Ich hörte den Gong, der mich aus dem Schlaf riss. Marlen kam rein gestürmt. Sie hatte Katherina mitgebracht und auch Melinda stand plötzlich in der Tür. "Hey Kleines, jetzt aber raus aus den Kissen. Heute wird geheiratet." Mein Herz tat einen Sprung. Panik ergriff mich. Ich wollte weglaufen. Große Angst überkam mich. Ich würde heiraten. Meine Gedanken drehten sich und mir wurde ganz schwindelig. "Ich, oh mein Gott, ich, ich weiß nicht ob ich das schaffe." Sagt ich ganz verzweifelt doch Marlen kam zu mir warf die Decke weg und zog mich aus dem Bett: "sei nicht albern, darauf habt ihr so lange gewartet und euch schon so lange darauf gefreut. Ich glaube nicht, dass du jetzt einen Rückzieher machen kannst." Marlen lachte. Dann warf sie mir einen großen Karton auf das Bett.
"Sieh mal, wir haben es schon abgeholt. Melinda, Katherina und ich. Na wie findest du das." "Ich glaube das ist etwas Gutes. Ich danke euch." Vater kam herein. "Also wenn ihr hier schon alle rumsteht, wie wäre es mit Frühstück?" Auch das noch dachte ich, ich würde wahrscheinlich keinen Bissen runter kriegen. Mein Magen fühlte sich an als würde ein Wirbelsturm darin wüten. Vater hatte Katherina schon aus dem Zimmer geschoben und wies Melinda gerade einen Platz zu als ich mit Marlen nach draußen kam. "Es ist noch so früh, wie soll ich die ganze Zeit bis heute Mittag rum bekommen?" Fragte ich in die Runde: "Glaube mir, die Zeit wird schneller vergehen, als es dir lieb ist." Antwortete Vater. Melinda meinte nur: "na hör mal, bis du dieses Kleid anhast, ist der Vormittag vorbei, und dann kommt noch deine Frisur und der Schleier. Also du wirst dir heute mittag wahrscheinlich wünschen, du hättest mehr von dieser Zeit gehabt." Alle lachten. Wir redeten noch über dies und das und dann nahmen sie mich mit zu einem Haarstylisten. Dort wurde mir eine wunderschöne Frisur für die Hochzeit gemacht und Schminke aufgelegt. Als ich fertig war, wusste ich was sie meinten, denn es waren schon vier Stunden vergangen. Es war schon wieder Zeit fürs Mittagessen aber Vater hatte Susan frei gegeben. Er meinte wir würden nach der Hochzeit essen und für das Mittagessen wären wir sowieso alle viel zu aufgeregt. Ich stimmte ihm zu.
Wir fuhren zurück und jetzt war das Kleid an der Reihe. Endlich passte alles und wir fuhren los zur Kapelle. Ich kam kaum mit dem Kleid in das Auto hinein. Vater war schon weg und alle anderen anscheinend auch. Mein Herz pochte wie wild. Dann fuhren wir vor. Zu dritt mussten sie mir aus dem Wagen helfen. Eine Menschenmenge stand vor der Kapelle und jubelte mir zu. Marlen überreichte mir den Brautstrauß. Ich atmete noch einmal durch. Am Eingang stand schon Papa. Er gab ein Zeichen und die Musik fing an zu spielen. Marlen übergab mich an Commander Clarson und der reichte mir sein Arm. "Bist du soweit Sarah?" Fragte er mich. Ich konnte nur nicken. Dann traten wir ein. Da stand er, vor dem Altar. Er hatte einen beigefarbenen Anzug an, wie abgestimmt auf die Farben in meinem Kleid. Darunter trug er eine weiße Weste mit goldenen Knöpfen und um den Hals hatte er ein seidenes Tuch ebenfalls in beige gebunden. In seinem Jacket hatte er eine rote Rose. Ich sah nur noch ihn. All die Menschen, die rechts und links standen, als ich auf ihn zu schritt, nahm ich nicht wahr. Er lächelte mich schon von weitem an und mein Herz pochte wie wild. Dann nach einer gefühlten Ewigkeit, stand ich endlich neben ihm. Wir drehten uns zueinander und er nahm meine beiden Hände in die seinen. Wir sahen uns verliebt in die Augen, während der Priester anfing zu reden.
Wie im Traum aus weiter Ferne hörte ich seine Worte und dann sagte Elijah: "Ja, ich will." Während er mir den Ring über den Finger zog. Er steckte ihn mir ihn an den selben Finger zu dem anderen Ring, den ich schon von meiner Mutter trug. Jetzt war ich an der Reihe. Und auch ich sagte nur: "Ja, ich will." Und ich steckte ihm ebenfalls den Ring an den Finger. Elijah hob mein Schleier und dann küssten wir uns. Das erste mal als Mann und Frau. Elijah legte seine ganze Leidenschaft in diesen Kuss. Ich konnte mein Glück kaum fassen und ihm ging es genauso. Alle um uns herum klatschten und jubelten dann liefen wir langsam hinaus. Elijah schaffte es ohne seinen Stock. Draußen warteten Kinder, die über uns Blumenblätter streuten. Die Menge vor der Kapelle jubelte als wir uns noch einmal für das Publikum küssten. Wir stiegen ins Auto, was wieder wegen dem Kleid ein Abenteuer war. Da das Auto oben offen war, ging es ein bisschen leichter. Jetzt fuhren wir los. Die ganzen Straßen waren gefüllt mit Menschen, die uns alle zuriefen und uns winkten. Alle warfen Blumenblätter in unsere Richtung, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Als wir alle Straßen abgefahren hatten, hielten wir wieder vor der Kapelle. Nebenan war die Halle in dem jetzt das Fest stattfinden sollte. Die geladenen Gäste waren alle schon da als wir eintraten. Wir gingen zuerst zur Torte und schnitten sie gemeinsam an. Dann setzten wir uns auf unsere zugewiesenen Plätze in der Mitte der Tafel.
Jetzt mussten wir noch den ersten Tanz eröffnen, einen Walzer. Nach einer Weile gesellten sich andere Gäste hinzu und tanzten ebenfalls. Es wurde viel gelacht und wir mussten einer ganzen Menge Leuten die Hand schütteln, die uns alle persönlich gratulieren wollten. Joise und Stanley gratulierten uns auch. Sie sahen ganz verliebt miteinander aus. Ich freute mich so sehr für die beiden. Joise hatte noch Freundinnen mitgebracht und Brenda hatte ihre Schwester dabei. Auch Luke hatte noch Freunde mitgebracht und so war das eine größere Gesellschaft geworden als angenommen. Ich sah, wie Vater mit Brenda tanzte und Luke mit Katherina, Jacob tanzte mit Melinda und Trevor mit Clara. Josh Pattwell hatte eine Dame als Begleitung mitgebracht. Doktor Thomson war alleine und ebenfalls Carl, doch sie tanzten mit den weiblichen Gästen die sonst noch anwesend waren. Sogar Master Peradon tanzte mit Mira. Dann wurde Wein ausgeschenkt und die Menüs wurden hereingetragen. Ein überaus gelungenes Fest fand statt. Nach langem feiern flüsterte mir Elijah ins Ohr: "es wird Zeit, dass wir uns hinausschleichen, was meinst du?" "Ich bin dafür, nur mit hinausschleichen, wird es wohl etwas schwierig werden." Elijah stand auf.
Er schlug an ein Glas und bat um Aufmerksamkeit. "Wir danken euch allen, die ihr heute mit uns gefeiert habt. Ihr könnt alle gerne noch bleiben so lange ihr wollt, Sarah und ich werden uns jetzt zurückziehen." Ich stand auf und nahm seine Hand. Dann zwängten wir uns von der Tafel hervor und alle kamen noch einmal zu uns und drückten uns zum Abschied. Dann waren wir draußen. Wir nahmen den Wagen, mit dem offenen Dach und fuhren zu Elijah. In unser neues Zuhause. Er half mir beim aussteigen und dann nahm er mich auf den Arm um mich über die Schwelle zu tragen. Ich wollte protestieren, wegen seinem Bein, da ich ihm die Anstrengung anmerkte, doch er bestand darauf. Drinnen setzte er mich ab. "Endlich alleine." Sagte er und seine Augen leuchteten mich an. An die Eingangstür befestigte er ein Schild mit der Aufschrift - Bitte nicht stören - . "Wo ist Berta?" Fragte ich ihn, da es so ruhig war. "Berta schläft eine Woche lang bei deinem Vater im Gästezimmer, ich habe ihr frei gegeben. Ich will niemanden außer dich um mich herum haben." Sagte er während er mein Gesicht in seinen Händen hielt und mich verträumt anschaute. "Wir machen uns unser Frühstück selbst, wir machen uns unseren Kaffee selbst und wir kochen zusammen." Lächelte er mir zu. "Danke Elijah, das ist ja wundervoll." "Und wenn wir keine Lust haben zu kochen, lassen wir uns einfach etwas zu essen bringen. Das bedeutet, du wirst eine Woche hier mit mir ganz alleine verbringen. Ich lasse niemanden herein und ich lasse dich nicht raus." Ich war so glücklich, ich lächelte ihn nur an. Dann nahm er mich in den Arm und schob mich in unser gemeinsames Schlafzimmer, mit dem Fuß schlug er die Tür hinter uns.
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Das Geheimnis der leuchtenden Stadt
RandomVorwort Sarah ist heute 26 Jahre alt geworden und hat zudem ihr Studium in Geschichtsschreibung abgeschlossen. Ihre Eltern sind vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr einziger Verwandter der ihr geblieben ist, ist ihr Großvate...