Kapitel 51

33 6 3
                                    

Ich lag in meinem Zimmer und starrte wortlos zur Decke, als mein Teenphone plötzlich in meiner Hand zu vibrieren begann.
Ich beschloss, es zu ignorieren.
Es hörte nicht auf.
Also ein Anruf.
Ich ignorierte es weiterhin, bis es aufhörte.
Dann vibrierte es noch mal.
Ich hielt es stöhnend ans Ohr, nachdem ich den Anruf angenommen hatte, und brummte etwas unverständliches.
Nicht mal ich wusste, was ich harte sagen wollen.
"Kleine? Bist du dran?", hörte ich die verzerrte Stimme von Tracy am anderen Ende der Leitung sagen und musste unwillkürlich lächeln, obwohl eine Stimmung dank Ruby total im Eimer war.
"Wieso rufst du an? Hat Riley dich fertig gemacht?", witzelte ich und sie stöhnte.
Ich konnte regelrecht sehen, wie sie ihre Augen verdrehte und grinste.
"Nur zu deiner Info: Riley ist grottenschlecht. Also mach dir keine Sorgen. Und um deine erste Frage zu beantworten: Ich wollte sich fragen, ob du Zeit für ein kleines Training hast. Nur die Jungs und Cara kommen. Niemand, den du nicht eh schon kennst. Die glauben mir alle nicht, dass du sie mit einem einzigen Handgriff umbringen könntest."
Ich kicherte leise.
"Jetzt sofort?", erkundigte ich mich und Trace bejahte meine Frage.
"Ich bezweifele, dass du den weg noch kennst. Also komm enfach zu Riley, wir warten dort auf dich. Und beeil dich."
Ich verabschiedete mich mit einem dummen Grinsen im Gesicht.
Heute waren meine Eltern und Evie zum Glück nicht da, also musste ich auch nicht wieder zu einer Notlüge greifen.
Innerhalb von sieben Minuten war ich bei dem Haus angekommen und Riley, Andy und Tracy führten mich zum Versteck.
Auf dem Weg dorthin redete Andy ohne Punkt und Komma von seiner Freundin namens Zeynep, die er vor einigen Wochen kennengelernt hatte. Sie war auch eine Light fuse Rebellin.
Wie ich herausfand, nannten sie sich nur die Lifs.
Bescheuerter Name, aber irgendwie fand ich ihn cool.
Auf eine schräge Art und Weise.
Als wir am Ballettstudio ankamen, wurde ich mit offenen Armen begrüßt und Jack drückte mich fest an sich, aber ließ mich sofort wieder los, als er Rileys warnenden Blick bemerkte.
"Trace meinte, du wärst knallhart?", lenkte Jack ein und ich nickte meiner Freundin grinsend zu.
"Ich war es zumindest mal."
Zunächst wärmten die anderen sich auf, jedenfalls alle außer Andy und mir.
Andy sagte, bei enem echten Kampf konnte man sich schließlich vorher ach nicht aufwärmen, und ich konnte härter zuschlagen, wenn ich nicht aufgewärmt war. Sonst war ich irgendwie so wabbelig.
Dann stellten wir uns in Zweierpärchen auf, ich zusammen mit Tracy.
Als Jack das Signal gab, trat Trace aus.
Ich blockte ihren Tritt sofort ab, als hätte ich nie etwas anderes getan.
"Wow, Kleine", staunte sie und ich ließ meine Faust gegen ihren Kopf sausen.
Sie hielt meinen Arm fest und drehte ihn mir auf den Rücken.
Es tat etwas weh, aber es war ein guter Schmerz.
Er bedeutete, dass ich irgendwann gegen den Clan kämpfen konnte.
Das Adrenalin rauschte durch meine Adern, während wir kämpften.
Bald waren wir völlig verschwitzt und mein Magen tat weh, weil Tracy mich einmal dort getroffen hatte.
Diese lief jedoch etwas krumm, weil ich sie etwas fester als beabsichtigt auf den Boden geschleudert hatte.
Die anderen waren begeistert von meinen Fähigkeiten und sofort war klar, dass ich deutlich besser als Andy war.
Er konnte keinen einzigen Schlag von Riley abblocken, weil er nicht aufgewärmt war.

Love is bannedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt