Wir saßen alle beim Frühstück da kam ein Soldat herein geplatzt. "Commander Clarson." Rief er. "Wir haben die Stadt eingenommen. Es gibt nur noch drei Stellungen, die Widerstand leisten aber sonst gehört sie so gut wie uns." "Und was ist mit Lord Vangar?" "Er ist geflohen Sir. Wir haben die Verfolgung aufgenommen." "Hol Offizier Stewart. Er soll seine Truppe mitbringen. Wir treffen uns am runden Tisch." "Jawohl Sir." Sagte er und ging. "Ihr habt es gehört. Ich will euch alle in zehn Minuten drüben sehen." Er stand auf und verschwand. Wir gingen alle zum runden Tisch und stellten uns auf. Offizier Stewart kam herein mit mindestens zwanzig Mann, sie hielten sich allerdings im Hintergrund. Dann kam Commander Clarson hinzu. "Also, wo stehen wir genau?" Der Soldat der zuvor die Nachricht überbracht hatte meldete einen weiteren Erfolg. "Eine Stellung mehr haben wir inzwischen unter unsere Kontrolle gebracht und eine zweite steht kurz vor der Kapitulation. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann die letzte Stellung aufgibt."
Vater wandte sich an Offizier Stewart. "Übernehme du die Vorhut. Wenn alle Stellungen erobert wurden sichert ihr die Stadt. Morgen kommen wir nach und übernehmen." "Wird gemacht Sir." "Wegtreten. Ach und erstatte zu jeder Zeit Bericht." "Jawohl Sir." Nur wir blieben zurück. Dave, Trevor, Carl, Georg, Jacob, Marlen, Elijah mein Vater und ich. "Das sind wirklich sehr gute Neuigkeiten. Wir werden Zugang zur erleuchteten Stadt erhalten und wenn nichts mehr dazwischen kommt brechen wir morgen auf. Ruht euch alle heute gut aus. Wir treffen uns morgen früh Punkt sieben Uhr in der Küche. Alle werden ihre Rüstung tragen. Elijah? Kann ich mit dir sprechen?" Die anderen gingen schon hinaus. "Ich wollte gerade Sarah auf ihr Zimmer begleiten." "Gut ich komme in einer halben Stunde nach. Sarah kann hören was ich zu sagen habe." Elijah brachte mich auf mein Zimmer und wir setzten uns. "Ich wollte dir eigentlich erzählen, was es mit der leuchtenden Stadt auf sich hat, aber jetzt, nach diesen Neuigkeiten, sollst du es mit eigenen Augen sehen." "Ich bin sehr gespannt, doch jetzt sollten wir die Zeit nutzen, bevor Vater herein platzt." Ich nahm ihn in den Arm und küsste ihn.
Dann kam Vater herein. "Ich wollte nicht stören. Ich hoffe aber nicht, dass ich euch eine Anstandsdame an die Seite stellen muss?" "Keine Sorge William. Ich werde deine Kompetenzen nicht überschreiten." Elijah stand auf. "Nun gut." Sagte Papa. "Sarah, ich weiß, Elijah ist gerade erst zurück gekommen. Und ich möchte euch auch ungern gleich wieder trennen. Doch die Umstände haben sich jetzt geändert. Elijah muss mit in die Stadt, wenn sie wieder komplett in unserer Hand ist." "Ich habe gerade Sarah erklärt, dass sie mitgehen wird." Antwortete Elijah darauf. "Kommt nicht in Frage. Hast du vergessen, was Lord Vangar Sarah angetan hat?" "Aber Lord Vangar ist auf der Flucht. Wo sollte Sarah sicherer sein, als unter so vielen Soldaten im Schloss?" "Hier." Schrie mein Vater. "Ich möchte das sie es mit eigenen Augen sieht." schrie Elijah zurück. Sie stritten sich. Ich wusste nicht, ob es das erste Mal war, doch vor mir hatten sie das noch nie getan.
"Darf ich auch etwas dazu sagen?" mischte ich mich ein. Beide drehten sich sofort zu mir um. "Ja?" Sagten sie beide wie aus einem Mund. "Du hast ganz recht Papa. Ich habe nicht vor mich schon wieder auch nur eine einzige Sekunde von Elijah zu trennen. Und wenn ich etwas mit eigenen Augen sehen kann, so ein großes Geheimnis, dann möchte ich das natürlich auch. Also Papa, ich werde mitkommen." Entsetzt sah er mich an. "Das kann ich nicht zulassen." Dann kam eine Stimme aus der Uhr. "Lord Vangar ist gefangen genommen Sir." "Da siehst du es Papa. Er kann mir nicht gefährlich werden. Das heißt es ist beschlossene Sache. Ich komme mit." Er wandte sich an Elijah. "Wir haben noch nicht das letzte Wort miteinander gesprochen Elijah, wir sehen uns gleich alleine." Sagte er noch zu ihm und stürmte aus dem Zimmer.
Elijah nahm mich in den Arm. "Das war kapp." Wir lachten. Vater war gegangen. "Seit wann streitet ihr den so, du und Vater? Das hab ich ja noch nie gesehen." "Immer nur wenn es um dich geht. Er kann ein ziemlicher Dickkopf sein." "Du meinst genau wie du?" Wir lachten wieder. "Also du bist dir ganz sicher, dass du mitkommen willst?" "Wenn du es nicht gut heißt, hättest du mich nicht so neugierig machen dürfen." Wir schwiegen eine Weile. "Was passiert eigentlich, wenn das Schloss wieder uns gehört. Ist dann Vater nicht wieder König? Und wenn dann Silkaris auch wieder uns gehört? Bleiben wir hier und herrschen über das Land oder gehen wir weg und überlassen Carados wieder den Einwohnern?" Fragte ich. "Das sind wichtige Fragen. Und du hast natürlich recht, wir müssen dringend darüber sprechen. Wir könnten beides behalten." "Sollten wir uns nicht lieber entscheiden und eines davon aufgeben?" "Ich werde niemals unsere Heimat aufgeben. Oder bist du anderer Meinung?" Ich setzte mich und überlegte einen Moment. "Es war mir bis jetzt noch nicht so klar, dass ich darüber eine Entscheidung treffen muss. Auch wenn meine Erinnerungen zurück kommen, fühle ich mich dennoch diesem Himmel nahe. All dem fühle ich mich doch sehr verbunden."
Elijah kam zu mir und blickte mich besorgt an. "Vielleicht musst du dich einfach besser erinnern Sarah. Du würdest doch nicht ernsthaft in Betracht ziehen, unsere Heimat gegen das hier einzutauschen. Oder etwa doch?" "Ach Elijah, ich weiß es wirklich nicht." Was sagt denn Vater dazu?" fragte ich ihn. "Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Jetzt wo du fragst. Wir haben darüber noch keine Entscheidung getroffen. Für mich war das bis jetzt noch nie eine Frage. Ich wusste nicht, dass darüber überhaupt eine Entscheidung getroffen werden muss." Ich lief auf und ab. Elijah hielt mich an meinen Schultern fest. "Sarah, ich habe gesagt, dass ich auf die Hochzeit warten will, bis wir wieder Zuhause sind. Und das ist immer noch mein Wunsch. Mir ist nicht entgangen, dass es nicht unbedingt auch deiner ist? Wir müssen uns darüber einig werden." "Du hast ja recht Elijah. Ich verstehe nur nicht, warum es dann so wichtig ist, dass wir die Stadt erobern. Wenn wir doch unsere Energie darauf verwenden könnten Silkaris zurück zu erobern."
"Aber wir können die Bewohner nicht einfach ihrem Schicksal überlassen." "Da hast du natürlich recht, wie töricht von mir nicht daran zu denken." "Und dann gibt es da noch etwas. In der Stadt gibt es etwas, das wir dringend brauchen, um den Krieg gegen die Kroax zu gewinnen. Lord Vangar weiß das nicht. Aber es ist dort. Das ist es, was ich dir zeigen möchte." "Wo ist eigentlich Lord Vangar jetzt?" "Wir haben ihn in eine Zelle gesperrt, neben den anderen Gefangenen. Keine Sorge die Zelle ist so sicher wie Fort Knox." "Woher kennst du Fort Knox?" "Ich habe mich natürlich mit der Welt befasst, in die wir dich geschickt haben, was denkst du denn?" "Trotzdem. Lord Vangar wird hier Verbündete haben, die versuchen könnten ihn zu befreien." "Da hast du vollkommen recht. Ich werde die Wachen verstärken lassen. Würde dich das etwas beruhigen?" "Na ja, nur ein bisschen."
"Wir werden morgen früh zum Schloss aufbrechen. Dann wirst du nicht mehr in seiner Nähe sein." "Wie lange werden wir brauchen bis wir dort ankommen?" "Circa drei Tage. Wirst du das schaffen?" "Ich denke schon. Alles ist besser, als mich mit Lord Vangar unter einem Dach zu befinden." "Ich werde eine Wache vor deiner Tür postieren lassen und dafür sorgen, dass auch vor den Zellen noch mehrere aufgestellt werden. Deinen Vater suche ich lieber nicht auf. Er wird mir sonst den Kopf abreißen." "Da könntest du recht haben." "Dann solltest du jetzt schlafen gehen. Morgen früh geht es los. Denk an deine Rüstung." Er drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und ging.
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Das Geheimnis der leuchtenden Stadt
RandomVorwort Sarah ist heute 26 Jahre alt geworden und hat zudem ihr Studium in Geschichtsschreibung abgeschlossen. Ihre Eltern sind vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr einziger Verwandter der ihr geblieben ist, ist ihr Großvate...