Seufzend legte ich mein Buch zur Seite, als von einer Etage tiefer wieder Schreie ertönten.
Auf dem Weg zu seinem Zimmer, traf ich auf meine Mutter, die sich verschlafen die Augen rieb. "Machst du das?" fragte sie und ich nickte. "Wer sonst?" "Naja, ich. Ich bin doch so was wie seine Ersatzmutter/Schwiegermutter." Schwiegermutter? So weit kommt's noch! "Lass mal." wank ich ab und schlurfte in Lukes Zimmer.
Er war anscheinend aus dem Bett gefallen, denn er rollte sich auf dem Boden hin und her. "Luke." ich fixierte seine Arme auf dem Boden. "Komm schon, wach auf. Alles ist gut." versuchte ich es wieder. Er spannte sich unter mir an. "Luke, Hey. Es ist alles in Ordnung." ich nahm seinen Kopf in meine Hände und strich ihm die nassen Haare aus der Stirn. Er beruhigte sich ein wenig, und ich rüttelte noch einmal an seinem Arm. Er schlug die Augen auf und sah sich perplex um.
"Schon wieder?" fragte er und ich nickte. Seufzend hob er mich von sich runter und stand auf. "Tja dann, danke fürs aufwecken. Du kannst wieder schlafen gehen." Ich musterte ihn verwirrt. "Willst du nicht mit?" "Warum sollte ich?" entgegnete er genervt und meine Augen weiteten sich automatisch. "Keine Ahnung, vielleicht weil du dann besser schläfst?" er schnaubte, half mir hoch und schob mich in Richtung Tür. "Nein, ich bleibe hier. Bis morgen." Und schon war die Tür vor meiner Nase zugeknallt worden.
Wut kochte in mir hoch und ich ging zurück auf mein Zimmer.
Was denkt der eigentlich, wer er ist? Da möchte man ihm helfen, bittet ihn sogar noch mit hoch zu kommen, obwohl man mal wieder Streit hat, und dann passiert so was!
Man kann es auch übertreiben.Ich krabbelte unter meine Decke und warf einen Blick auf die Uhr. Halb drei. Ich habe insgesamt zwei Stunden geschlafen, eigentlich müsste ich todmüde sein. Aber im Gegenteil, ich könnte einen ganzen Wald nieder holzen, wegen meiner Wut auf Luke. Er macht schon wieder aus einer Mücke einen Elefanten!
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Am nächsten Morgen wurde von meiner Mutter eine Familienkonferenz am Frühstückstisch einberufen. Ich hatte es sofort gewittert. Sonst macht sie nie frische Eierkuchen zum Frühstück. Schon gar nicht an einem Montag!
"Wir haben nachgedacht." fing sie an und Till's Augen weiteten sich. Das klingt gar nicht gut. Der Blick meiner Eltern fixierte Luke, der gerade sein Brötchen wieder auf den Teller legte, und beide erschrocken ansah. "Luke wir denken es ist besser, wenn du heute Nachmittag mit mir und Clary in die Stadt kommst." Hä? "Warum das denn?" fragte Till und schob sich eine Gabel voll mit Rührei in seinen Mund. "Wir haben einen Termin mit Dr. Ramirez gemacht." eröffnete mein Vater und ich prustete meinen O-Saft zurück ins Glas. "Bitte was?" ich sah beide verwirrt an. "Warum das denn?" wiederholte Till. "Wir wollen dir helfen, und zukünftige Vorfälle vermeiden. Es ist das beste, Luke." "Was für Vorfälle bitte?" rief ich. "Die Albträume, das ausreißen, solche Vorfälle. Das kann für einen Jungen seines Alters doch nicht normal sein." Dad musterte mich streng. "Äh, wer ist Dr. Ramirez?" fragte Ashton und lächelte zaghaft in die Runde. "Eine Therapeutin. Sie ist wirklich sehr gut, Clary ist-" "Dad!" unterbrach ich ihn und löffelte energisch meinen Joghurt. "Nur damit ich es richtig verstehe, sie wollen mich zu einem Psycho Doc schicken?" hakte Luke nach. "Genau. Wir haben bereits mit ihr gesprochen, sie hält es für eine gute Idee. Außerdem hatte sie wohl Clary so etwas ebenfalls schon einmal vorgeschlagen." meine Mom lächelte zu Luke rüber. "Sie hat es nicht ernst gemeint, Mom. Sie ist-" Luke unterbrach mich. "Aber warum? Ich bin doch nicht irre oder krank, ich muss nicht zum Psychologen nur wegen ein paar Alpträumen. Ich würde doch nur die Zeit von ihr verschwenden. Sie sollte sich um Menschen mit echten Problemen kümmern." Ich fuhr zu Luke herum. "Willst du damit sagen, nur Psychos gehen dorthin?" "Was? Ja, naja, dafür sind Psychologen doch da. Sie kümmern sich um geistig kranke oder eben Menschen mit Problemen." er zuckte die Schultern. "Du hältst mich also für geistig krank?" fuhr ich ihn an und er blinzelte mehrmals. "Ich-" er brach ab und zog die brauen zusammen. "Okay, schön. Die Psychisch kranke bewegt ihren Hintern dann mal in Richtung Schule." Ich schob meinen Stuhl zurück und schnappte mir Schuhe, Jacke, Schal und Schultasche. "Ach und Mom? Du kannst Lukes Termin ruhig absagen. Der ist nur so komisch weil er verbittert ist und einen Mama Komplex hat!"
Schon war die Haustür hinter mir zu._________________________
"Er hat was?" Sophia, Mike und Ava sahen mich ungläubig an. "Er hat gesagt-" "Wir haben schon gehört was er gesagt hat. Aber wieso- und- Argh! Ich mach den Kerl fertig." rief Ava. "Was hast du dann gemacht?" erkundigte sich Mike. "Ich habe meiner Mutter gesagt, sie soll den Termin absagen, es liegt lediglich daran das Luke verbittert ist und einen riesigen Mutterkomplex hat." ich kaute wütend auf meiner Unterlippe herum. Die drei sahen mich baff an. "Hat er das gehört?" "Natürlich hat er das. Die saßen alle am Frühstückstisch." antwortete ich. "Moment, dann hast du ihm das vor versammelter Mannschaft gesagt?" Sophias Augen weiteten sich so sehr, dass ich befürchtete, sie könnten gleich aus ihrem Kopf fallen. "Nein, ich habe es meiner Mutter vor versammelter Mannschaft gesagt." korrigierte ich sie. "Oh mein Gott." Mike fasste sich an die Schläfen und lehnte sich gegen die Spinde. Sophia fächelte sich Luft zu und Ava umarmte mich stolz. "Das ist meine Clary!" "Spinnst du? Sie hat damit die ganze Beziehung aufs Spiel gesetzt!" rief Sophia hysterisch. "Was? Er hat mich als Psycho bezeichnet, obwohl er ganz genau über die Panikattacken Bescheid weiß!" rief ich aufgebracht. Einige Köpfe im Gang drehten sich in unsere Richtung und ich versteckte mich schnell hinter Ava. Mike öffnete den Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, klingelte es und ich rauschte in Richtung Klassenraum ab.
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The Exchange Student ( Luke Hemmings FF ) WIRD ÜBERARBEITET
FanfictionClary Fichtner liebt das Landleben. Ihre Familie und sie leben in einem kleinen Dorf in Deutschland. Sie liebt die Ruhe, doch mit eben dieser ist es schon bald vorbei. Denn, drei Austauschschüler aus New York stellen das Leben der 16-Jährigen kom...