Die siebte Sitzung

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Morgens früh stürmte Elijah in mein Zimmer. "Los aufstehen Prinzessin. Heute bekommst du deine Sitzung." Ich war noch so müde von der Hochzeitsfeier und weil ich so früh auf den Beinen war, dass ich am liebsten liegen geblieben wäre, doch Elijah war voller Energie und zog mich einfach aus dem Bett. "Komm, geh duschen, ich warte hier, dann gehen wir frühstücken und dann geht es los. Jacob hab ich auch aus dem Bett geschmissen." "Na gut, na gut Elijah, ich stehe ja schon auf." Ich ging duschen, danach fühlte ich mich etwas besser. Dann gingen wir Frühstücken und tatsächlich saß Jacob schon am Tisch. Marlen und Dave waren nicht zu sehen. Sie hatten sich gestern das Mittagessen und das Abendessen aufs Zimmer bringen lassen und heute schon das Frühstück. Joise kam auch gerade herein. Sie flüsterte mir zu: "du verrätst aber nichts oder?" "Natürlich nicht." erwiderte ich. "Was soll sie nicht verraten?" Fragte Elijah neugierig, nachdem er alles gehört hatte. "Frauengeheimnisse Elijah." Sagte ich zu ihm.

Jetzt kam auch mein Vater hinzu. "Wirst du heute auch dabei sein Papa." "Wenn du mich entschuldigst, aber ich kann nicht. Ich muss für morgen noch alles erdenkliche Planen. Elijah will morgen mit dem Angriff beginnen." "Ach so, da kann man wohl nichts machen." Sagte ich etwas enttäuscht. "Du weißt ja, wichtig ist, dass Elijah dabei ist, auf mich könnt ihr auch verzichten." "Ja, ich weiß schon, aber verzichten können wir auf dich nicht." Er lächelte mich dankbar an. Dann ging ich mit Jacob und Elijah los. Wieder wartete Doktor Thomson schon auf uns. "Ich sehe sie sind noch hier, das bedeutet wohl, dass sie mit uns in die Heimat zurück kehren?" Fragte ich ihn neugierig. "Ja, das habe ich vor." "Also dann legen wir gleich los," sagte ich schon ganz aufgeregt, in der Erwartung, was dieses Mal passieren würde. Und er begann sofort mit den üblichen Untersuchungen und verpasste mir wieder die Spritze. Ich hasste sie aber es musste wohl sein. Und schon wurde ich ganz schläfrig. Jacob und Elijah halfen mir einzusteigen.

Dunkelheit..... Es war mein 16. Geburtstag. Ich hatte gerade mit Elijah getanzt, um ihn als meinen zukünftigen Ehemann auszuwählen. Nach diesem Fest, das deswegen gefeiert wurde, gingen wir alle in eine Wohnung. Papa, Mama, Jacob, Elijahs Eltern, Jacob, ich und Elijah selbst. Meine Großeltern kamen auch noch nach. Elijah hatte keine Großeltern mehr. Wir aßen Kuchen und es gab Kaffee und Tee. Es war eine Art Besprechung, wie es Vater immer ausdrückte, so kam es mir jedenfalls vor. Ich hörte ihn sagen, dass wir uns am nächsten Tag in den Transformator legen sollten. Ich verstand aber nicht wieso. Am nächsten Tag wollten wir uns alle wieder hier treffen. In der selben Wohnung. Sie war sehr gemütlich eingerichtet. Bilderrahmen mit Papa, Mama, Jacob und mir standen überall herum. Es war unser Zuhause. Der Tisch hatte geschwungene Beine. Die Couch war wie aus den zwanziger Jahren rot, mit Verzierungen am Kopfteil und an den Armlehnen. Ein Sessel der dazu passte stand neben dem Tisch. Ein Kaminfeuer brannte. Kerzenständer standen überall herum. Ich öffnete ein paar Vorhänge um rauszuschauen, ob Elijah schon ankommen würde. Es regnete. Ich lächelte.

Elijah kam am nächsten morgen und sein Vater und mein Vater begleiteten uns, mit einem Auto, das an der Straße stand, und in dem ich in einer Erinnerung schon einmal gefahren war, fuhren wir eine Straße entlang. Wir blieben vor einem Gebäude stehen, das aus lauter Glasfenstern bestand in die man aber nicht hineinschauen konnte, weil sie von außen spiegelten. Wir stiegen aus und gingen hinein. Ein Wachmann saß da, der uns schon erwartete. Er brachte uns mit einem Fahrstuhl in einen Raum. Ein Wartezimmer. Dann musste ich zu einem Arzt und Elijah zu einem anderen. Doktor Thomson und Doktor Pattwell. Als wir fertig waren brachten uns unsere Väter in einen anderen Raum. Da standen zwei Transporter. Ich fragte Papa, was geschehen würde aber er antwortete mir nicht. Der Doktor erklärte uns, das er uns jetzt eine Spritze verabreichen müsse, bevor wir in die Transformatoren steigen würden. Ich fragte ihn was darinnen passieren würde. Er antwortete erst, nachdem er uns die Spritzen gegeben hatte. Ihr werdet jetzt mit einander verbunden, hörte ich ihn sagen. Was bedeutete das? Ihr werdet jetzt einsteigen, und wenn ihr wieder herauskommt, werdet ihr für immer mit einander besonders verbunden sein. Mit allen, die sich füreinander entschieden hätten würde man das so machen.

Wir stiegen ein. Elijah lächelte mir noch Mut zu und ich auch ihm. Dann lagen wir im Transformator. Wie lange konnte ich nicht sagen. Aber als wir ausstiegen, hatte sich mein Gefühl für Elijah um das vielfache verstärkt. Bei ihm war es genauso. Er wollte gleich zu mir kommen und mich in den Arm nehmen doch der Doktor sagte. Erst wenn ihr verheiratet seid. Sobald Sarah 18 Jahre alt ist, könnt ihr heiraten. Ich dachte nur, was, das ist erst in zwei Jahren. Dann fuhren wir wieder in das Haus meiner Eltern. Ab diesem Tag war mein Herz noch voller, mit Elijah und seines mit mir. Ja wir waren auch vorher schon in einander verliebt. Aber das hatte sich jetzt extrem verstärkt. Es regnete immer noch, als wir zurückfuhren. Unsere Mütter warteten schon sehnsüchtig auf uns und auch Jacob. Sie gratulierten uns und freuten sich für uns. Jetzt seid ihr für immer füreinander bestimmt und nichts kann euch mehr trennen. Jetzt seid ihr für immer an einander gebunden. Ab jetzt wird nichts mehr zwischen euch kommen. Egal was auch immer passieren wird, ihr werdet immer eine besonder Beziehung zueinander haben. Und falls ihr mal getrennt sein solltet, wird es euch sehr schlecht gehen, bis ihr wieder zueinander findet. Wir saßen noch eine Weile in dieser Gesellschaft.

Dann stand ich auf einmal mit Jacob vor dem elfenbeinfarbenen Baum. Die Sonne schien und Elijah saß auf der Bank. Wir trafen uns dort aber Jacob musste dabei bleiben. Wir saßen oft dort zusammen auf dieser Bank. Ich war achtzehn geworden und fragte ob ich Elijah jetzt heiraten könne. Vater meinte das ginge noch nicht, die Zeiten wären zu gefährlich und wir wüssten noch nicht, wie es weiter gehen solle deswegen müssten wir uns noch etwas gedulden. Wir müssten vielleicht fliehen und wir wüssten nicht was die Zukunft bringt. Langsam wurde ich wach. Jacob und Elijah holten mir aus dem Transformator. Bitte bringt mich in mein Zimmer sagte ich verzweifelt. Ich sah die Sorgenfalten auf Elijahs Gesicht aber es war mir egal. Ich wollte nur noch meine Ruhe haben. Weg von hier. Nachdenken. Ich konnte nicht fassen was ich gerade gesehen und erfahren hatte und ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Also brachten sie mich in mein Zimmer. "Ich schicke dir deinen Vater her." Sagte Elijah. "Bitte nicht, ich wäre gerne alleine." "Sarah, ich mache mir sorgen du bist ganz blass. Ich schicke ihn her." Ich wehrte mich nicht mehr und ging einfach in mein Zimmer. So war das also, deswegen hatte ich schon diese unglaubliche Anziehung vom ersten Tag an zu ihm verspürt, und deswegen ging es mir so schlecht, als er so lange weg war. Deswegen musste er dabei sein, wenn ich in den Transformator stieg. Alles drehte sich in mir. Wow das war zu viel für mich. Ich konnte kaum glauben, was ich gerade erfahren hatte. Wie sollte ich damit jetzt umgehen? Irgendwann klopfte mein Vater an.


Das Geheimnis der leuchtenden StadtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt