Kapitel 47

26 5 3
                                    

Der Weg zu dem Versteck der Light fuse Rebels war deutlich komplizierter und sehr viel schwerer zu merken als der meines alten Rebellenkreises.
Riley hatte in die Wand seines Kellers einen Gang gebohrt, durch den man zu einer Kneipe kam.
Irgendwie erinnerte sie mich an diese Kneipe aus Harry Potter.
Von dort aus mussten wir durch die halbe Stadt schleichen, darauf bedacht, dass niemand uns erkannte, und durch eine Unterführung laufen.
Dort lauerten hinter jeder Ecke mindestens zehn Ratten, die mich jedes Mal zu Tode erschreckten.
Der Weg war ewig lang und wir brauchten bestimmt vierzig Minuten, aber irgendwann kamen wir an einem verlassenen Ballettstudio am Waldrand an, das mich wiederum an Twilight erinnerte.
Mein Gott, hatten diese Rebellen es beabsichtigt, dass alles wie in berühmten Filmen war oder was?
Riley stieß die Tür zu dem Studio auf.
Wir traten hinein und ich staunte nicht schlecht.
Das Studio war riesig - deutlich größer als in Twilight - und die Rebellen saßen alle schweigend in einem großen Kreis auf dem Boden.
Riley bedeutete mir, leise zu sein, und führte mich an allem vorbei zu einer weiteren Tür.
Sie trennte den Ballettsall von einem kleinen Zimmer mit Sofa und Tisch, an dem fünf Leute saßen.
Drei Jungen und zwei Mädchen, die meisten älter als wir.
Einer von ihnen war Frank.
Er grinste mich an, ganz anders als sonst.
Er wirkte sogar beinahe intelligent.
Mein Blick glitt über die Jungen und blieb an einem nur allzu vertrauen Mädchen hängen.
Sie war ungefähr 20 Jahre alt und hatte schwarzes Haar und fast genauso schwarze Augen.
Ihr Lächeln hätte ich überall wiedererkannt.
"Hey, Kleine", begrüßte sie mich und legte ihren Kopf schief.
Mein Herz schlug schneller, ich starrte sie ungläubig an.
War saß jetzt ernsthaft Tracy?
Meine Tracy?
Die Tracy, die mich gerettet hatte?
"Trace?", hörte ich mich sagen und sie nickte.
Sie war noch nie jemand gewesen, der viel heulte, aber mir stiegen bei ihrem Anblick Tränen in die Augen.
Sie ging um den Tisch herum und schloss mich in die Arme.
Die Jungs kicherte leise, während wir uns umarmten.
Tracy war so lange wie eine große Schwester für mich gewesen.
Und jetzt sahen wir uns nach so langer Zeit wieder.
"Eigentlich dachte ich, wir würden darüber sprechen, ob Erin ein Light fuse Rebel wird. Aber stattdessen zieht ihr hier eine Kuschelshow ab?"
Riley grinste mich über Trace' Schulter hinweg an.
"Ich darf Trace nie unarmen", schmolle einer der Jungs und ich lächelte ihn an.
Erst da bemerkte ich, dass es Andy war.
"Okay, Mädels?", versuchte der dritte Junge es und Tracy schon mich von sich.
"Du siehst echt süß aus, Erin", bemerkte Tracy und verzog ihr Gesicht.
Froher hatten wir uns immer geschworen, uns niemals mit einer von diesen Tussis abzugeben und jetzt war ich selbst eine.
"Erwarte bloß nicht, dass ich es nicht mehr draufhabe! ", warnte ich sie und wischte mir mit dem Handrücken über meine feuchten Augen.
"Ohje, ich hatte mich schon darauf eingestellt, dich in kleine Stücke zu Fetzen, wie du es damals mit mir gemacht hast."
Riley sah mich staunend an.
Anscheinend war allen hier klar, wie unglaublich gut Tracy war.
Aber zu meiner Zeit als Rebellin war ich echt besser als sie gewesen.
Nicht schneller, aber ich konnte besser zielen.
"Okay, bitte hört auf mit dem Scheiß. Sowas hätte ich nicht von dir erwartet, Trace. Setzt euch gefälligst", befahl der fremde Junge und deutete auf die freien Plätze.
Ich ließ mich zwischen Riley und dem Mädchen, das ich nicht kannte, nieder.
"Ich bin Jack. Ja, ich weiß, ein grauenvollen Name. Was soll's, ich bin nicht perfekt. Aber dafür der strahlende Anführer dieser Schisser hier."
Er prahlt und ich musste leise kichern.
Er war höchstens zwanzig Jahre alt, aber deutlich muskulöser als Riley und Andy.
"Andy, Riles, Frank und Trace kennst du schon. Diese Kleine hier ist Lee, unsere Prinzessin", stellte Jack das Mädchen vor und sie lächelte zaghaft, boxte ihn aber spielerisch in die Seite.
Sie wirkte so, als wäre sie schüchtern, aber wenn es darauf ankam, konnte sie wahrscheinlich knallhart sein.
So wie ich früher.
Ich mochte die beiden.

Love is bannedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt