Kapitel 55

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Ich legte meine Hand auf seinen Arm und unterdrückte ein vorfreudiges Grinsen.
"Alles okay mit dir, Erin? Du wirkst irgendwie...anders", stellte Riley fest und musterte mich misstrauisch.
Mist.
Ich hielt mein irres Lächeln etwas zurück, als ich eilig nickte.
"Klar, alles gut."
Dann stieß ich die Tür zum Studio auf und schob Riley hinein.
"Riley!", ertönte es sofort von überall und ich klatschte in die Hände.
Sofort ging das Licht an.
Und Riley stockte der Atem.
Das ganze Ballettstudio war mit Girlanden geschmückt, überall lagen Fotos auf dem Boden und alle trugen unsere Kampfuniform.
Alle waren da.
Er drehte seinen Kopf ungläubig in meine Richtung und flüsterte:"Das ist nur ein schlechter Scherz, oder?"
Seine Augen glänzten, als ich die Frage verneinte und einen Arm um seine Hüfte schlang. Er war unglaublich süß, wenn er sich so freute.
Eine breite Gestalt schob sich zwischen der Menge hindurch und blieb vor uns stehen.
"Du bist schon ganz schön alt, Kumpel", stellte Jack fest. Dann umarmten sie sich und mein Herz tat einen Sprung. Zu sehen, wie glücklich alle waren, war eine Bereicherung für mich.
"Also, wer möchte als erster den Kuchen probieren?", unterbrach Andy die beiden und riss mich aus meinen Träumereien.
Augenblicklich schreien alle durcheinander und stürzten sich auf das riesige Buffet, das Tracy, Cara und ich aufgebaut hatten. Innerhalb weniger Minuten hatten die Rebellen alles verputzt. Meine Güte, hatten die Hunger. Okay, ich hatte auch zwei Stücke gegessen, aber dafür hatte ich auch dafür gearbeitet. Im Gegensatz zu Riley, der mir zwischen jedem seiner Bissen einen Kuss auf den Scheitel drückte. Und da er fünf Stücke aß, dauerte das eine echt lange Weile.
Nachdem die siebenundzwanzig Kuchen sowie die fünfzig Donuts aufgegessen waren, setzten wir uns alle in einen Kreis und jeder wünschte Riley etwas Gutes oder sagte ihm, was am ihm toll war. Da die meisten ihn nicht sonderlich gut kannten, wurde ihm ungefähr siebzig Mal gratuliert. Bei jedem "Herzlichen Glückwunsch, Riley. Ich hoffe, du bleibst glücklich, gesund und am Leben!", das er zu hören bekam, nickte er grinsend. Aber im Laufe der Zeit verblasste sein Lächeln immer mehr.
"Erin, meine Mundwinkel schmerzen", hauchte er mir kurz zu und ich vergrub mein Gesicht in der Grube zwischen seinem Hals und seinem Schlüsselbein. Dann atmete ich tief seinen wunderbaren, süßen, rauen Duft ein. Und seufzte selig.
"Ich kenne dich erst seit kurzer Zeit, Riley", verkündete Trace, als sie dran war und blickte ihm tief in die Augen. Aber nicht so, dass es komisch wirkte. "Aber dennoch kenne ich dich gut genug, um zu wissen, dass du auf mein kleines Mädchen aufpassen wirst. Früher habe ich immer auf Erin Acht gegeben. Wir waren wie Schwester. Mehr noch, wir waren Seelenverwandte. Bis sie dann plötzlich von einem auf den anderen Tag verschwand. Ich mache mir seit Jahren Sorgen um sie. Aber wenn ich das nächste Mal von ihr getrennt werde, habe ich keine Angst um sie. Weil ich weiß, dasd du auf sie aufpasst. Riley, ich erlaube dir nun, meine beste Freundin Erin zu heiraten!"
Ich stieß ein heiseres, ersticktes Lachen aus und drückte Rileys Hand ganz fest. Sein Grinsen war wieder eingeschaltet, obwohl sein Mund schmerzte. Sein wunderschöner Mund, dessen Anblick mich zum Schmelzen brachte. Und nur um Tracy nicht zu enttäuschen, flüsterte ich "Ja", und presste meine Lippen auf seine. Ein Feuerwerk aus Gefühlen explodierte in meinem Herzen, als seine Hände meine Finger umschlossen und ich spürte, wie eine ganz kleine Träne meine Wange hinunterrann.
Ich war noch nie in meinem gesamten Leben so glücklich gewesen wie in diesem Moment. Zusammen mit dem Jungen, den ich liebte. Und zusammen mit meinen Freunden, meiner Familie. Und zwar dort, wo mein Zuhause war.
Als wir uns schwer atmend voneinander lösten, wischte ich mir mit rot angelaufenen Gesicht über den Mund und senkte selig strahlend meinen Blick.
"Ich will dich heiraten, Erin. Und zwar, nachdem das Casting beendet ist. Ich bin schon 18 und du hast auch in einem Monat Geburtstag. In den letzten paar Tagen hat Dilan unglaublich viele Mädchen aus dem Casting geschmissen, also kann es nicht mehr allzu lange dauern. Direkt nachdem er der Erwählten den Antrag gemacht hat, hauen wir ab. Wir verlassen die Stadt und heiraten noch am selben Tag. Denn ich möchte so lange wie möglich mit dir zusammen sein. Bis an unser Lebensende."
Weitere Tränen rannen mir die Wangen hinunter, als ich ihn so fest umarmte wie möglich. Ich liebte ihn einfach. Und das sprach ich auch aus.
"Es gibt nur noch ein Problem: Ich muss Sarah noch einen Gefallen tun. Und das geht erst nach ihrem 18 Geburtstag."
"Wann ist der?", fragte Riley.
Ich überlegte kurz.
"Im Oktober erst."
Riley nickte.
"Was für einen Gefallen?", erkundigte Cara sich und sah mich fragend an. Erst da wurde mir richtig bewusst, dass Riley und ich uns gerade vor versammelter Mannschaft geküsst hatten. Und ich lief noch röter an.
"Ich habe ihr versprochen, ihr 'einen Freund zu besorgen'."
Sofort war Andy hellwach. "Sieht sie gut aus?", hakte er neugierig nach.
Ich grinste in mich hinein, als ich nickte. Andy war wirklich die perfekte Wahl für Sarah.

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