Vorbereitungen zur Hochzeit

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Im Blumenladen verbrachten wir sehr viel Zeit, da es dort so schön war, wir wollten gar nicht mehr gehen. So viele prachtvolle Blumen, ich konnte mich kaum entscheiden. Ich wählte weiße Lilien und rote Rosen für die Kapelle. Für die Straßen wählte ich bunte Sträuße in allen Farben mit verschiedenen Blumen. Marlen meinte wir sollten auch gleich noch nach einem Hochzeitskleid ausschau halten. Der Chauffeur fuhr uns in einen Laden, der so voll war mit Hochzeitskleider, dass ich nicht glaubte jemals eines zu finden. Jedes war noch schöner als das andere. Ich probierte mindestens 20 Stück an. Doch eines fand ich besonders schön. Es war an der Vorderseite wie ein Korsett mit Schnüren in einem ganz hellen beige. Die Ärmel waren aus durchsichtigem Tüll in weiß gepufft und an den Rändern waren sie gerafft und ebenfalls beige. Sie lagen schräg auf den Schultern. Der untere Teil wurde von einem goldenen Gürtel zum Oberteil abgetrennt, der mit lauter Strass verziert war. Der Rock war unglaublich weit, in verschiedenen Lagen übereinander geworfen. In der Höhe wurden sie immer kürzer. Die Ränder waren in der selben Farbe wie das Oberteil mit glitzernden Steinen bestickt und auch der untere Saum war in hellem beige gehalten. Dazu gab es einen passenden Schleier, der bis über meine Hüften reichte und die Ränder ebenfalls in beige gehalten waren. Auch auf dem Schleier waren lauter glitzernde Steine gestickt.

Als ich es anhatte und mich im Spiegel betrachtete fühlte ich mich wie eine Königin. Das erste mal. Ich hätte eine werden können, wenn ich mit Elijah auf Carados geblieben wäre. Dann wäre Elijah König im Schloss geworden und ich seine Königin. Genau so fühlte ich mich jetzt. Als wären wir König und Königin von Carados. Marlen kam gar nicht mehr aus dem bestaunen heraus. "Das musst du nehmen Sarah. Das ist das perfekte Kleid für dich. Es wurde bestimmt extra nur für dich angefertigt. Es hat hier auf dich gewartet." Sagte sie ganz glücklich. "Also gut, ich nehme es. Ob es Elijah gefallen wird? Ob er es nicht zu protzig findet?" "Eher zu sexy." Lachte Marlen und ich musste mit lachen. "Wir fuhren noch in einen anderen Laden, denn wir wollten die Straßen mit Girlanden schmücken. Und überall sollten kleine Laternen stehen mit Kerzen darinnen die brannten. Solche wie sie Master Peradon hatte, als ich das erste mal das Mutterschiff betreten hatte, und solche, die in den Treppenstufen standen in der Halle von Carados. Ich wollte, das überall Stehtische verteilt wurden und sie darauf standen und überall sollten Tische mit Köstlichkeiten und Wein aufgebaut werden. "Ich hoffe, dass ist für Papa prunkvoll genug. Er besteht darauf." "Du bist eine Clarson Sarah. Das ist doch klar, wenn man bedenkt wer dein Vater ist."

"Ob Elijah sich darüber im klaren ist, worauf er sich da wirklich eingelassen hat?" Wir lachten und schlenderten weiter durch die verschiedenen Geschäfte mit den verschiedensten Angeboten. Wir bestellten bei verschiedenen Anbietern Menüs und sagten, dass wir in zwei Tagen die Probe machen wollten. Alle sollten uns ein zubereitetes Menü zum probieren nach hause bringen. Für das beste Menü, würden wir uns dann entscheiden. Auch mit der Hochzeitstorte machten wir es genau so. Ich gab die Adresse von Elijah an, denn erstens war das Schiff größer als das Schiff von Papa und zweitens ging es ja um unsere Hochzeit, da sollte so etwas auch in unserem zukünftigen Heim statt finden. Nach diesem langen Tag fuhr uns der Chauffeur nach hause und ich ging noch mit Marlen in ihr Schiff um mir anzusehen, wie sie wohnte. Es war sehr geschmackvoll eingerichtet und passte genau zu den Charakteren der beiden. Dann wurde Marlen auf einmal ganz ernst. "Sarah?" Fragte sie mich vorsichtig. "Ja, was ist denn los Marlen?" "Kannst du mich morgen zu Josh Pattwell begleiten?" "Du willst zum Arzt? Bist du etwa krank Marlen?" Marlen setzte sich und sah mich ernst an: "weißt du, vielleicht nicht gerade krank aber.." Noch bevor sie zu Ende sprechen konnte schrie ich freudig: "Marlen, bist du etwa schwanger?" Sie errötete leicht und lächelte: "nur vielleicht Sarah, deswegen muss ich ja zum Arzt, ich bin mir nicht sicher und ich habe es noch niemandem gesagt." "Ich schweige wie ein Grab, natürlich gehe ich mit dir." Dave stand auf einmal vor uns: "worüber schweigst du wie ein Grab?" Ich musste kurz überlegen, dann sagte ich: "na wie mein Hochzeitskleid aussehen wird Dave." Marlen und ich lachten. "Ach so, verstehe, Frauengeheimnisse."

Hinter Dave stand eine Frau. "Marlen, darf ich dir vorstellen, unser Hausmädchen Gloria." Marlen ging auf sie zu und reichte ihr freundlich die Hand: "hallo Gloria, ich bin Marlen." "Du solltest gehen Sarah, Elijah möchte dir auch euer Hausmädchen vorstellen. Wir treffen uns später alle bei deinem Vater." Dave ging mit Gloria und zeigte ihr alles. Ich verabschiedete mich und machte mich auf den Weg zu Elijah. Ich klingelte und er machte sofort auf. "Hallo Sarah," strahlte er mich an. Ich trat ein und er stellte mir Berta vor, unser neues Hausmädchen. Sie erinnerte mich an Mira. Ich wusste deswegen hatte er sie ausgesucht, er wusste, dass ich Mira mochte. Gemeinsam zeigten wir Berta was Elijah bis dahin noch nicht geschafft hatte und dann führten wir sie in ihr Zimmer. "Sie können sich für heute ausruhen Berta. Wir essen außerhalb. Sie können sich das Zimmer einrichten, wie sie möchten. Morgen früh möchte ich pünktlich um sieben Uhr das Frühstück. Gute Nacht." Erklärte ihr Elijah noch dann gingen wir zu Vater. Elijah hatte inzwischen sehr gut gelernt, mit dem Stock zu gehen. Wir brauchten zwar immer etwas länger wie früher aber das machte mir nichts aus. Unterwegs sagte Elijah zu mir: "ich weiß es muss komisch für dich sein, dass du bei mir klingeln musst aber dein Vater erlaubt mir nicht, dir den Schlüssel auszuhändigen. Erst an unserem Hochzeitstag darf ich ihn dir überreichen." "Das ist wieder mal typisch Papa." Sagte ich und wir lachten.

Dann kamen wir nach hause. Trevor und Carl waren da. Auch Luke und Melinda. Jacob und Dave und Marlen. Clara, Brenda und ihre Tochter Katherina waren nicht dabei. Unser Hausmädchen Susan bewirtete uns alle zum Abendessen. Dann begann Vater zu sprechen: "also jetzt sind wir hier alle versammelt. Zuerst einmal, dass Problem mit Pam habe ich gelöst." Carl fragte sofort nach: "Pam? Was ist mit ihr?" Dann erzählte Elijah was heute morgen vorgefallen war. Trevor und Carl lachten. Dave meinte: "sie sollte mir lieber nicht noch mal über den Weg laufen." Vater mischte sich wieder ein: "gut, gut. Das Problem ist wie gesagt gelöst. Sie lebt auf der anderen Seite von Silkaris und sollte sie doch einmal auf die Idee kommen hier her zu fliegen, dann gibt es Order, sie nicht in unser Viertel zu lassen." Einen Moment lang herrschte Stille. "Ich möchte jetzt gerne, und das geht an dich Elijah, und dich Sarah, dass wir einen Termin für die Hochzeit festlegen." Elijah scherzte daraufhin: "wer hätte das gedacht, dass du es mal damit so eilig haben könntest." Vater fand es wohl gar nicht witzig, während alle lachten fuhr er ungerührt fort: "also habt ihr euch über einen Termin schon geeinigt oder müssen wir jetzt alle unsere Terminkalender rausholen." Elijah und ich schauten uns einen Moment lang an. "Wir haben noch nicht darüber gesprochen, dafür war nun wirklich noch keine Zeit." Erinnerte ich ihn. Bevor er etwas dazu sagen konnte sagte ich: "aber wir haben für Übermorgen einen Probelauf für die Hochzeitstorte und das Menü organisiert und zwar in Elijahs Schiff."

Elijah stand mit offenem Mund da und wollte etwas sagen doch er brachte nichts heraus. "Also, ihr seid alle zum Vorkosten herzlich eingeladen. Wir sollten auch Brenda, Katherina und Clara mit einbeziehen. Sie sind doch jetzt unsere Nachbarn. Und natürlich auch Luke und Melinda sind dazu herzlich eingeladen. "Wann soll das genau stattfinden?" Fragte Vater ganz nervös. Ich wusste, das er kaum Zeit hatte. "Ich habe alles auf den Vormittag gelegt. dann könnt ihr später noch euren Geschäften nachgehen." "Also gut. Dann möchte ich, dass ihr euch morgen auf einen Termin einigt." Sagte Vater und damit war das Thema für ihn erst einmal erledigt. Marlen und ich erzählten noch, was wir sonst noch organisiert hatten, die Blumen, die Girlanden, die Stehtische, die Stände mit Köstlichkeiten und Wein. Vom Hochzeitskleid erzählten wir jedoch nichts. Das gefiel Papa und auch die anderen waren alle begeistert davon. Dann gingen alle nach hause. Ich brachte sie noch an die Tür. Elijah wartete noch, bis alle weg waren, dann nahm er mich noch einmal in den Arm. "Morgen früh Punkt sieben will ich dich zum Frühstück sehen, okay?" "Ja gerne Elijah," hauchte ich ihm zu und dann küssten wir uns noch zum Abschied. Elijah ging und ich wartete noch, sah ihm noch hinterher, wie er sich mit dem Stock nach hause quälte. Dann ging ich auch hinein. Der Tag war sehr anstrengend und ich sagte Papa noch gute Nacht, bevor ich eine Dusche nahm und mich auch in mein Zimmer zurück zog. Ich dachte noch einmal an Marlen und freute mich, sie war vielleicht schwanger. Das war ja so aufregend. Darüber fiel ich in einen tiefen ruhigen Schlaf.


Das Geheimnis der leuchtenden StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt