Kapitel 56

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Unsere Finger waren schon ineinander verschränkt, als Riley die angenehme Stille durchbrach. "Hast du in letzter Zeit noch mal mit Sarah gesprochen?"
Seine weichen Finger strichen zaghaft über meine Haut, und ich bekam eine Gänsehaut.
Dann flüsterte ich:"Nein, wieso? Sollte ich das getan haben?"
Riley räusperte sich kurz und stützte sich auf seine Unterarme, sodass er besser mir mir reden konnte. Er spannte seinen Kiefer an, ließ ihn wieder locker und meinte leise:"Nach der Party heute habe ich mich kurz mit Andy unterhalten. Sarah ist in Gefahr, nach dieser Nacht mit Ilias Demir. Entweder, wir kümmern uns um sie oder um ihn. Falls du weißt, was ich meine."
Ich runzelte meine Stirn und nickte langsam. "Klar weiß ich, von was du redest." Gelogen. Meinte er jetzt, sie wollten ihn fangen oder umbringen?
"Erin, ich mache mir Sorgen um dich." Seine Stimme klang bestürzt. "Du solltest Sarah auf ihn ansprechen. Vielleicht hat sie ihn ja nochmal gesehen oder so... Jedenfalls darfst du dich auf gar keinen Fall mit ihm abgeben, egal was geschieht!", versuchte er mir einzuschärfen und ich musste unwillkürlich lächeln. Es war so unglaublich süß, wenn er sich um mich sorgte.
Ich hob meinen Kopf an und drückte ihm einen Kuss auf die weichen Lippen. "Mir passiert schon nichts, keine Sorge. Was mir eher Angst macht, ist die Tatsache, dass Sarah keine Ahnung von all dem hat. Sie denkt wahrscheinlich, er wäre irgendein gutaussehender Typ, der auf sie steht."
Kaum hatte ich das gesagt, bereute ich es auch schon wieder. Ich schlug mir die Hand vor den Mund, während Riley noch in derselben Sekunde rief:"Gutaussehend?!"
Ich biss mir auf die Unterlippe, um nicht zu lachen, als er mich abschätzend musterte. "Findest du Ilias Demir etwa gutaussehend?"
Ich schüttelte eilig meinen Kopf, und mein Haar flog Riley ins Gesicht. Er strich es sich es dem Mund und musste nun auch grinsen. "Verhalte ich mich albern?", fragte er im Flüsterton und ich sah ihm tief in die wunderschönem Augen, deren Anblick mir einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. "Ein bisschen, aber ich wäre auch eifersüchtig, wenn du sowas über ein anderes Mädchen sagen würdest."
"Was ich niemals tun würde!", warf er sofort ein und ich stieß ein heiseres Lachen aus. Dann hauchte ich:"Ich weiß, Riley. Ich weiß."
Ich zog ihm zu mir hinunter und presste meine Lippen auf seinen Mund. Ein Feuerwerk aus Gefühlen explodierte in mir. Ich hatte einen Jungen noch nie so sehr geliebt wie Riley gerade in diesem Moment. Mein Herz drohte zu explodieren, aber es wurde noch gerettet, indem wir uns schwer atmend voneinander lösten. Auch, wenn zwischen dem Anfang und dem Ende unseres Kusses fast zehn Minuten vergangen waren.
"Worüber haben wir vorhin geredet?", raunte er mir ins Ohr, während seine Finger sanft über meine Wangen strichen. Ich drehte mein Gesicht zu ihm und spürte kurz seine Lippen auf meinem Mund. Eine Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper bei der Berührung, und ich zuckte vorsichtig mit den Schultern.
"Keine Ahnung."
Ich spürte sein stummes Lachen, und obwohl ich es nicht hören konnte, erfüllte es mich mit unfassbarer Glückseligkeit. In seiner Gegenwart konnte ich einfach alles vergessen. Wenn ich ihn sah, stand die Welt um uns herum still, und wenn ich ihn nicht berühren oder ansprechen konnte, brach es mir beinahe das Herz. Ich konnte mir echt nicht vorstellen, wie Menschen Liebeskummer überleben konnten.

Love is bannedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt