Marlen

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Ich war Marlen so dankbar, dass sie mich aus dieser, für mich beklemmenden Situation herausgeholt hatte. Sie war von Anfang an immer sehr herzlich zu mir gewesen. Mit Joise hatte ich noch kaum Kontakt gehabt. Ich konnte sie nur schwer einschätzen. Wir betraten ihr Zimmer. Es war meinem sehr ähnlich, außer, dass hier noch ein kleiner Schminktisch stand mit einem Spiegel darauf und einem Stuhl davor. Sie bemerkte wohl meinen Blick. "Du kannst so einen auch in deinem Zimmer haben Sarah. Ich sage Mira bescheid, sie wird dir einen in dein Zimmer stellen, ok?" "Ok, ja danke, sehr gerne." Sie ging an eine Kommode und öffnete das obere Fach. Ein kleines Kästchen kam zum Vorschein. "Das habe ich dir besorgt Sarah. Ich hoffe du kannst etwas damit anfangen." Sie reichte mir das Kästchen. Ich setzte mich aufs Bett und öffnete es.

Alles was man so an Schminke brauchte befand sich darin. Ich strahlte. In meinem Badezimmer war so ziemlich alles vorhanden, was eine Frau benötigte, doch Schminke war nicht dabei gewesen. "Vielen lieben Dank Marlen. Kann ich es gleich benutzen?" "Aber klar, komm," wir gingen gemeinsam ins Badezimmer. Das war meine Rettung. Da ich wusste, dass Elijah mich bald abholen würde, wollte ich so gut wie es nur irgendwie ging aussehen. "Komm ich helfe dir dich herzurichten. Ich kenne eine tolle Frisur." Sie zog mich aus dem Badezimmer und schob mir den Stuhl hin. Sie fing an meine Haare zu bürsten. "Wo bin ich hier eigentlich Marlen. Und was hat das alles zu bedeuten? " "Du wirst dich noch etwas gedulden müssen Sarah. Elijah wird dir das alles erklären. Ich möchte ihm da nicht vorgreifen. Das verstehst du doch sicherlich?"

Einen Moment lang herrschte Stille während sie begann mir einen Zopf zu flechten. Marlen ergriff wieder das Wort. "Wie sieht es eigentlich aus, mit dir und Elijah?" Verschmitzt sah ich sie im Spiegel grinsen. "Was meinst du damit?" Geschockt über ihre Offenheit merkte ich wie nervös ich wurde. Ich konnte nicht bestreiten, dass ich mich in seiner Gegenwart sehr wohl fühlte und mal ehrlich, ein Hingucker war er allemal, dachte ich. Das konnte ich ihr natürlich nicht so direkt sagen, stattdessen fuhr sie fort: "Na ja, er gefällt dir doch schon oder?" Wieder sah ich durch den Spiegel wie sie grinste. Verdammt. Ich fühlte mich ertappt. "Also, ich kenne ihn ja gar nicht," stammelte ich herum, "das heißt erst kurze Zeit, also erst seit gestern. Da ist so eine Vertrautheit zwischen uns, die ich mir nicht erklären kann. Und ja er sieht schon verdammt gut aus." Jetzt war es raus. Ich musste lachen. Oh man, hatte ich ihr das wirklich gestanden? "Du sagst es ihm aber nicht oder?" Fragte ich sie noch schnell hinterher. "Keine Sorge Kleines. Dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben. So fertig. Lass dich mal anschauen."

Sie kam um den Stuhl herum nach vorne. Sie kniete sich vor mich und legte ihre Hände auf meine Beine. "Wow, du siehst toll aus. Elijah wird vom Hocker fallen, wenn er dich so sieht." Ich wurde verlegen. "Weißt du ich finde ihr passt wirklich super zueinander. Ihr seid wie füreinander geschaffen." "Also wie du und Dave?" fragte ich und bereute es gleich im nächsten Moment. Das ging mich nun wirklich nichts an. Aber sie erwiderte nur: "ja genau so wie ich und Dave. Schön das es dir aufgefallen ist Sarah. Du kannst mir vertrauen Sarah. Ich bin froh das du jetzt endlich wieder bei uns bist, und ich hoffe wir werden gute Freunde, wenn du mich wieder kennst." Was sollte das schon wieder heißen? Aber ich hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken. Es klopfte an der Tür. Das musste Elijah sein. Ich schaute noch einmal kurz in den Spiegel. Dann trat er auch schon ein.

Das Geheimnis der leuchtenden StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt