Zweiundsiebzig

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Luke und ich saßen immer noch am Straßenrand. Vereinzelt führen Busse vorbei, keine anderen Autos.

Luke und ich saßen also mitten in der Pampa.
Völlig allein.
Ohne Handyempfang.

Wir wanderten so lange, bis wir wieder Empfang hatten.
Luke rief ein Taxi.

Wir fuhren nicht zum Eselreiten. Ich erklärte ihm, dass das überhaupt kein Problem sei. Er ignorierte mich weitestgehend, sprach nur das nötigste.
Wunderbar.
Danke, Panikattacken!

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Im Hotel herrschte weiterhin das Schweigen.

Ich warf mich auf das Bett und Luke verzog sich auf den Balkon.
Natürlich benachrichtigte ich sofort Sophia. Bekam bloß keine Antwort. Frustriert loggte ich mich in das Hotel W-Lan ein und bestellte uns etwas zu essen.

Ich stand auf und lief in Richtung Balkon.
Luke hatte seine Unterarme auf dem Geländer abgestützt und starrte zum Meer herüber.
Ich schob die Glastür zur Seite und ging leise auf ihn zu. Er zuckte kurz zusammen, als ich meine Hand auf seinen Rücken legte und mich neben ihn stellte.

"Tut mir leid.", flüsterte ich und ahmte seine Haltung nach. Er sagte ein Weile lang nichts.
"Luke, rede mit mir. Bitte.", er fuhr sich seufzend durch die Haare.

"Was war das vorhin, Clary?", "Eine Panikattacke.", sein Blick fixierte mich. "Eine Panikattacke?", hakte er nach. "Ja.", nuschelte ich und zupfte an meiner Nagelhaut herum.
"Ich- Ich hab da so ein bisschen meine Probleme mit Autos, Bussen etc. zu fahren. Oder einfach nur wenn- Nun ja. Das ist alles nicht so einfach zu erklären. Aber ich bin keine Psycho Tante falls du das denkst! Ich hab Probleme, nicht gerade wenige, aber...", "Sowas hattest du sonst nie.", stellte er fest. Ich schnaubte. "Schön wär's! Ich hatte das eine Zeit lang nicht mehr, dann kam dein Unfall und es fing wieder an. Keine Ahnung. Ist wohl alles hoch gekommen.", "D-Dann ist das meine Schuld?", ich Sah ihn verwirrt an. "Was? Scheiße, nein. Wie kommst du da drauf?", "Ich bin mit dir im Bus geblieben, obwohl du gesagt hast dass du dort rauswillst. Und es war mein Unfall.", ich zog meinen Flip Flop aus, und warf ihn ihm gegen den Kopf. "Erstens, wusstest du von nichts. Zweitens, ich hätte mich zusammenreißen sollen. Drittens, du bist der letzte, der daran schuld ist. Viertens, der Unfall war ja wohl nicht deine Schuld. Fünftens, SAG SOWAS NIE WIEDER, LUKE!", rief ich. "Aber du sagtest, dass mein Unfall alles wieder hochgeholt hat!", "Luke, hör auf, ja?", Ich verstehe nicht, wie er sich die Schuld daran geben kann! Er ist der letzte der etwas dazu beigetragen hat.
"Du hast mir nie davon erzählt.", sagte er leise. "Hättest du es mir erzählt? Wenn du an meiner Stelle wärst, meine ich.", ich zog eine Braue hoch. "Ja.", "Oh, klar. Du wärst also zu mir gegangen und hättest mir gesagt dass du psychische Probleme hast. Klar.", "Du hättest es mir trotzdem sagen sollen.", "Ich weiß. Aber ich war so... Unsicher. Jetzt weißt du es eben, ich verstehe wenn du jetzt nicht mehr mit-", er quetschte meine Lippen zwischen seinem Daumen und Zeigefinger ein.
"Denk nicht mal dran, es zu sagen.", ich schielte auf meine Lippen. "Luke, dasch tut weh.", nuschelte ich. "Ich hätte nur gerne früher davon gewusst, dann hätte ich richtig reagieren können.", "Du hast richtig reagiert. Du hast mich aus dem Bus raus geschleppt, und mich beruhigt. Mehr kannst du nicht tun.", ich lächelte leicht, als er eine meiner Haarsträhnen um seinen Finger wickelte. "Trotzdem. Ich hatte gar keine Ahnung was abging. Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.", "Tut mir leid.", er schloss seine Arme um mich.

"Wie wär's? Die nicht so angenehmen Sachen streichen wir einfach und konzentrieren uns nur auf die guten Sachen die uns passiert sind? Zum Beispiel diese Kekse. Diese Kekse sind der Wahnsinn!", ich lachte über Lukes Begeisterung und stimmte zu. Er küsste mich lächelnd.

"Wir sollten zu den guten Sachen heute aber noch was hinzu fügen, findest du nicht?", raunte ich und biss leicht in sein Ohrläppchen. "Wir hatten gerade so ein ernstes Gespräch und jetzt kommst du mir so?", ich nickte und meine Lippen wanderten seinen Hals hinab. Luke keuchte kurz. "Huh?", grinsend zupfte ich an seinem Shirt.
Meine Hand fuhr unter sein schwarzes Shirt (mal ehrlich, wie hält er das bei dreißig Grad darin aus??), und fuhr seine Bauchmuskulatur nach. Nicht dass es davon so viel geben würde. Luke versteifte sich immer mehr und biss die Zähne zusammen.
Habe ich schon Mal gesagt, dass ich es liebe, solch eine Macht über ihn zu haben? Grinsend zog ich ihn zurück ins Zimmer.

"Clary, tu mir das nicht an. Ich wollte mit dir doch über die ganze Sache reden.", nuschelte Luke und Kniff die Augen zu, als ich mein Oberteil in die nächste Ecke schleuderte. Luke wimmerte. Ich konnte nicht anders, als zu lachen.

"Zehn Minuten Rede Pause?", schlug ich vor und zupfte am Kragen seines Shirts herum. "Claaaarrryyyyy.", er warf den Kopf hin und her. "Na schön, dann gehe ich jetzt wohl mich Mal umziehen. Ich bin am Pool.", seufzte ich theatralisch und lief extra langsam zu meinem Koffer rüber. Luke öffnete den Mund kurz. Ich suchte mir meine Schwimmutensilien heraus und verzog mich in das Badezimmer.

Keine zwei Minuten später, kam Luke herein. Ich hob schnell mein Handtuch vor den Körper, was ihn zum grinsen brachte.

"Ja-Ja, ich weiß, es gibt nichts was du noch nicht gesehen hast Bla bla bla.", sagte ich und verdrehte gespielt genervt meine Augen.

Luke schüttelte lachend den Kopf, zog sich sein Shirt aus, strampelte seine kurze Hose weg und zog mich anschließend an sich.

"Jetzt auf einmal doch?", zog ich ihn auf. "Hmmm.", er küsste mich.
"Ich wollte an den Pool.", "Hm, wolltest du.", nuschelte er. "Ich sollte meine Eltern anrufen.", "Hm, solltest du.", ich lachte leise in den nächsten Kuss hinein und ließ mich von ihm in Richtung Bett zerren.

The Exchange Student ( Luke Hemmings FF ) WIRD ÜBERARBEITETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt