Hayat böyledir

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Kapitel 3

"Geh aus dem Weg !" Schrie Cihad,  so laut, dass Alle den Konflikt  mitbekamen. Die, die bis grade friedlich im Wohnzimmer saßen und sich unterhielten, waren auf einmal ganz still. "Lass Asya hier. Dann kannst du dich verpissen", sagte Demir. Cihad biss die Zähne zusammen und quetschte mein Handgelenk immer fester. "Ich will mich nicht, wegen meiner Frau, mit dir streiten." Versuchte Cihad seinem Stiefbruder zu erklären. "Wir wollen Zuhause nur reden". Wenn Demir uns jetzt gehen lassen würde, würde dies meinen Tod bedeuten. Skeptisch sah Demir Cihad an, ehe er uns Platz machte. In mir brach alles zusammen. Mein Kopf machte einen Sprung voraus und plante schon wie alles ablaufen würde. Erst würde er mich Beleidigen, daraufhin durch die Gegend schleudern, danach schlagen und treten und zu guter Letzt aus Wut das ganze Haus verwüsten. Ja, so würde es ablaufen.
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"Esselamun Aleykum ve Rahmetulah"

Mit aller Kraft stand ich auf und räumte den Gebetsteppich wieder in meinen Koffer. Ich hatte Schmerzen. Fürchterliche, unverträgliche. Allahim, hilf mir, dachte ich. Ich konnte nicht mehr. Tag für Tag. Minute für Minute. Vielleicht wäre es besser wenn ich verschwinden würde. Aber wohin ? Wenn ich hier jemanden hätte, würde ich auf der Stelle gehen. Damit würde ich Cihad und mir helfen. Uns Beiden. Leider hatte ich hier doch keinen. Zu den, die mir am meisten bedeuteten, musste ich Kontakt abbrechen. Ich hatte keinen. Mein ganzer Halt war Allah. "Asya !", ertönte eine tiefe, raue Stimme. Ängstlich zuckte ich zusammen. Er war wieder da. Ich richtete mich auf und lief die kalten Stufen, des Kellers rauf. Ein kalter Schauer lief über meinem Rücken, als ich vor ihm stand und ihm in seine schwarzen Augen sah. Er hob seine Hand und ehe ich versah, erdrückte er meinen Hals. Unsanft drückte er mich gegen die Wand und knurrte. "Es ist meiner Meinung so weit", hauchte er und ließ seine Hände an mir runter gleiten. Was meinte er ? Ich verstand nichts. Was war so weit ? "Ich habe zu lange gewartet." Alkoholgeruch stieg mir in die Nase. "Ich will es". "Yapma (Mach das nicht)", wimmerte ich, denn in meinem Kopf machte es Klick. Er fing plötzlich an zu lachen. Er nahm seine Hände von mir und stützte sich mit seinem einen Ellenbogen über meinen Kopf ab. Er lachte und lachte und hörte nicht mehr auf. Was hatte er ? Scheu sah ich ihm nur dabei zu. Langsam schien er sich einzukriegen, denn er grinste nur noch, wobei man seine strahlend weißen Zähne und seine Grübchen erkannte. Etwas Wärme machte sich in mir breit. Wie süß er aussah. So unschuldig und liebevoll. Wie schade, dass sein Verhalten gegenüber mir alles zerstörte. "Denkst du wirklich, dass ich ein Dreckstück, wie dich jemals anfassen würde ? Ist ja Ekelhaft".

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