Neunzehn

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"Okay, wo ist die Kamera?" fragte ich und drehte mich zu Luke. "Was?" "Luke, dass ist doch nicht dein Ernst, oder? Du willst da rein? Da kostet selbst das Wasser dreißig Euro! Und es ist immer ausgebucht." "Tja, wie gut das ich reserviert habe." erwiderte er, und öffnete die Tür zum Restaurant. "Luke..." "Clarissa Grace Fichtner, jetzt hör auf dich so aufzuführen. Ich weiß ganz genau, dass du dort schon länger hinwolltest. Du brauchst mir nichts vor zu machen." Er nahm meine Hand und zog mich zu sich. "Woher weißt-?" "Till hat geplaudert." "Till weiß das wir-" "Nein, er hat es erwähnt, als wir alle hier waren." "Luke, wir müssen-" er küsste mich, wie so oft, wenn er mich zum schweigen bringen wollte. "Jetzt freu dich einfach, okay? Sonst gehen wir gleich zu Nandos und essen dort." "Es gibt in Deutschland kein Nandos." Er Sah mich entgeistert an. "Echt jetzt?" "Ja." "Das heißt du warst noch nie bei Nandos?" "Nein." "Oh shit. Ich weiß nicht ob das mit uns beiden funktioniert." "Luke!" "Kleiner Scherz. Aber mal im Ernst, dass geht so nicht. Wenn wir irgendwann mal ins Ausland fahren sollten, essen wir uns durch die ganze verdammte Speisekarte." Ich lachte. "Bin dabei." bestätigte ich. Solange das Essen dort gut ist, habe ich damit keinerlei Probleme. "Wir werden dann zwar aussehen wie zwei Michelin Männchen, aber du würdest selbst als Michelin Männchen bezaubernd aussehen." Ich lächelte. "Danke, gleichfalls. Ob wir dann aber noch durch die Tür passen würden? Dann müssten wir dort Einziehen." "Oh, damit hätte ich kein Problem. Nandos ist sowieso mein zweites Zuhause." "Dann ist ja alles gut."
Wir liefen auf eine Frau zu, die uns krampfhaft anlächelt. "Schönen Guten Abend, wie kann ich Ihnen Helfen?" Sie verlagerte ihr Gewicht aufs andere Bein. "Hi, ich hatte einen Tisch reserviert, auf den Namen Hemmings." "Einen Moment bitte, ihr Tisch wird gerade vorbereitet, Mr. Hemmings." sagte sie und verließ ihren Posten. Luke nickte und drehte sich wieder zu mir. Schon der Vorraum, ist Nobel und modern eingerichtet. Ich fühle mich schrecklich fehl am Platz.
Luke schien sich nichts draus zu machen, dass dieses Restaurant so edel ist.
"Wenn Sie mir bitte folgen würden." Die Frau verschränkte ihre Hände vor der Hüfte, und lief in den Speisesaal. Alles war in weiß und dunkelbraun gehalten. Von den Decken hingen prunkvolle Kronleuchter, Es gab Tische mit weißen Ledersofas, die in dunkelbraune Holz Raumteiler eingebaut waren. Man konnte durch die Bodentiefe Fensterfront auf die Terrasse blicken, die sich auf dem Wasser befand. Die Terrasse hatte vorne, am Übergang zum Wasser, Runde leuchten eingebaut, die das Wasser anleuchteten. Die Empfangslady, blieb vor einem Tisch direkt am Fenster stehen und machte eine Geste mir ihrer Hand.
"Bitte sehr, wenn sie etwas benötigen, lassen Sie es uns wissen. Es wird gleich jemand kommen, und ihnen die Karte bringen." "Danke." antworteten Luke und ich. Luke Sah zum Nachbartisch, wo gerade ein Paar Platz nahm. Er musterte den Kerl und beobachtete, wie er seiner Begleitung den Stuhl zurück zog. Luke Sah zu meinem Stuhl und dann zu mir. "Ich werde das nicht machen. Ich krieche dir nicht so in den Arsch." Die zwei neben uns sahen pikiert zu Luke. "Danke, ich glaube ich hätte dich sonst mit einer der tausend Gabeln hier erstochen." antwortete ich und erinnerte mich an unser Gespräch im Auto.
"Oh Gott, Luke! Ich wusste es. Du hast vor mich umzubringen." Er zog eine Braue hoch. "Was?" "Du hast gesagt, dass du mich nur an einem Ort mit Stil umbringen würdest. Und verdammt, dieser Laden hat Stil." Luke lachte rau. "Du hast mich durchschaut, Clarissa Grace." "Ach, jetzt sind wir wieder bei den Zweitnamen angekommen, Luke Robert?" Ich zog spöttisch eine Augenbraue hoch. "Ja, dies ist unser erstes Rendezvous, wir müssen uns zuerst kennenlernen, alles auf Anfang, Clarissa Grace." "Wie reizend, Luke Robert." "Nicht wahr?" "Guten Abend, möchten die Herrschaften schon etwas zu trin- Oh, Clary, Hallo!" ich Sah hoch und meine Kinnlade klappte, zum zweiten Mal heute Abend, auf. "Äh, Hi? Piet, wie geht es dir?" Ich Sah verwundert zu ihm hoch. "Danke, sehr gut. Und dir? Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen! Du fehlst in unserem Haus. Meine Tochter und du habt in letzter Zeit nicht mehr so viel Kontakt, nicht wahr?" "Mir geht es auch gut, danke. Nein, haben wir nicht. Was machst du eigentlich hier?" ich lächelte, doch ich denke nicht, dass es lange andauern wird. Ich hoffe ich kann mich hier zusammen reißen, nicht das Luke und ich rausgeworfen werden. "Hat sie dir nichts erzählt? Ich arbeite hier. Auch wenn das Gehalt nicht wirklich reicht, für uns drei." "Drei?" "Ja, Katarina hat... uns verlassen." "Was?" rief ich etwas zu laut, sodass einige Gäste genervt zu uns rüber sahen. "Wie meinst du das?" fragte ich deutlich leiser. "Tja, sie hat das Konto leer geräumt und ist nach Frankreich abgehauen. Hat wohl jemanden geheiratet. Meine Mädchen haben keinen Kontakt zu ihr. Sie hat uns ziemlich kalt erwischt." Ich würde ihn am liebsten in den Arm nehmen, aber die anderen Kellner sahen schon zu uns rüber. "Ich wusste das gar nicht... Das tut mir so leid, Piet." "Muss es nicht, es ist besser so. Die Luft war raus, ich hoffe das passiert euch beiden nicht. Ist das dein Freund?" er blickte zu Luke. "Noch nicht." antwortete Luke grinsend. "Ach, na dann, wünsche ich euch beiden einen schönen Abend. Was möchtet ihr trinken? Clary, du nimmst bestimmt den Minz-Erfrischer, nicht wahr?" "Sowas gibt's hier?! Klar, nehm' ich den!" "Ich nehme dasselbe." sagte Luke und Piet nickte. "Kommt sofort." er ging lächelnd zurück in die Küche.

"Woher kennst du ihn?" "Er ist der Vater von meiner best- von einer meiner Mitschülerinnen." "Ah, okay." er nickte und rückte die Tischdekoration, zwischen uns, zur Seite. "Sorry, aber ich fühle mich sonst, als wären wir an zwei verschiedenen Tischen." "Kein Problem, man hätte es schon fast als Trennwand deuten können." "Nicht wahr? Warum stellt man so die Deko hin? Die stört doch nur." "Ich bin völlig ihrer Meinung, Luke Robert." "Das freut mich zu hören, Clarissa Grace."

Piet kam wenig später mit unseren Getränken. Luke hob sein Glas und stieß mit mir an.

"Auf einen entzückenden Abend, Miss Fichtner."

The Exchange Student ( Luke Hemmings FF ) WIRD ÜBERARBEITETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt