Kapitel 38

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Als ich ins Zimmer stürzte, erntete ich wütende und strafende Blicke von vielen Mitgliedern des Clans.
Ich bekam Gänsehaut, als mein Blick auf Dilan fiel.
Er hielt Frank an einen Stuhl gefesselt und ließ ihn nicht aus den Augen.
Ich hätte wissen müssen, dass er hier war.
Schließlich hatte sich gerade eine seiner Teilnehmerinnen als untreu erwiesen.
Ohne auf das mulmige Gefühl in meiner Magengrube zu achten, fragte ich mit einem scharfen Unterton in der Stimme:"Wo ist sie?"
Da richteten sich endgültig alle Blicke auf mich und in Franks Augen blitzte so etwas wie Erleichterung und Dankbarkeit auf, vermischt mit Sorge.
"In ihrem Zimmer", murmelte er und sofort funkelten ihn ein Dutzend Augenpaare an, unter ihnen auch Dilans.
Was tat er da?
Frank war sein bester Freund!
Ich nickte ihm als Dank zu und drückte mich an den Wachmännern vorbei in den Flur, der direkt im Rubys ebenfalls bewachte Zimmer führte.
Ich kannte mich ich hier so gut aus wie Zuhause.
"Darf ich mal?", fragte ich unfreundlich und drängelt mich zu meiner Freundin ins Zimmer.
Sie saß mit von Tränen überströmtem Gesicht auf ihrem Bett und gab kelige Laute von sich.
Ich setzte mich neben sie und drückte sie ganz fest an mich.
Zuerst versuchte sie mich wegzuschieben, doch dann lehnte sie sich ganz an mich und weinte mein Top nass. Was mir grade im Moment so was von egal war.
"Er hat gesagt, er hätte mich vergewaltigt. Sie haben ihm geglaubt. Er ist noch da, oder? Er wird bleiben. Nicht wahr? Er wird nicht gehen, oder?"
Ihre Stimme überschlug sich und wurde immer lauter und schriller, bis ein Wachmann hereinkam, um nach dem Rechten zu sehen.
"Alles in Ordnung, Madame Trykes?", erkundigte er sich und ich nickte beruhigend.
"Das ist nur der Schock, Sir, machen Sie sich keine Sorgen", antwortete ich mit meiner süßesten Stimme und dem strahlensten Lächeln, das ich momentan zustande bringen konnte.
Er zeigte seine schiefen Raucherzähne, als er breit grinste und ich gab Ruby einen Kuss auf den Scheitel.
Frank war ein Arschloch, aber er liebte sie. Er hatte sein Leben aufgegeben, um sie zu retten.
Und das sagte ich meine Freundin auch.
Sie schniefte lautstark und löste sich von mir.
"Ich liebe ihn auch", hauchte die und mir stiegen ebenfalls Tränen in die Augen.
Ein rauer Schrei ertönte aus Richtung Wohnzimmer und mir gefror das Blut in den Adern.
Es war jedoch nicht Frank, sondern Dilan.

Love is bannedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt