Geheimnisse

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Elijah blieb lange weg, deswegen schlief ich irgendwann ein. Mitten in der Nacht hörte ich, wie er sich neben mich legte. Ich stellte mich schlafend, Elijah lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Ich hörte ihn schwer atmen. Am liebsten hätte ich ihm Löcher in den Bauch gefragt aber ich wollte ihn nicht drängen. Er würde mir schon noch erzählen was los war, dessen war ich mir sicher. Also drehte ich mich einfach um und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er legte den Arm um mich, hielt mich ganz fest, sagte aber kein Wort. Als ich am Morgen aufwachte war ich alleine im Bett. Elijah war schon aufgestanden. Ich ging total verschlafen nach draußen und schaute, wo er war. Er war nicht hier. Panik ergriff mich. Ich ging in die Küche da stand Berta: "wissen Sie wo Elijah hin ist?" Fragte ich sie nervös. "Er hat gesagt er wäre gleich zurück und Sie sollten sich keine Sorgen machen falls Sie aufwachen." Ich nickte und begab mich unter die Dusche. Als ich zurück kam stand Frühstück auf dem Tisch. Der Gong erschallte und ich öffnete die Tür. Marlen stand mit dem Baby da. Sie kam herein und frühstückte mit mir. Danach gab sie dem Baby die Brust.

"Hast du mitbekommen Marlen, das hier was komisches läuft?" Fragte ich sie. Sie schaute mich an. "Du hast es also auch bemerkt?" "Jetzt bekomme ich Angst. Weißt du irgend etwas Näheres?" Marlen legte das Baby an die andere Brust. "Leider verhält sich Dave gerade komisch, will mir aber nicht sagen warum." "Genau wie Elijah." Ich grübelte. "Jedenfalls ist mein Vater hier gestern aufgetaucht und sah nicht gerade fröhlich aus. Und vor mir haben sie nicht geredet. Ich nehme an das Elijah jetzt bei ihm ist." Ich spürte wie Tränen in mir aufstiegen. Marlen versuchte mich zu beruhigen: "das sind nur deine Hormone Kleines, das ging mir auch manchmal so." In diesem Moment kam Elijah herein. "Sarah, du weinst ja." Sagte er sehr besorgt. "Keine Sorge Elijah, das sind nur ihre Hormone. Das ist völlig normal. Denk doch mal, was unser Körper für eine Umstellung durch machen muss, bis das Baby letztendlich da ist." Wirkte Marlen beruhigend auf ihn ein. Er setzte sich neben mich und hielt meine Hand. Mir entgingen jedoch nicht die Sorgenfalten auf seiner Stirn. "Ich muss heute mit dem Commander, Dave, Trevor und Carl arbeiten gehen. George wurde wo anders eingesetzt. Er muss Luke in eine neue Aufgabe einführen." Sagte er wie beiläufig.

"Dann können wir den Tag mit einander verbringen Sarah. Hast du Lust mit uns spazieren zu gehen? Mit mir und Steven?" Fragte Marlen gleich. "Ja, sehr gerne Marlen. Frische Luft wird mir bestimmt gut tun." Elijah drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Er hatte es ziemlich eilig also ging er gleich los. Dann gingen wir zu Marlen. Sie wickelte Steven und ich machte den Kinderwagen bereit. Dann gingen wir los. Wir liefen in den Park in dem der Pavillon stand. Uns fiel auf, dass in unserer Nähe eine Menge Soldaten in Rüstung herum liefen. "Was ist hier los Marlen? So viele Soldaten habe ich lange nicht mehr gesehen. Was machen die alle bloß hier?" Marlen sah sich langsam um. "Sarah, ich glaube die sind wegen uns hier." "Wegen uns? Aber warum sollten sie wegen uns hier sein? Was soll das bedeuten?" "Ehrlich gesagt, das wüsste ich auch gerne. Auch wenn ich mich unter den Soldaten von Silkaris normalerweise immer ganz wohl gefühlt habe, sollten wir vielleicht doch besser zurückgehen. Komm doch noch mit zu mir Sarah." "Ja gerne Marlen, ich glaube ich will jetzt lieber eh nicht alleine sein." Wir liefen zurück. Ich beobachtete die Soldaten genau. Und tatsächlich, sie liefen auch in unsere Richtung hinter uns her. Ich bekam langsam Angst. Mein Herz raste und ich fing fürchterlich an zu schwitzen. Wieder nur die Hormone dachte ich.

Endlich kamen wir bei Marlen an. Schnell gingen wir hinein. Es klingelte und Marlen öffnete. Zwei Soldaten standen da: "ja, was kann ich für Sie tun?" Fragte Marlen überrascht. "Der Commander schickt uns, wir sollen hier auf euch beide aufpassen." Da sie unsere Rüstung trugen und den Commander kannten, ließen wir sie herein. Marlen hatte inzwischen eine Nachricht an Dave geschickt, dass die Soldaten eingetroffen wären. Fünf Minuten später klingelte es wieder an der Tür. Einer der Soldaten holte eine Waffe heraus. Ungläubig schaute ich zur Tür, was war hier eigentlich los? Dann ging die Tür auf. Ich konnte es nicht fassen, Lord Vangar trat ein. Der Soldat der die Waffe gezogen hatte, richtete nun die Waffe auf mich. Ich bekam furchtbare Angst. Draußen hörte ich auf einmal Lärm. Marlen stellte sich schützend vor ihr Baby. Dann kam er auf mich zu. Lord Vangar packte mich an den Haaren und zog mich mit sich die Tür hinaus. Ich schrie ganz fürchterlich und auch Marlen schrie. Dann richtete er eine Waffe auf ein Mann in einem Auto und zerrte mich hinein. Gerade kamen zwei Autos in die Straße eingebogen. Ich sah noch wie Vater, Jacob, Elijah und Dave aus dem einen Auto gestürzt kamen. Trevor, Carl und George kamen aus dem anderen Auto. Lord Vangar schoss in ihre Richtung, so dass sie sich ducken mussten. Ich konnte noch Elijah einen verzweifelten Blick zu werfen dann fuhren wir los. Die ganze Zeit über richtete er die Waffe auf mich und schrie den Fahrer an: "schneller, schneller." Ich schaute mich ständig um und sah aus der Windschutzscheibe. Die beiden Autos hatten inzwischen unsere Verfolgung aufgenommen.

Wir preschten durch alle Straßen mit einer unglaublichen Geschwindigkeit. Dann fuhren wir auf einen Stützpunkt zu. Die ganze Stadt war umzäumt und überall standen diese Stützpunkte. Soldaten kamen heraus und richteten ihre Waffen auf unser Auto. Hinter dem Zaun sah ich ein Schiff stehen. Dort will er mich hinbringen und mit mir davonfliegen dachte ich nur. Der Fahrer wurde langsamer, denn das Tor war geschlossen. "Fahren Sie durch. Fahren Sie weiter." Der Fahrer protestierte aber Lord Vangar hielt ihm die Waffe an den Kopf. Wir krachten durch das Tor und dann überschlugen wir uns. Ich wirbelte herum, stoß mir den Kopf an und überall war ein höllischer Krach als das Auto immer wieder aufschlug und sich noch einmal drehte. Ich schrie wie wild. Dann blieben wir irgendwann auf dem Dach liegen. Ich sah den Fahrer Blutüberströmt, er war tot. Lord Vangar stöhnte neben mir. Ich verspürte einen furchtbaren Schmerz in meinem Bauch. Dann sah ich noch wie mir Blut zwischen den Schenkeln heraus lief bevor alles dunkel wurde.

Das Geheimnis der leuchtenden StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt