Nach dieser Sitzung ging es mir besser. Jetzt hatte ich einen Einblick bekommen, das ich auch schöne Zeiten auf Silkaris erlebt hatte und wie wundervoll die Zeit dort vor dem Krieg gewesen war. Wenn es auch nur ein kleiner Ausblick war so war es dennoch schon mehr als ich vorher wusste. Mit neuem Mut stand ich am nächsten morgen auf. Ich zog mir meine Rüstung an, denn heute war der Tag, an dem wir nach Hause fliegen sollten. Ich durfte ja Elijah nicht in seinem Zimmer abholen also wartete ich, ob er mich abholen kam. Es dauerte eine Weile, doch dann kam er tatsächlich und klopfte an. Immer noch ging er am Stock. Ich nahm ihn am Arm und ging mit ihm in Küche um zu frühstücken. Da ich gestern Abend nichts mehr gegessen hatte, war mein Hunger sehr groß. Alle saßen schon da außer Katherina, Joise und Stanley. Alle hatten ihre Rüstung an und alle waren voller Erwartung. Auch Melinda und Luke hatten jetzt eine Rüstung an. Das war das erste Mal, dass ich sie darin sah. Commander Clarson kam ebenfalls um mit uns zu frühstücken. "Dann ist es jetzt also soweit. Heute fliegen wir nach Hause. Seid ihr alle bereit?" Er wirkte gelöst und nicht mehr so traurig.
Master Peradon gesellte sich auch zu uns, selbst er freute sich wahnsinnig, dass er endlich wieder in die Heimat kam. Und auch Mira war gut gelaunt und pfiff vor sich hin. Dann kam Katherina mit einer Frau herein. "Darf ich vorstellen, das ist meine Mutter, das ist Brenda Dawson, wir haben sie endlich gefunden." Commander Clarson ging auf sie zu und reichte ihr die Hand. "Es freut mich sehr sie gesund und wohlbehalten bei uns begrüßen zu können Brenda." Sagte er zu ihr und verbeugte sich leicht. "Ich bin Ihnen so dankbar, dass sie sich meiner Katherina angenommen haben, während sie mich gesucht haben. Herzlichen Dank." Sagte sie und reichte ihm ebenfalls die Hand. Auch Master Peradon stand auf und gab ihr persönlich die Hand. Dann war es endlich soweit. Commander Clarson, Dave, Trevor, Carl, Jacob, Marlen, Elijah und ich, wir gingen zur Kommandobrücke. Wir stellten uns vor die riesige große Scheibe. George war schon dort. Wir mussten uns nicht setzen und uns nicht anschnallen. Alles war so groß, dass wir stehen bleiben konnten. Es gab hier und da Anweisungen und noch ein paar Befehle. Dann wurde es laut. Die Maschinen wurden zum laufen gebracht. Es dauerte noch ungefähr fünf Minuten, dann hoben wir ab. Jetzt wurde es leiser. Ich schaute nach unten und da war er der Planet Carados. Immer kleiner wurde er, mir lief eine Träne über die Wange, als ich einen letzten näheren Blick riskieren konnte, dann wurde alles immer kleiner und kleiner. Wir flogen immer weiter in den Himmel hinauf.
Das Schiff bekam plötzlich einen Schub. Als ich wusste was geschah, waren wir schon im dunkeln des Alls. Tausende von Sternen blinkten uns entgegen. Das Schiff schien zu schweben, wie schon einmal bei unserem Flug mit Stanley. Ich genoss einfach diese wundervolle Aussicht. Nach langer Zeit sahen wir auf einmal einen kleinen Punkt. All das hatte ich schon einmal gesehen. Elijah legte sein Arm ganz fest um meine Schulter. "Siehst du ihn schon Sarah?" Fragte er wieder ganz demütig. "Ja ich sehe es." Flüsterte ich. Dann kamen wir so nah, dass wir die zwei Monde und die Sonne sahen. Und in weiter Ferne zwei weitere Planeten. "Irdor ist schon letzte Woche los geflogen, Ordor fliegt erst in zwei Tagen." Erklärte mir Elijah. Silkaris begann unglaublich zu glitzern, als wir immer näher kamen. Ich beobachtete Elijah von der Seite. Er hatte alles um sich herum vergessen, sogar sein Bein. Er stand nur da und sein Gesicht strahlte vor Glück. Wir kamen immer näher und Silkaris wurde immer größer. Die Aussicht war so umwerfend, ich genoss jeden einzelnen Augenblick. Irgendwann beschleunigte das Schiff wieder rasant und wir traten in den rosafarbenen Nebel ein, die Maschinen wurden wieder lauter.
Es dauerte furchtbar lange bis wir durch den Nebel hindurch waren. Dann kam der Landeanflug. Wieder staunte ich, als die Oberfläche immer näher kam und ich das ganze von oben betrachten konnte. Das hatte ich in meiner letzten Sitzung schon mal gesehen aber jetzt war es real. Alles kam immer näher und ich wollte nichts verpassen. Ich wollte alles ganz genau sehen und in mich aufnehmen und in meiner Erinnerung behalten. Wir setzten zum Landeanflug an. Als das Schiff aufsetzte, schwankte ich einen Moment lang. Dann standen wir. Die Maschinen fuhren herunter mit einem grölenden Geräusch bis sie ganz aus waren. Alle klatschten und lachten. Die Brücke war voll von freudigen Menschen. Sofort wurde Wein ausgeschenkt und wir tranken jeder einen Becher. Die Männer gratulierten sich gegenseitig und schlugen sich auf die Schultern. Elijah drückte mich ganz fest im Arm und auch bei ihm schlug ständig jemand auf seine Schulter. Marlen und ich beobachteten das ganze eher von außen. Wir waren die beiden einzigen Frauen auf der Brücke. Es war eine Ehre, hier dabei zu sein. Jacob kam zwischendurch und drückte mir ein Kuss auf die Wange und auch Vater kam zu mir. Auch Jacob und Elijah nahm er in den Arm und drückte beide lange.
Dann gingen wir hinaus. Eine Menge Menschen standen da um hinaus zu strömen doch es waren wesentlich mehr Soldaten um für Ordnung zu sorgen. Commander Clarson ergriff das Wort an die Menschen und sagte ihnen, dass sie sich gedulden müssten und dass es jetzt noch nicht möglich wäre nach draußen zu gehen. Auch Elijah ergriff das Wort und verlangte von den ganzen Menschen sich ruhig zu verhalten und wieder in ihre Quartiere zu gehen. "Alles zu seiner Zeit." Rief er. "Wir müssen erst einmal ankommen und koordinieren wer, wann nach draußen gehen kann. Wir müssen Quartiere draußen zuweisen und wir müssen regeln, wer erst einmal hier auf dem Schiff wohnen bleiben muss. Also bitten wir um Geduld. Sie werden sich alle bei den bereitgestellten Soldaten melden und Angaben über ihr Name und ihre frühere Unterkunft machen und darüber ob sie dort wieder wohnen wollen oder erst einmal auf dem Schiff." Langsam verteilten sich die Menschen wieder und fingen an, sich an die jeweiligen Soldaten zu wenden, die ihre Daten aufnahmen. Die Rampe zum Aussteigen wurde jedoch immer noch gut überwacht. Commander Clarson führte uns ein paar Korridore entlang, die nicht so sehr überfüllt waren. Dann brachte er uns in einen speziellen Raum. Von dort aus gab es einen kleinen Ausgang nach draußen. Fünf Soldaten waren zu unserem Schutz dabei. Dann öffnete er die Tür. Die Luft von Silkaris schlug uns entgegen. Elijah nahm einen tiefen Atemzug und alle taten es ihm gleich. Vater, Jacob und Elijah gingen als erste nach draußen. Sie hatten Elijah in die Mitte genommen und stützen ihn ab. Er hatte seinen Stock einem Soldaten gegeben.
Wir folgten ihnen auf Abstand. Sie blieben draußen vor dem Schiff stehen. Ich sah sie alle drei so glücklich wie noch nie. Wie kleine Kinder, denen man einen lang gehegten Wunsch erfüllt hatte. Dann traten auch wir hinaus. Ich sah als erstes in den Himmel, der in rosafarbenen Nebel getaucht war. Wir waren wirklich angekommen. Trevor und Carl sagten kein Wort und schauten sich nur um. Dave ging zu Elijah und nahm ihn in den Arm. "Alter Kumpel, wir haben es wirklich geschafft. Wir sind zuhause. Wir haben gesiegt." Da stiegen Elijah Tränen in die Augen, doch es waren Tränen vor Glück. Zusammen gingen wir eine Runde spazieren, nicht weit aber doch so, dass wir spürten, das wir den Boden von Silkaris unter unseren Füßen hatten. Commander Clarson holte uns nach einiger Zeit wieder in die Realität zurück. "Wir müssen wieder zurück aufs Schiff. Wir können noch nicht in unsere Schiffe zurück, solange nicht klar ist, was mit all den Menschen passiert. Noch nicht alle Schäden wurden behoben. Sie brauchen uns dort noch." Etwas traurig aber mit Verständnis waren alle einverstanden und wir gingen zurück. Wieder durch die kleine Tür, die anscheinend geheim war. Sogleich begannen die Vorbereitungen, um den Planeten wieder vollkommen einzunehmen und zu besiedeln.
DU LIEST GERADE
Das Geheimnis der leuchtenden Stadt
عشوائيVorwort Sarah ist heute 26 Jahre alt geworden und hat zudem ihr Studium in Geschichtsschreibung abgeschlossen. Ihre Eltern sind vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ihr einziger Verwandter der ihr geblieben ist, ist ihr Großvate...