Love is banned

Kapitel 53

Meine Arme schmerzten, meine Handballen waren wund, mein Rücken tat bei jedem Schritt weh, meine Füße konnten mein Gewicht nicht wirklich recht tragen, aber das war mir egal.
Ich war glücklich.
Ich war in einem Rebellenkreis, hatte neue Freunde gefunden und alte wieder gesehen und außerdem hatte Riley bald Geburtstag.
Tracy und ich hatten beschlossen, eine Überraschungsparty für ihn zu veranstalten.
Mit Kuchen und Musik und vielleicht auch albernen Spielchen. Und all seinen Freunden.
Auch wenn er nicht viele hatte.
Eigentlich außerdem der Light fuse Rebels gar keine.
Genauso wie ich.
Ich hatte nur Evie.
Aber die war deutlich jünger als ich.
Und vielleicht noch Sarah.
Meine beste Freundin sprach seit fast einer Woche nicht mehr mit mir und es war die Hölle, sie mit Lucy und Taylor zu sehen.
Denen hatte sie nämlich erzählt, ich hätte ihr fiese Dinge unterstellt und sie beleidigt und dann ohne Grund unsere Freundschaft gekündigt.
Als wären wir in der dritten Klasse.
Wenn du mich nicht schaukeln lässt, kündige ich dir unsere Freundschaft!
Ich hatte solche Sprüche schon in der dritten Klasse gehasst.
Und wenn man so ein Zeug mit 18 sagte, war es doppelt lächerlich.
Ich hatte seit unserem Ausflug in die Disko nicht noch einmal mit Sarah gesprochen, weil sie krank war.
Ich hoffte nur, es war nichts Ernstes.
"Erin?", riss eine vertaute Stimme mich aus den Gedanken und ich sah erschrocken auf.
"Was?"
Cara verzog ihr Gesicht zu einem schrägen Grinsen.
Seit ich wieder im Rebellenkreis war, waren wir regelrecht unzertrennbar.
Sie war meine neue Ruby. Nur eine bessere, die nicht am liebsten über sich selbst sprach, und die mir half. Und deren Gedanken nicht ständig bei Schminke und verbotenen Dingen war.
Sie unterhielt sich gerne über das Training und den Clan und wie wir ihn fertig machen konnten.
Natürlich nur, wenn wir allein waren.
"Sorry, ich bin heute irgendwie ein bisschen abwesend", entschuldigte ich mich und lächelte sie an.
Mir war vorher nie aufgefallen, dass sie auf unsere Schule ging, weil sie das perfekte Beispiel für eine "unsichtbare Außenseiterin" war.
Sie schrieb Noten, die weder zu gut noch zu schlecht waren, hielt sich in den Pausen heimlich im Schulgebäude auf, sodass man sie nicht sah, und tat nie etwas Böses.
Jedenfalls nichts außer dass sie die Führer unseres Landes töten wollte und illegalerweise mit einem echt netten Jungen zusammen war.
Er hieß Oscar und war schräg, aber cool. Genau das richtige für Cara.
"Ich habe dich gefragt, wie es Ruby geht. Habt ihr nochmal miteinander gesprochen?"
Ich schüttelte den Kopf und meinte:"Sie behandelt mich wie Luft. Und würde sie auch nur in meine Nähe kommen, würde ich ihr einen Doppelkinnhaken verpassen und ihr so fest in den Bauch tragen, dass sie noch Wochen später Schmerzen hat."
Cara unterdrückte ein Lachen und biss in ihr Brötchen, auch wenn das Mädchenklo kein schöner Ort zum Essen war.
"Du bist echt knallhart", bestätigte sie Tracys Worte.
Ich grinste und meinte:"Du bist auch nicht gerade übel."
Cara und Tracy waren echt klasse.
Besonders Cara.
Trace kannte ich ja schon ewig.