Hayat böyledir

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Kapitel 51 / Lesewoche, Mittwoch

Cihan's Sicht :
Zu viele Fehler waren es. Zu viele Dummheiten, die sich im Laufe deines Lebens nochmal bemerkbar machen und dir alle Zukunftspläne vermasseln, dir deine Hände und Füße festbinden, so dass du nichts unternehmen kannst, dein Herz kühlen, damit es niemals mehr liebt. Genau diese Fehler hatten dafür gesorgt, dass ich nun hier stand und keinen freien Kopf bekommen konnte. Ich hatte viel zu viel Zeit für die falschen Leute verschwendet, das wusste ich. Doch jetzt hatte ich die Dummheit von mir beendet. Ich wollte mich jetzt nur noch auf die wichtigen Leute konzentrieren, für die Zukunft und nicht nur für heute. Meine Entscheidung stand fest. Ich hatte mich allen ernstes zwischen meiner Ex und meiner Ehefrau entschieden. Meine Entscheidung war die Richtige, da war ich mir sicher. Denn diesmal hatte ich auf mein Herz gehört und nicht auf mein Gehirn.
Ich fuhr mir durch die Haare und atmete noch ein letztes mal durch, als ich Schuhe klackern hörte. Sie kamen immer näher, ehe die Tür aufgemacht wurde. Mein Kopf flog nach oben. Verdammte scheiße, war das erste, was mir durch den Kopf ging. Verdammte scheiße, hatte sie sich verändert ! Die braunen, langen Haare waren zu einem schwarzen Bobschnitt umgestylt worden. Im Allgemeinen hatte sie jede Menge abgenommen. Was sie behalten hatte, waren ihre braunen, fesselnden Augen, die ich immer so bewundert hatte. Ich verzog leicht mein Gesicht, als diese sich glasig spiegelten und die Tränen dem Ausbrechen nahe waren. "Cihan.". Ihre Stimme zitterte und auch wenn ich mir sicher war, dass ich sie aus meinem Herzen geschlagen hatte, beruhigte es mich ihre Stimme nach so vielen Jahren wieder zu hören zu bekommen. "Du bist hier.", hauchte sie. "Du stehst wirklich vor mir.", schluchzte sie. "Komm erstmal rein.", brachte sie stotternd aus sich, als sie merkte, dass ich stumm bleiben würde.
Bis zum Wohnzimmer führte sie mich. Ich sah auf der Stelle weg, als ich ein altes Bild von uns an der Wand entdeckte. Ich durfte nicht vergessen warum ich hier war. Ich durfte nicht zulassen, dass mich meine alten Gefühle überholten. "Setz dich, ich bin nicht zum Cafe trinken da.", murrte ich, als sie mir etwas zum trinken anbot. Erschrocken, über meinen Ton setzte sie sich langsam hin. "Du wirst dich wieder verpissen.", sagte ich ernst. "Cihan, ich bin für dich gekommen ! Wieso benimmst du dich denn jetzt so ?". "Und für wen bist du gegangen ?". Sie sah mich mit nassen Augen an und griff nach meiner Hand. Sofort drückte ich sie weg und ging auf Abstand. "Cihan, tu das nicht. Bitte tu es nicht ! Wir lieben uns doch ? Weißt du nicht mehr ?", zitterte ihre Stimme. "Nein, ich weiß nicht mehr.", sprach ich kalt. "Ich weiß nur, dass du mich wegen paar mickrigen Geldscheinen verlassen hast.". Sie schüttelte ihren Kopf und schluchzte. "Ich brauchte dieses Geld ! Ich hatte keine andere Wahl ! Außerdem hab ich während den ganzen Jahren über kein einziges Mal aufgehört an dich zu denken ! Ich liebe dich noch immer, Cihan !". "Wie schade, dass ich es nicht mehr tue.", gab ich von mir. Sie schüttelte unglaubwürdig ihren Kopf und lachte unter Tränen. "Du lügst ! Du liebst mich noch genauso so sehr, wie ich dich liebe !". Ich lachte sarkastisch auf und lehnte mich zurück. "Seh ich so aus ?". Ich spürte, wie Filiz wieder nah an mich rutschte und meine Hand in ihre nahm. Ich rollte genervt meine Augen. Sie sollte darauf klar kommen und es akzeptieren. Warum zog sie das jetzt so in die Länge "Was ist das ?". Ich sah auf und atmete durch, als ich verstand, was sie meinte. "Mein Ehering.", antwortete ich trocken und entzog meine Hand aus ihrer. Dann berührte ich stolz meinen Ring und musste an Asya denken. Sie und Filiz waren zwei verschiedene Menschen. Asya gab sehr Wert auf Inneres, wobei es bei Filiz hauptsächlich nur um Aussehen und Geld ging. Das erkannte ich leider erst später, Monate nach unserer Trennung. "Du trugst keinen Ring ? Wir hatten die verdammten Ringe doch gemeinsam in den Fluss geschmissen ?", stotterte Filiz verheult. Ich nickte : "Ja, ich habe uns neue besorgt.". "Wieso ? Ich mein, du hasst sie doch ? Wieso kaufst du ihr dann einen Ring ?". Ich setzte mich auf. "Das.", atmete ich durch. "war mal. Ich liebe meine Ehefrau. Ich hab mich in sie verliebt". Sie lachte. "Du verarschst mich, nicht wahr ?", rief sie und lachte weiter. "Du willst mir nur einen auswischen, für damals. Ich hab dich durchschaut !". Ich schüttelte meinen Kopf und sah ihr ernst ins Gesicht. "Cihan. Sag doch, dass es ein Scherz war.", forderte sie mich auf und rüttelte an meinem Oberarm. "Nein. Okay. Ich versteh es ! Ich versteh es vollkommen !", schrie sie. "Du bist einfach verwirrt, warte ich hol dir Wasser.", sagte sie entschlossen und sprintete in die Küche. Ich legte meine Hände auf mein Gesicht und seufzte. Warum verstand sie einfach nicht, dass ich für sie nichts mehr empfand ? "Hier Schatz. Trink das.", ertönte ihre Stimme kurze Zeit später. Ich nahm ihr das Glas aus ihrer Hand und stellte es wütend auf den Tisch. "Ich werde dir ein Flugticket besorgen. Du wirst wieder verschwinden.", sagte ich laut und stand auf. Ich war mir sicher, dass wenn Filiz weiterhin in unserer Nähe blieb, würden wir nicht glücklich werden können. "Was ? Wohin !?", rief diese aufgebracht. "Türkei. Um eine Unterkunft werde ich mich auch kümmern.", versicherte ich ihr, während sie mir in den Flur folgte.

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