Love is banned

Kapitel 6

"Für die Kleinen und Vergesslichen unter euch: Beziehungen sind nach wie vor verboten, es sei denn, sie sind zu dem Erwählten. Ihr Mädchen dürft während der Castings weder mit dem anderen Geschlecht reden, noch es ansehen noch berühren. Wer gegen diese Regel verstößt, wird im gnädigen Falle mit dem Tode bestraft."
Mein Herz schlug noch schneller und ich nahm mich zusammen, um nicht zu Dilan zu schielen.
King Harry zog aus dem riesigen Pott einen Zettel heraus, und man konnte die Anspannung ganz genau spüren.
Selbst mein Herz raste, obwohl ich nicht viel damit zu tun hatte.
"Dieses Jahr heißt der Erwählte, der die Castings auswählen darf und sich eine Frau aussucht...Dilan Krans!"
Ich konnte mich eine Weile lang nicht bewegen, ich nahm den Jubel nur noch wie durch Watte wahr.
Dilan, mein heimlicher Freund, war der Erwählte.
Würde er mich aussuchen?
Ja, garantiert.
Er liebte mich.
Aber...was war mit Riley?
Nein, Riley war nur eine kurze, unbedeutende Nacht gewesen, nichts weiter.
Ich liebte Dilan und würde seine Frau werden.
Und damit aus, basta.
"Komm hoch, Dilan!", rief King Harry lachend und zog Dilan an seine Seite.
Fast erwartete ich, dass er mich ansehen würde, aber er blickte nur strahlend in die Kamera.
"Ich freue mich wirklich, der Erwählte zu sein. Es kommt für mich genauso vorhersehbar wie für euch, mein liebes Volk."
Dilan hielt das Mikrofon selbstsicher in der Hand und tat so, als hätte nicht jeder im Land schon vorher vermutet, dass er ausgewählt werden würde.
Seine Familie war adelig und somit hatte er erhöhte Chancen auf den Platz des Erwählten.
Und die Tatsache, dass bereits sein Vater, sein Großvater und sein Urgroßvater die Erwählten gewesen waren, steigerte die Wahrscheinlichkeit nochmals.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass sowohl ich als auch all die jungen Damen da draußen Spaß am Casting haben werden."
Er zwinkerte und ich zwang mich nicht verträumt zu grinsen wie irgendeine verliebte Kuh.
Was ich ja auch war.
Dann führte der King ihn hinter die Bühne und sofort begannen alle zu reden, schreien und rennen.
Ich wurde von allen Seiten her angerempelt, bis ich plötzlich eine allzu betraute Hand auf meiner Schulter spürte.
"Ist das zu fassen? Dilan wurde ausgewählt! Mein Gott, dass ist voll cool, Erin. Wir sind mit ihm befreundet!", quietschte Ruby mir ins Ohr und hüpfte aufgedreht auf und ab.
Ich musste lachen.
Dann fiel mein Blick auf Frank, der direkt hinter Ruby stand und seine Hand an ihrer Hüfte liegen hatte.
"Frank, Pfoten weg!", zischte ich und sah mich schnell um, ob jemand die beiden gesehen hatte. Doch niemand schien sich für zwei Jugendliche, die gegen die Regeln verstießen, zu interessieren.
Ruby grinste stolz und raunte mir ins Ohr, sodass es niemand außer mir hörte:"Wir sind jetzt zusammen."
Ich schnappte nach Luft.
"Das ist nicht dein Ernst! Weißt du, was du da riskierst?"
Ich war fassungslos.
Obwohl ich in Grunde genommen genau das Gleiche tat.
"Hey, wir passen auf. Du musst dir keine Sorgen machen, okay? Wir behaupten im Zweifelsfall einfach, er hätte mich gemietet."
Ruby grinste mich an und ich seufzte geschlagen. Sie würde eh nicht auf mich hören, egal wie oft ich sie ermahnte.