Kapitel 16

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Mein Blick bohrte sich in den von Dilan und er lächelte.
Da kam plötzlich Lucy rein und Ruby und ich rannten kreischend auf sie zu.
Ruby umarmte sie, ohne mir Platz zu machen und ging mit unserer Freundin quatschen weg.
Ich seufzte und hakte mich bei Taylor ein.
"Ruby redet nicht mehr mit mir. Schon seit Tagen nicht", stöhnte ich und sah sie hilfesuchend an.
Taylor lächelte matt. Gestern Nacht hatten wir nicht viel Schlaf abbekommen, da wir mit Dilan gefeiert hatten, weil er keinen aus unserer Clique rausgeschmissen hatte.
Aber Java, Blossom und Loreen waren auch noch dabei.
"So eine Phase hatten Lucy und ich auch mal. Du musst sie heute Abend volllaufen lassen und sie dann in einem guten Moment erwischen. Dann macht ihr Fotos zusammen und wenn sie nüchtern ist, schickst du sie ihr. Dann sieht sie, wie viel Spaß ihr hattet und ihr versteht euch wieder", schlug Taylor vor und ich überdachte ihren Vorschlag.
Gar nicht schlecht...
"Kommt alle ins Wohnzimmer; wir spielen Flaschendrehen!", ertönte da die Stimme meiner eigentlich besten Freundin und sofort ließen alle alles stehen und liegen und gingen dem Befehl von Ruby nach.
Ich setzte mich zwischen Taylor und Georgia, Ruby saß am anderen Ende des Wohnzimmers.
"Okay. Jedes Mal, wenn die Flasche auf dich zeigt, musst du sowohl jemanden küssen als auch fünf Schlucke meines selbstgemachten Alkohols trinken. Wer nicht damit einverstanden ist, kann gehen."
Ihr Blick bohrte sich in meinen und sie sah mich herausfordernd an, doch ich lächelte nur freundlich. Ich würde ganz sicher nicht gehen.
Zwei Stunden später hatte ich erst Lucy, Garet und Wayne geküsst, aber Ruby war schon total besoffen.
Nachdem das Spiel zu Ende war, nahm ich allen Mut zusammen und beschloss, meinen Plan in die Tat umzusetzen.
'Gesagt ist leichter als getan', hieß es doch so schön.
Und genau das war bei mir der Fall. Ich dachte mir erst, es wäre leicht, ein Selfie mit einer beleidigten Besoffenen zu schießen, die gerade auf einem Tisch tanzte und Karaoke sang, aber das war es nicht.
Ich musste sie irgendwie da runter bekommen.
Da hörte ich auf einmal das Lachen eines mir nur allzu bekannten Kerls, der in meiner Nähe stand und sich mit seinen Kumpels über Autos unterhielt.
Frank.
Eine von Rubys wenigen Schwachstellen.
Ich ging mit einem Grinsen auf ihn zu und zog ihn eilig beiseite.
"Du musst Ruby dazu bringen, zu mir zum kommen. Sie muss mit diesem Scheiß aufhören und mit mir reden."
Meine Stimme klang befehlend und Frank gehorchte mir, so blöd wie er war, sofort.
Er flüsterte Ruby etwas uns Ohr, und sie torkelte lallend auf mich zu.
"Erin! Meine alte Freundin", krächzend sie und legte mir einen Arm um die Schultern.
Ich zückte blitzschnell mein Handy, rief "Cheese!", und schoss ungefähr fünfzig Fotos.
Ein paar Gute mussten doch dabei sein. Hoffte ich.

Love is bannedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt