Reise nach Carados

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Eine Woche später waren wir alle startklar. Wir verabschiedeten uns von Berta. Sie weinte, weil sie nicht wusste wie lange wir weg sein würden und was sie jetzt mit sich anfangen sollte. Ich riet ihr den Job von Mira zu übernehmen und ein paar Kurse zu besuchen. Aus Höflichkeit hatten wir doch noch Joise und Stanley gefragt, ob sie nicht mitkommen wollten aber sie hatten abgelehnt. Ich war erleichtert darüber und Elijah sichtlich auch. Wir gingen noch einmal die Liste durch, die wir uns extra für die Reise zugelegt hatten, da fiel mir auf, dass ich drei Dinge noch gar nicht hatte. Den Schlüssel, die Schriftrolle und die Karte von Elijah. Marlen mussten wir noch sagen, sie solle den Kompass mitnehmen. Wir waren uns sicher, wir würden nichts davon brauchen aber man konnte ja nie wissen. Sicher war sicher. Also packten wir diese vier Gegenstände noch ein und dann fuhren wir Richtung Schiff. Es war wesentlich kleiner als das Mutterschiff, aber immer noch groß genug, dass für alle möglichen Räume und Dinge Platz war. Es hatte auch eine eigene Sammlung von Samen an Bord und einen eigenen Garten, eine Bibliothek und einen Raum in dem allerlei technische Versuche gemacht werden konnten. Eine Oase gab es leider nicht. Die Küche war ebenfalls kleiner wie zuvor. Dafür gab es mehrere davon. Eine große Küche gab es auch, für die Soldaten und sonstigen Helfer die noch mitgekommen waren. Es gab eine Krankenstation und eine Station mit Transformatoren. Es war wirklich an Alles gedacht worden.

Dann starteten die Maschinen. Wir waren nicht auf der Brücke um den Start mit anzusehen, wir mussten uns erst noch einrichten. Das Schiff war ähnlich gebaut, wie das Mutterschiff. Ich bezog mit Elijah einen Raum, der viel größer war, als mein Schlafzimmer vorher auf dem Mutterschiff. Man kam hinein und es gab ein Zimmer, in dem eine Sitzecke eingerichtet war, bestehend aus einer gemütlichen Couch und zwei Sesseln. Ein Couchtisch und ein Beistelltisch, für Kaffee oder Tee war ebenfalls vorhanden. Ein Schreibtisch stand darin und eine kleine Minibar mit Getränken und Gläsern gab es. Nebenan war unser sehr geräumiges Schlafzimmer und noch das Badezimmer. Eine Küche hatten wir nicht, dafür gab es die Gemeinschaftsküche. Als wir fertig damit waren, soweit alles einzuräumen, führte mich Elijah durch das Schiff, um es kennen zulernen. Wir besuchten die Bibliothek, den Garten und eine kleine Halle. Er zeigte mir einen geheimen Raum, der dafür angelegt war, uns in Sicherheit zu bringen, falls wir angegriffen wurden. In so einen Raum hatte uns Master Peradon damals beim Angriff der Kroax auf unser Mutterschiff gebracht. Bis wir fast alles gesehen hatten, war es schon Abend geworden und Zeit etwas zu essen also gingen wir in die Küche. Trevor und Carl saßen schon da. Wir unterhielten uns über das Schiff und über die Reise. Auch Carl und Trevor freuten sich wieder mit den Pferden auszureiten. Dann kamen die anderen hinzu. Alle waren sichtlich angeschlagen von diesem anstrengendem Tag. Aber auch alle freuten sich und waren voller Erwartung. Ein paar Spekulationen darüber, was wir wohl vorfinden würden wurden gemacht.

Marlen und Dave verabschiedeten sich mit dem Baby als erste. Es fing fürchterlich an zu schreien. Es hatte Hunger und die Windeln voll. Wir blieben noch eine Weile sitzen, dann verabschiedeten wir uns auch. Elijah führte mich, denn ich hätte unser neues Zuhause nicht mehr gefunden. Drinnen setzten wir uns noch auf die Couch und redeten über die Eindrücke des Tages, dann gingen wir zu Bett. Ich schlief ziemlich unruhig, denn das Bett war mir so fremd. Immer wieder wachte ich auf. Elijah schlief tief und fest. Am nächsten morgen war er als erster wach. Jetzt könnte ich noch weiter schlafen aber er bestand darauf, dass wir aufstanden und frühstückten. Er wollte mit mir zur Brücke gehen um die Aussicht ins All zu genießen. Also frühstückten wir und gingen auf die Brücke. Dort war er wieder, dieser faszinierende Anblick. Es dauerte nicht lange da kam auch schon ein Planet auf uns zu. "Dort ist er Sarah, dort ist Carados." Ehrfürchtig sah ich ihm entgegen, schon beschleunigte auch schon das Schiff und wir drangen in den Himmel von Carados ein. Der Commander der Brücke stellte irgendwelche Koordinaten ein. Das Schiff wurde immer langsamer und wir sahen schon das Schloss und auch die Länderreihen um das Schloss herum. Dann flogen wir auf die Rampe zu, an der eine Plattform extra zum landen und abfliegen von unseren Schiffen angelegt worden war. Nach einer gefühlten Ewigkeit landeten wir schließlich und standen still. Ich war so aufgeregt, wie ein kleines Kind.

Wir liefen nach draußen und stellten uns an den Ausgang. Das Schiff fuhr eine Rampe hinunter und wir stiegen aus. Eine Menge Soldaten standen um uns herum und begrüßten uns. Dann kamen uns König Clarson und seine Frau Rosemarie entgegen. Es war ein herzliches Wiedersehen. Sie führten uns in das Schloss und wir bekamen erst einmal unsere Zimmer zugewiesen. Es sollte gleich eine große Willkommensfeier stattfinden. Also machten wir uns frisch und zogen uns etwas elegantes an. Dann kamen wir in den großen Ballsaal. Viele bekannte Gesichter waren da. Von den meisten kannte ich die Namen jedoch nicht. Auch Doktor Graig begrüßte uns höflich. Wir aßen und tranken und tanzten. Elijah konnte immer nur bei einem langsamen Tanz mithalten, wegen seinem Bein, das ihm immer noch bei größeren Anstrengungen schwer zu schaffen machte. Trotzdem war es insgesamt ein gelungener Abend. Wir hatten viel Spaß und es gab jede Menge zu lachen. Es war schon ziemlich spät, als wir uns in unser Zimmer zurückziehen konnten. Ganz erschöpft fielen wir in unser Bett und redeten noch eine ganze Weile über die heutigen Ereignisse. König Mathew war sehr begeistert, dass Vater jetzt wieder eine Frau hatte. Unser Verlust wurde nicht großartig angesprochen. Bis auf ein paar Beileidsbekundungen wurde es vermieden darüber zu sprechen, dafür war ich sehr dankbar gewesen. In dieser Nacht schlief ich besser als auf dem Schiff.


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