Love is banned

Kapitel 50

"Wieso hast du meinen Dad angelogen?"
Wenige Sekunden später kam sie Antwort.
"Habe gehofft, du würdest mir dann die Wahrheit verraten. Wo warst du?!"
Ich schluckte. Sie wollte mir gar keinen Gefallen tun.
Im Gegensatz zu Evie.
Langsam zweifelte ich wirklich daran, ob Ruby wirklich so eine tolle Freundin war, wie ich die ganze Zeit geglaubt hatte.
"Schmollt du jetzt?"
Ich seufzte.
Dann tippte ich "War bei einer Freundin."
Das war nicht mal eine Lüge.
"Wie heißt sie?"
Mir entfuhr ein genervtes Stöhnen.
Was war sie? Mein Babysitter?
"Kennst du nicht."
Ich drückte auf 'Senden' und als ich Rubys Antwort las, bereute ich es schon wieder, ihr überhaupt geschrieben zu haben.
"Super. Ich dachte mal, wir wären beste Freundinnen und würden uns alles erzählen. Habe mir anscheinend falsche Hoffnungen gemacht."
Ihre Worte trafen mich mitten ins Herz.
Ich hatte ihr nie erzählt, wieso wir umgezogen waren.
Ich hatte es überhaupt niemandem erzählt.
Nicht mal Dilan.
"Ruby, es tut mir leid. Aber was bringt es dir, ihren Namen zu wissen, wenn du keine Ahnung hast, wer sie ist?"
Ich betete, dass meine Antwort nicht zu bissig klang.
Ich setzte noch ein "Hab dich lieb" unten dran und schickte die Nachricht ab.
"Spar dir dein Gelaber. Ich kann dir nicht mehr vertrauen."
Ich schnaubte laut und plötzlich machte ich mir Sorgen, dass meine Eltern es gehört hatten.
Aber was soll's.
"Übrigens habe ich Dilan geküsst."
Ich starrte ungläubig auf ihre Worte.
Dilan?!
"Haha", antwortete ich.
Sie las die Message, antwortete aber nicht.
Das deutete ich als "Wenn du die Wahrheit für zu witzig hältst, dein Pech."
Aber war das wirklich möglich?
Dilan hatte mir gesagt, er würde mich lieben.
Und Ruby ging davon aus, dass ihr Freund tot war.
"Was würde Frank davon halten?"
Ich wusste, es war fies.
Aber ich konnte nicht anders.
"F. ist tot. Sieh es endlich ein."
Ernsthaft?
Jetzt tat sie so, als wäre es ihr egal und als hätte ich Tage lang geheult?
"Du bist nur eifersüchtig darauf, dass ich so einen tollen Freund habe", giftete ich zurück und drückte so fest auf "Senden", dass das Display nachgab und ich mir ernsthafte Sorgen machte.
"Wie könnte ich auf dich eifersüchtig sein? Du bist ein nichtsnütziges lügendes Biest. Du hast meine Freundschaft nicht verdient."
Das machte mich rasend.
Ich war nicht traurig, aber in meinem Magen sammelte sich eine derartige Wut, dass ich meine Stehlampe nahm und gegen den Kleiderschrank schleuderte, wo sie mit einem lauten Klirren zerbrach.
"Ich habe auch keine Ahnung, wie ich je mit so einer Zicke wie dir befreundet sein konnte!", schrieb ich und schickte es ab.
Ruby antwortete nicht.
Und ich glaubte, dass würde sie auch nie wieder.