Kapitel 8

36 6 0
                                    

"Der erste Teil des Castings besteht darin, Dilan Krans näher kennen zu lernen. In drei Tagen wird dieser bekannt geben, welche fünfzig Mädchen von euch nicht mehr dabei sind. Dann werden nach jeder Runde nur noch zehn Mädels rausfliegen, schließlich sollen ja noch einige bleiben."
King Harry zwinkerte und mit drehte sich der Magen um.
"Dilan wird sich jetzt immer mit zehn von euch jungen Frauen aufeinmal treffen und sucht sich dann die Besten aus. Das Sprichwort lautet ja eigentlich 'Es gibt kein gut oder schlecht', aber bei uns gelten andere Umstände. Wer also rausfliegt, ist durchaus schlecht!"
Ich lenkte meinen Blick auf Ruby, die in meiner Nähe stand und wahrscheinlich aufgrund von Franks Anwesenheit kein Wort des Vortrags mitbekam. Sie war ja sowieso fest davon überzeugt gleich im ersten Teil des Castings auszuscheiden und sich dann sofort mit ihrem geliebten Frank zu beschäftigen.
Ich war manchmal echt ein wenig fies zu ihm, aber ich konnte ihn nicht leiden. Er war irgendwie so schleimig und schmierig.
Ich gab mich lieber mit hübschen, intelligenten und weniger schleimenden Jungen ab.
Einerseits war Ruby total die Draufgängerin, sie riskierte oft wirklich viel, aber andererseits war sie in so einen blöden, reichen Perfektionisten verknallt.
"Wer etwas Schlechtes tut oder negativ auffällt, verlässt das Casting.", fügte King Harry hinzu und eines der Mädchen rief hinein:"Wie schlecht auffallen?"
Ich verdrehte die Augen.
Zum Beispiel genau so?!
Er überging die Frage und wandte sich Dilan zu.
"Wen willst du als Erstes näher kennen lernen, Auserwählter?"
Dilans Blick streifte über die Menge und bleib kurz an mir hängen.
Ich bekam eine Gänsehaut.
"Ich esse heute erst einmal etwas mit meinen Freunden, seit der Verkündung war ich nicht sehr oft mit ihnen zusammen. Danach beginne ich mit den Kennenlernen, meine Damen. Ihr kommt alle dran.", witzelte er und mir ging das Herz auf.
Viele andere Mädchen seufzte laut und ich drückte mir die Hand vor den Mund, um nicht lauthals loszulachen.
Zwanzig Minuten später saß ich zusammen mit Ruby, Dilan, Frank und Gracie an dem Esstisch in Dilans Wohnung und stopfte Brot und Salat in mich hinein. Was ein Glück, dass ich Hunger hatte, denn es gab viel zu viel zu Essen.
Gerade als Dilan den Nachtisch, Brownies, servierte, klingelte es an der Tür.
Er bat mich zu öffnen und ich nickte lächelnd.
Für ihn würde ich so gut wie alles tun.
Sobald ich die Tür geöffnet hatte, wurde ich an die Hauswand gedrückt und mein Kopf schlug hart gegen den Stein.
Panik überkam mich, als jemand mir seine Hand auf den Mund presste.
Ich sah erschrocken in das Gesicht eines Jungen.
Riley.
Er nahm seine Hand weg und küsste mich leidenschaftlich.
Tausende von Stromstößen durchschossen mich und ich presste ihn mehr an mich.
Schon löste er sich von mir.
"Ich musste dich einfach sehen.", raunte er mir ins Ohr und sein warmer Atem kitzelte mich.
Er sah mir noch einmal tief in die Augen, dann verschwand er in der Dunkelheit.
Ich legte meine Hand aufs Herz und versuchte meinen Atem zu beruhigen.
"Erin?", ertönte da plötzlich Rubys Stimme und ich zuckte zusammen, als ich ihre Hand auf meiner Schulter spürte.
"Wer war das?"
Ihr Blick bohrte sich in meine Augen und ich bekam Angst.
Oh mein Gott. Wenn sie etwas gesehen hatte...
"Ich werde es niemandem sagen, aber wer zum behinderten Scheiß war das?", hakte sie mit dringlicher Stimme nach und ich atmete einmal tief aus, da ich sonst gar nicht Atmen würde.
"Ruby, das-"
"Erin. Ich weiß, wie du dich fühlst. Aber du würdest eine Beziehung niemals geheim halten können, dafür bist du zu ehrlich und brav. Bitte, lass es. Okay?"
Sie kannte mich nicht. Meine beste Freundin behauptete, ich könnte keine geheime Beziehung führen, während ich seit fast fünf Monaten eine führte...
"Komm mit rein. Und erzähl den anderen nichts", befahl sie.
Ruby zog mich am Handgelenk wieder in die Wohnung und tat ganz normal.
Ich wusste, sie hatte es nicht böse gemeint, aber es traf mich trotzdem. Meine beste Freundin hielt mich für zu diszipliniert und befahl mir, ruhig zu sein.

Love is bannedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt