen wollen. Es gibt dafür Gründe, die wirst du erfahren und glaube mir, du wirst das alles noch verstehen, aber nicht jetzt. Komm wir richten dich jetzt erst mal wieder her. Du wirst Elijah heute nicht von dir fern halten können." Wir gingen ins Badezimmer. Ich war Marlen überaus dankbar, dass sie sich so sehr um mich kümmerte. Ich fühlte mich schwach und hilflos. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass Marlen ganze Arbeit geleistet hatte. Von den Tränen war nichts mehr zu erkennen. "Was soll ich jetzt bloß machen Marlen." Immer noch klang ich verzweifelt. "Du musst mit ihm reden. Ihr müsst dringend miteinander reden Kleines." Sagte sie gerade, da wurde die Tür aufgerissen. Elijah kam ohne anzuklopfen herein geplatzt. "Sarah," schrie er ganz außer Atem. Er erblickte mich und wurde etwas ruhiger. "Sarah wir müssen reden."

Das Geheimnis der leuchtenden StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt