Zorn und Wandlung

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Zwei Tage später wurde Elijah von der Krankenstation entlassen. Wir saßen alle beisammen und sprachen darüber wie es jetzt weiterginge. Als die Sprache darauf kam, dass es noch eine Hochzeit und noch eine Sitzung geben sollte und wir deswegen den Angriff noch einmal verschieben sollten, wurde Elijah ziemlich wütend. "Schon wieder verschieben, wenn ich nicht krank geworden wäre, hätten wir vielleicht Silkaris schon zurück. Wie lange sollen wir jetzt noch warten." Commander Clarson wurde darüber sehr ungehalten: "Elijah, du wirst mit diesem Benehmen nicht die Hochzeit von Dave und Marlen schlecht machen. Und wenn Sarah eine Sitzung braucht solltest du ihr bei Seite stehen." "Ich möchte doch nur endlich nach Hause. Warum versteht das eigentlich niemand." Wütend lief er hinaus. Ich stand sofort auf und folgte ihm nach. Ich traf ihn in seinem Zimmer an. Er stand mitten im Raum. "Elijah, du solltest dich noch etwas ausruhen."

"Noch mehr ausruhen? Ich habe das Gefühl, ich tue nichts anderes mehr, ich habe das Gefühl ich trete auf der Stelle und komme einfach nicht weiter." So zornig hatte ich ihn noch nie gesehen. Dann kam auch noch Vater herein. "Du bist wohl noch nicht ganz auf dem Berg. Ich schiebe dein Verhalten mal darauf Elijah." Sagte Vater zu ihm. "Ich bin sehr wohl auf. Und ich würde am liebsten jetzt gleich damit anfangen einen Angriff zu führen. Wir können doch nach all den Vorbereitungen, die wir schon getroffen haben, es nicht noch länger hinaus zögern. Es wird einfach Zeit William und die Männer stehen bereit und warten darauf. Sie sind lange darauf vorbereitet worden, wenn wir sie jetzt nicht bald einsetzen, könnten sie ihre Moral verlieren." "Sollen wir Dave und Marlen jetzt etwa sagen, dass sie nicht heiraten können, nur weil du unbedingt jetzt loslegen willst?" "Können sie denn nicht noch warten, bis das vorbei ist?" Schrie Elijah Vater an.

"Der einzige, der hier anscheinend nicht mehr warten kann, bist du Elijah," sagte mein Vater jetzt schon ziemlich sauer. Elijah drehte sich um: "Hinaus, alle beide. Hinaus, ich will niemanden sehen." "Mhm." Erwiderte Vater und schob mich mit sich die Tür hinaus. Ich konnte gar nichts sagen. Ich war geschockt. So hatte ich Elijah noch nie gesehen und er hatte noch nie so mit mir geredet. Er hatte mich noch niemals hinausgeworfen. "Was ist nur los mit ihm Papa?" "Du solltest dich von ihm fern halten, in der nächsten Zeit. Ich glaube seine Hormone spielen langsam verrückt." Sagte er nur und lies mich einfach stehen. Ich lief in die Küche und suchte Marlen. Sie saß mit Dave, Trevor und Carl am Tisch. Commander Clarson erteilte gerade irgend welche Anweisungen für den Tag. Er war sehr kurz angebunden und übel gelaunt. Dann gingen alle. Nur ich und Marlen blieben noch. Elijah kam herein. Er sagte kein Wort und ging zu Mira. "Wein, Mira. Gib mir bitte einen Becher Wein." Er setzte sich, stürzte den Wein hinunter, sagte aber kein Wort. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und traute mich auch nicht. Also saßen wir die ganze Zeit alle nur schweigend da. Als er seinen zweiten Becher Wein runter gekippt hatte sagte er nur: "Es tut mir leid Sarah." Dann stand er auf und ging wieder.

Ich unterhielt mich noch mit Marlen. "Denkst du, dass wir die Hochzeit jetzt verschieben müssen, ich meine wenn Elijah darauf besteht, den Angriff jetzt sofort zu starten?" "Ich glaube nicht, dass mein Vater sich darauf einlässt. Du hättest sie streiten hören sollen. Mach dir keine Sorgen. Morgen sieht die Welt hoffentlich wieder besser aus." "Das hoffe ich. Wenn es nicht anders geht, dann können wir es auch verschieben Sarah. Ich möchte nicht, dass wir uns alle deswegen noch in die Haare bekommen." "Das wird nicht nötig sein Marlen, glaube mir, Elijah wird sich schon wieder beruhigen." "Das hoffe ich sehr." Es wurde spät und ich ging ins Bett. Niemand hatte sich mehr in der Küche blicken lassen. Am nächsten morgen schlief ich lange. Dann machte ich mich zurecht und ging in die Küche. Alle saßen schon am Tisch, als auch Elijah sichtlich besser gelaunt hereinkam.

"Guten morgen." Sagte er fröhlich. "Was liegt an?" Er setzte sich als wäre nichts geschehen. "Habt ihr schon einen Termin für die Hochzeit festgelegt?" Kam er gleich zur Sache. "Wir waren uns nicht sicher, ob wir die Hochzeit feiern sollen, nach deinem Auftritt gestern." Erwiderte Dave. "Dave, du kennst mich doch. Es ging doch nicht darum, dass ich nicht will, dass ihr heiratet. Natürlich sollt ihr heiraten. Und natürlich sollt ihr das hier tun, dass ist doch euer Wunsch." Mein Vater warf Elijah einen misstrauischen Blick zu. "Ja," sagte Dave. "Wir haben fast alles vorbereitet. Es fehlt jetzt nur noch ein Termin." "Dann sollten wir gleich einen festlegen nicht wahr?" Schlug Elijah vor und zu Commander Clarson sagte er: "Oder was meinst du William?" "Wir können einen Termin festlegen. Wann wäre es euch denn recht?" Marlen und Dave sahen sich an. "Ich bin auch dafür, dass es so schnell wie möglich passiert." Antwortete Dave. Erleichtert schlug Elijah vor: "wie wäre es dann mit morgen?" Ich sah wie Vater grinste. Dave wandte sich zweifelnd an Commander Clarson: "wäre das denn möglich? Ich meine morgen schon?"

"Theoretisch wäre es schon möglich. Wenn ihr es denn so haben möchtet?" Wieder sahen sich Dave und Marlen glücklich an. "Das wäre wundervoll." Sagte Marlen jetzt voll Vorfreude. "Also ist es beschlossene Sache. Morgen werdet ihr heiraten." Sagte Elijah, bevor noch jemand etwas einwenden konnte. Dann wandte sich Elijah mir zu. Es war das erste mal, dass er mit mir redete, nachdem er mir ein es tut mir leid zu gemurmelt hatte und verschwunden war. "Und du Sarah, du möchtest eine Sitzung?" Fragte er direkt heraus. Jetzt verstand ich. Er machte mal wieder Nägel mit Köpfen. "Ja , das möchte ich." Antwortete ich ihm emotionslos. "Dann würde ich sagen, da wir morgen lange feiern, haben wir übermorgen einen Tag um uns auszuruhen. In drei Tagen machst du deinen Arztbesuch und einen Tag danach bekommst du deine Sitzung." Mit Schweigen war der ganze Raum erfüllt. Elijah unterbrach die Stille.

"Können wir dann festlegen, dass wir in einer Woche mit dem Angriff beginnen oder gibt es sonst noch etwas zu klären? Ist das jetzt alles, was noch ansteht?" Alle nickten und waren etwas über ihn verwundert. "Dann gehe ich jetzt zu den Männern, teile ihnen mit, dass sie sich bereit machen sollen, dass wir in einer Woche unsere Heimat befreien. Bist du damit einverstanden William?" Vater schaute ihn einen Moment lang an. Dann lächelte er. "Das hast du gut hinbekommen Elijah. Jetzt haben wir die Sache geklärt. Du kannst ihnen sagen, wir beginnen in einer Woche den Angriff. In einer Woche also befreien wir Silkaris." Elijah erhob sich. "Dann werde ich sie jetzt noch ein bisschen trainieren, damit sie nicht einrosten. Dave, Marlen, wir sehen uns morgen. Sarah ich komme später bei dir vorbei." Er verbeugte sich leicht vor uns allen und ging hinaus.

"So ein Schlingel. Du hast dir einen schlauen Fuchs zum Mann auserwählt Sarah." Sagte Vater und lachte mir zu. "Ich hatte ja auch das beste Vorbild Papa, ich nehme es mal als Kompliment auf." Alle mussten lachen. Alle gaben Vater recht. Ich wäre so gerne mal in die Oase gegangen, doch jetzt bemerkte ich auch, dass ständig irgend etwas anderes passierte. Heute musste ich dann dringend mit Marlen die letzten Vorbereitungen treffen. Vor allem mussten wir dringend das Kleid abholen. Sie musste es ja noch anprobieren. Und was war überhaupt, wenn es nicht passte? Die Hochzeit von den beiden zu verschieben, war keine Option mehr. Das würde Elijah zu verhindern wissen, das würde er niemals zulassen. Er war anscheinend fest entschlossen. Also musste es einfach klappen. Das Kleid musste heute noch passen, koste es was es wolle.

Das Geheimnis der leuchtenden StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt