Beim Arzt

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Am nächsten morgen ging ich zum frühstücken zu Elijah, wie wir es besprochen hatten. Er fragte mich, was ich vorhatte und ich sagte ihm Hochzeitsvorbereitungen, von dem Termin beim Arzt mit Marlen erwähnte ich nichts. "Wie müssen einen Termin festlegen Sarah. Wann wäre denn der richtige Zeitpunkt dafür?" "Lass es uns auf den nächsten Samstag legen, das sind noch vier Tage. Das reicht doch aus, um noch alles vorzubereiten. Morgen suchen wir das Menü aus und ich kann veranlassen, dass die Straßen für Samstag geschmückt werden, und auch die Kapelle." "Wann sollen wir die Probe machen?" "Wie wäre es mit übermorgen. Dann haben wir danach noch einen Tag Zeit um alles zu organisieren, was wir bis dahin noch nicht geschafft haben oder vergessen haben." Elijah überlegte aber nickte dabei. "Also gut, Samstag Sarah, am Samstag wirst du meine Frau." Seine Augen funkelten als er mir ins Gesicht sah und er strahlte vor Freude. "Dann wirst du hier ab Samstag wohnen. Und dein alter Herr muss alleine bleiben, kriegst du das hin?" Ich lächelte ihm zu: "Elijah, du kennst mich doch, Vater und Brenda wären doch ein tolles Paar, oder findest du nicht?" "Oh man Sarah, du kannst es einfach nicht lassen." Ich lachte: "nein, warum denn auch. Ich möchte, dass alle so glücklich sind, wie wir beide, das ist doch ein frommer Wunsch oder Elijah." Jetzt lachte er auch. "Wenn wir verheiratet sind wirst du damit aufhören und dich nur noch um mich kümmern." Sagte er zärtlich und dann küsste er mich lange.

"Ich muss los Elijah, ich bin mit Marlen verabredet." "Und ich muss auch los, sonst haut mir William den Kopf ab. Lord Vangar werden heute seine Erinnerungen genommen. Und wir wollen unbedingt dabei sein. Um uns zu vergewissern, dass auch nichts schief geht." "Oh, da wäre ich auch mit gegangen." Sagte ich zu ihm. "Sarah, ich möchte nicht, dass du dir das antust. Wir leben jetzt hier ein neues Leben. Blende die schlimmen Erinnerungen an ihn aus. Ich will dich nur noch lachen sehen, und glücklich." "Ich hab sowieso leider keine Zeit. Wir sehen uns später Elijah." Dann ging ich zu Marlen und Dave. Dave kam gerade heraus, als ich klingeln wollte. "Morgen Dave," begrüßte ich ihn herzlich. "Gehst du auch mit Lord Vangars Erinnerungen löschen?" "Ja Sarah, und das wird einer der besten Tage meines Lebens." "Und meiner." Sagte ich und trat ein. Marlen wartete schon. "Also Süße, bist du bereit? Wollen wir los." Fragte ich sie. Marlen war ganz aufgeregt. "Ja, ich bin bereit. Wir können los." Wir stiegen in einen der Wagen, die in der ganzen Straße herumstanden und der Chauffeur brachte uns zu Josh Pattwell. Wir mussten noch eine Weile warten, dann rief er Marlen hinein. Ich wartete ungeduldig im Warteraum. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich wieder herauskam und mich angrinste. Ich sprang auf: "wirklich Marlen, echt jetzt? Du bekommst ein Baby?" Marlen nickte und ihr liefen Tränen über die Wangen. Ich drückte sie ganz fest: "herzlichen Glückwunsch, Dave wird aus dem Häuschen sein, wenn er es erfährt. Wann darf ich die gute Botschaft Elijah verraten?" "Bitte noch nicht Sarah, wir wollen es morgen verkünden, wenn alle da sind, wenn wir euer Menü und die Hochzeitstorte auswählen." "Also gut, das wird mir nicht leicht fallen, den Mund so lange zu halten." Wir lachten, während wir zurück gingen.

Wir ließen uns zu den ganzen Geschäften fahren und orderten an, dass wir alles am Samstag fertig geliefert bräuchten. Dann gingen wir noch einmal mein Hochzeitskleid anschauen. Ich sagte, dass wir es am Samstag früh morgens abholen würden. Dann fuhren wir zurück. "Was machen wir jetzt Marlen, ich würde es am liebsten gleich der ganzen Welt erzählen." "Ich finde es gut, dass ihr am Samstag endlich heiratet, dann könnt ihr gleich damit beginnen auch Babys zu machen. Und unsere Kinder können zusammen aufwachsen. Das wäre doch einfach fantastisch Sarah, oder findest du nicht?" "Das wäre einfach herrlich, aber ehrlich gesagt, das geht jetzt alles auf einmal so schnell." "Glaube mir, es gibt für mich nichts schöneres, als jeden morgen in Daves Armen aufzuwachen. Stell dir das doch bloß mal vor. Du wirst unendlich glücklich sein Sarah." "Ja, das wird wohl so sein. Also erzähl mal, was wünschst du dir ein Mädchen oder einen Jungen?" "Der Arzt konnte es noch nicht feststellen, dafür ist es noch zu klein. Ich hab darüber noch nicht nachgedacht, aber ich möchte nur das es einfach gesund und glücklich ist." "Stell dir mal vor, du kannst dich jetzt stundenlang mit Dave darüber unterhalten, wie es heißen soll wenn es ein Mädchen oder ein Junge wird. Und wenn ich mal ein Baby bekomme, ich glaube ich will vorher gar nicht wissen, was es wird." Marlen überlegte einen Moment lang. "Weißt du ich glaube, ich auch nicht." Wir gingen zu Marlen nach Hause und Gloria brachte uns Kaffee und Plätzchen. Da saßen wir den ganzen morgen und quatschten. "Möchtest du hier mit mir zu Mittagessen. Du kannst mir sagen, was du von den Kochkünsten von Gloria hältst und die Männer kommen sowieso vor dem Abendessen nicht zurück." "Gute Idee Marlen, das machen wir."

Wir machten Pläne, wie es sein wird, wenn wir beide Kinder hätten und wie schön es war, dass wir hier gemeinsam lebten und uns immer gegenseitig unterstützen konnten. Dann kamen wir nicht umhin uns doch schon über ein paar Namen Gedanken zu machen. Die Zeit verflog als Gloria auch schon das Mittagessen brachte. Ich fand es köstlich. "Bertas Essen konnte ich noch gar nicht probieren." Viel mir da plötzlich ein: "nur eben das Frühstück heute morgen, aber das war sehr gut. Sie erinnert mich an Mira, deswegen glaube ich, dass sie sehr gut kochen kann. Wir müssen Mira und Master Peradon unbedingt bald besuchen." Marlen erwiderte: "ja, zu schnell hat man sich doch aus den Augen verloren und das wäre schade. Auch wenn beide hier wohnen, du weißt ja wie beschäftigt sie immer sind." "Wir können gleich heute Mittag nach dem Essen bei Master Peradon anklopfen. Was meinst du?" Marlen war einverstanden. "Hast du überhaupt schon mitbekommen, das Mira bei Master Peradon eingezogen ist. Sie ist sozusagen sein persönliches Hausmädchen geworden." Ich hatte noch gar nichts davon gehört: "oh wirklich, das ist ja fantastisch, das ist doch sinnvoll, die beiden kennen sich schon so lange. Ein Liebespaar werden sie wohl eher nicht werden." Wir kicherten beide drauf los. Also machten wir uns auf den Weg zu Master Peradon. Er schlürfte heraus als der Gong ertönt war und öffnete uns die Tür. "Sarah, Marlen, das ist aber eine Überraschung. Kommt herein, kommt rein." Winkte er uns zu. Wir traten ein: "das ist ein großer Fortschritt zu dem kleinen Zimmer in Carados Master Peradon." Sagte ich zu ihm als ich das komfortable Schiff sah. Natürlich gab es jede Menge Bücher und Karten doch dann führte er uns in einen Raum, da standen alle möglichen Artefakte.

Viele davon hatte er von Carados mitgebracht, einige hatte ihm sogar Großvater von der Welt in der ich mit ihm war besorgt, und viele waren von den Kroax zurückgelassen worden, eher unfreiwillig wie ich annahm. Master Peradon war also ganz in seinem Element. Mira war nicht da, die Lehranstalt war wieder geöffnet worden. Das Gebäude war eines der ersten, die repariert wurden. Deswegen kochte sie schon eifrig dort für die Menschen. "Haben Sie denn schon zu Mittag gegessen? Wenn Mira gar nicht da ist?" Fragte ich ihn deswegen etwas besorgt. "Ja ja, Mira kocht immer für mich bis Abends vor, bis sie wieder kommt und ich muss es mir nur noch erwärmen." Er zeigte uns ein paar Dinge und meinte, dass ich ihn jederzeit besuchen könnte wenn ich Interesse an seiner Arbeit hätte. Marlen war eher kreativ und praktisch veranlagt, deswegen konnte sie sich nicht so sehr dafür begeistern. "Oh ja, sehr gerne Master Peradon, bevor es mir hier auf Silkaris noch langweilig wird." Master Peradon lachte. Ich fragte ihn: "am Samstag findet unsere Hochzeit statt, dass Sie eingeladen sind erklärt sich von selbst, aber möchten Sie gerne morgen früh zu Elijah kommen? Wir probieren Hochzeitstorten und Menüs, die wir am Samstag servieren wollen." "Natürlich werde ich kommen, sehr gerne Sarah. Wo soll dass große Essen denn überhaupt statt finden?" "Also für die Menschen auf den Straßen werden wir überall Tische aufstellen und sie können sich dort bedienen. Und dann sind wir ja nicht mehr ganz so viele. Ich nehme an, wir machen das Essen bei uns, also bei Elijah."

"Kommt überhaupt nicht in Frage Sarah. Ihr wollt doch nicht in der Hochzeitsnacht nach hause kommen und ein Chaos vorfinden. Und eurem Hausmädchen könnt ihr das an so einem Tag auch nicht auflasten. Ich werde mit deinem Vater reden, wir können in die Halle bei der Kapelle gehen. Es muss doch auch schließlich getanzt werden nicht wahr?" Ganz verwirrt stand ich da. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht: "es ist wohl doch mehr zu planen, als es auf den ersten Augenblick aussieht, ich hab so weit noch gar nicht gedacht." "Dann wird es aber mal Zeit Sarah, und du musst auch bestimmt noch ein paar Einladungen verschicken. Also überleg dir mal, wer noch kommen soll außer die paar Leute aus deiner Straße." "Ja also da wäre noch Josh Pattwell, Offizier Stewart, Doktor Thomson, natürlich Joise und Stanley und ja ähm." Stotterte ich herum. "Ok da sollte ich jetzt mit Marlen wohl mal eine Liste aufstellen gehen." "Danach kannst du in einem Laden die Einladungen in Auftrag geben, die werden dann spätestens morgen dort sein. Die Adresse für die Kirche und die Halle schreibe ich dir auf." Ich nahm ihm den Zettel aus der Hand, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und sagte noch: "vielen Dank Master Peradon, wir sehen uns dann morgen früh, bei Elijah." Dann gingen wir wieder zu Marlen. Jetzt kam die eigentliche Arbeit, wir mussten genau überlegen wen wir einluden, wir durften ja auch niemanden vergessen.


Das Geheimnis der leuchtenden StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt