Zweiundneunzig

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"Warte."
Luke zerrte mich an meinem Handgelenk zurück an seine Brust. "Luke, mir ist kalt und es regnet wie aus Eimern!" jammerte ich und drückte noch enger an ihn. "Das haben wir gleich." sagte er leise und zog sich seine Jacke aus. "Du wirst noch krank." er legte die Jacke um meine Schultern. "Besser ich als du." erwiderte er und ich lächelte matt. "Also, was gibt's?" fragte ich. "Nun ja, ich finde es ist ziemlich lange her seitdem wir uns das letzte geküsst haben. Vieeeel zu lange. Siehst du, ich zittere schon, dank meinen Entzugserscheinungen." er hielt mir seine Hand vor die Nase. "Oh Gott, du zitterst ja wirklich! Komm, nimm die Jacke." er lachte los. "Bleib ruhig, mir ist nicht kalt. Aber wenn du mir trotzdem einheizen willst..." Ich schlug nach ihm und er ging, immer noch lachend, in Deckung. "Du ruinierst immer die besten Momente mit deinen anzüglichen Kommentaren, Luke." "Sorry" murmelte er. Sein Gesicht schwebte nur wenige Zentimeter vor mir. "Dr. Ramirez sagte, dass wir öfter miteinander reden sollten. Also so richtig ernsthaft reden." sein Blick huschte immer wieder zu meinen Lippen. "Mir egal, ich küsse dich jetzt." ich schloss die Lücke zwischen uns. "Definitiv besser als reden." murmelte er und ich nickte zustimmend.

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"Clary, jetzt setz dich endlich mal hin!" rief Till aufgebracht, als ich am nächsten Tag wie verrückt durch die Küche lief. "Ich soll mich beruhigen? Dad ist beim Elternabend meiner Klasse! Eigentlich sollte Mom dort sein. Oh Gott, wenn er rausfindet, dass ich beinahe meinen Abschluss-" Luke stopfte mir ein Stück Pizza in den Mund. "Halt die Klappe und iss. Du machst uns alle noch wahnsinnig." "Ich? Hallo? Der bringt mich-" "Clarissa!" riefen alle vier gleichzeitig. "Sorry." ich ging zum Fenster und kreischte auf, als das Auto von Dad in Sichtweite war. "Ich war nie hier!" rief ich den anderen zu und stürmte hoch in mein Zimmer. "Und mit so etwas bin ich verwandt." rief Till mir noch nach. Nicht jeder nimmt die Schule auf die leichte Schulter, so wie er.

"Clarissa Grace Fichtner!" Oh oh.
Ich bin so was von Tot.

"Hi, Daddy." ich stoppte auf der letzten Treppenstufe. "In mein Büro. Sofort." er bebte vor Wut. "Aber-" "Kein aber, junge Dame! Geh sofort in mein Büro." Ich sah mit Tennisball großen Augen zu den vier Idioten rüber, die mich genauso erschrocken ansahen. Ich formte mit meinen Lippen das Wort "Hilfe". Ashton und Luke sahen mich mitleidig an.

"Was gibt's?" fragte ich und fiel auf den Sessel vor seinem Schreibtisch. "Ich gebe dir zwei Minuten, um mir zu erklären was mit dir los ist." er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich streng an. "Was?" "Du hast mich verstanden, Clarissa." verwirrt schüttelte ich den Kopf. "Na schön, wenn du es nicht von dir aus Beichten willst" er stand auf auf und begann im Raum auf und ab zu gehen. "Ich bin sehr enttäuscht von dir, Clarissa. Du hast deine Mutter und mich angelogen, dass werde ich ganz sicher nicht auf sich beruhen lassen." "Was soll ich denn getan haben?" "Fangen wir doch mal damit an, dass dein Freund hier wohnt." Meine Kinnlade klappte runter. "Äh..." "Als dein Vater werde ich dies auf gar keinen Fall dulden. Entweder zieht Hemmings in eine andere Familie oder, kommen wir nun zu der Variante die mir deutlich mehr zusagt, du wirst ab dem kommenden Halbjahr auf das Internat in Rostock gehen." Ich sprang auf. "Verarscht du mich?" "Nein, Clarissa. Ich meine es todernst! Deine Lehrerin hat mir mitgeteilt wie es um deine Zensuren steht. Du würdest dein Abitur mit den schlechtesten Noten bestehen, es wäre besser, wenn du das Jahr wiederholst." Ich hasse Lehrer. Wieso müssen sie gleich alles immer den Eltern sagen, verdammt? "Ich werde definitiv nicht auf irgendein Internat gehen! Till ist noch schlechter in de Schule als ich, warum bist du nicht so streng mit ihm, huh? Nur weil er dein Sohn ist und ich die kleine Tochter, oder was? Das ist nicht fair!" "Du kannst mehr, bei Till ist es schon ein Wunder das er überhaupt fürs Abitur zugelassen wurde!" "Das ist so unfair! Was hat Mom dazu gesagt?" "Sie wird mit mir einer Meinung sein." Ich schnaubte verächtlich. "Das heißt sie weiß noch nichts davon?" "Nein, sie-" ich stürmte aus dem Zimmer. "Mom! Mom, komm sofort her, verdammt!" Meine Mutter unterbrach ihren Streit mit Till und sah mich verwundert an. "Sag ihm das er sich seine Idee sonst wohin schieben kann!" rief ich wütend. "Clary, Schätzchen, komm runter. Was ist los?" Sie legte besorgt ihre Hände an meine Wangen. "Was los ist? Dein Mann kam auf die glorreiche Idee, mich auf ein Internat zu schicken." Ihr fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Luke und Till tauchten hinter ihr auf und redeten wild durcheinander. "Schatz, was meint sie damit?" fragte sie meinen Vater, der hinter mir mit verschränkten Armen stand. "Ich habe ihr gesagt, dass wir sie in Rostock auf dem Internat anmelden." "Was? Das werden wir nicht tun! Sie ist im Abschlussjahr!" "Welches sie offenbar nicht bestehen wird." "Das stimmt doch gar nicht! Ich habe alles nach gearbeitet!" mischte ich mich wieder ein. "Moment. Ihr beruhigt euch jetzt alle mal. Verdammt, ich werde meine Tochter nicht auf ein Internat schicken! Und das mit ihrem Abschluss, würde ich gerne noch einmal selber von der Schulleitung hören." "Ach Mom! Ihm geht es doch gar nicht um meinen Abschluss. Er will mich bloß aus dem Haus haben!" ich ging zu Luke und Till rüber. "Warum sollte er das wollen?" fragte sie verwirrt. Ich verschränkte meine Hand mit Luke's.
"Na, warum wohl?"
Mom schaute auf unsere Hände und wieder zu Dad. "Das ist doch nicht dein Ernst? Nur weil deine Tochter einen Freund hat, muss sie noch lange nicht aufs Internat! Also wirklich, als wir in ihrem Alter waren, waren wir viel schlimmer." Ach, wirklich?
"Darüber, würde ich gerne mehr erfahren." grinste Till. Luke boxte ihm gegen die Brust. "Was denn? Nur zu Erpressungs Zwecken." verteidigte Till sich und erntete wütende Blicke von Luke und mir. "Mom, bevor ich auf ein Internat-" "Hier geht niemand aufs Internat! Höchstens dein Vater." ich kicherte. "Dann zieht sie eben zu meinen Eltern. Also bitte, als wenn ich zulassen werde, dass meine Tochter weiterhin mit diesem Jungen unter einem Dach lebt!" dad schritt auf Luke zu, der sofort seine Schultern straffte. "Ich weiß wie Jungs in diesem Alter sind, und ich werde ganz sicher nicht zulassen, dass so ein New Yorker Bonze ihr das Herz bricht." "Hören Sie, Sir. Das letzte, was ich will, ist dass ihrer Tochter Schaden zugefügt wird." am liebsten würde ich meinen blonden Riesen jetzt zu Boden Ringen, und ihn einmal komplett abknutschen. "Das sagen sie alle." knurrte Dad. "Hey, lass das." ich boxte gegen den Oberarm von meinem Vater. "Halt du dich da raus." "Nein, Gott, Dad! Du übertreibst maßlos. Ich bin Siebzehn, falls du es vergessen hast. Da ist es normal, einen Freund zu haben." Luke drückte meine Hand. "Aber doch nicht mit ihm zusammen zu wohnen!" "Das ist ja wohl nicht auf meinen Mist gewachsen. Das hat dein Sohn zu verantworten." Sagte ich. "Was? Hey, zieh mich da ja nicht mit rein!" er verduftete und ließ Luke und mich alleine mit unseren Eltern.
So ein Arschloch. 

The Exchange Student ( Luke Hemmings FF ) WIRD ÜBERARBEITETWo Geschichten leben. Entdecke jetzt