Hayat böyledir

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Kapitel 37/Lesenacht 3

"Nein lass mal", sagte ich müde und wollte die Tür wieder schließen, doch Nihal drückte sie mit voller Kraft auf. "Du bist langweilig !", rief sie entsetzt. "Jetzt steh auf und mach dich fertig man !". Als ich keine Reaktion zeigte, bewegte sie sich auf meinen Schrank zu und zog ein Hemd heraus. Nur meine Hemde und Anzüge durften platz in meinem Schrank nehmen, da ich sie für Meetings faltenfrei brauchte. Nachdem sie das weiße Hemd auf mich geworfen hatte, bekam ich noch eine Jeans nachgeworfen. "Die stehen dir bestimmt ! Jetzt mach schon ! Ich warte draußen !". Sie kniete sich kurz runter, zog ihre Higheels an und stolperte dann mit ihnen nach draußen. Seufzend stand ich auf und tat das, was sie von mir verlangte, um weiteres, unnötiges Gelaber, welches meine Nerven strapazierten zu vermeiden. Fertig angezogen lief ich in das Bad und wusch mein Gesicht. Paar Sprüher Parfüm kamen noch auf meinen Hals und ich war fertig. Auf dem Weg zur Tür schnappte ich mir noch meine Geldbörse und meine Autoschlüssel und verließ so dann mit der Zimmerkarte und den Autoschlüsseln in meiner Hand den Raum. "Ich hab doch gesagt, dass sie dir stehen", hörte ich Nihal's Grinsen heraus und ließ sie sich bei mir einhacken.

Nach einer kurzen Autofahrt stiegen wir vor einem großen, bekannten Club aus. Die Musik dröhnte schon von weitem und jubelnde Stimmen waren zu hören. Ich war vor Jahren mit meinen Cousins hier, als wir unsere Väter auf einer Geschäftsreise begleitet hatten. Zusammen mit Nihal liefen wir rein und ich musste mich erstmal an die laute Musik gewöhnen. Ich war lange nicht mehr feiern und der Grund war meine Frau. Asya. Ich konnte mir in diesem Moment echt die Kugel geben. Wieso war ich verdammt nochmal hier ? Ich hab eine Frau, die Zuhause sitzt und sich wahrscheinlich um meine Anrufe sorgt. "Jetzt komm !". Nihal zog mich an meiner Hand durch die tanzende Menschenmenge und auch vorbei an den Frauen, die an der Stange tanzten, bis zu einer VIP Ecke. Sie war abgelegen und ausgestattet mit modernen, funkelnden Möbeln. Dieser Platz wurde beleuchtet mit violetten Discolichtern. "Ah Marhabaan (ISv: Guten Abend), Herr Sener !", sprach eine helle Stimme vor mir. In den Lichtern, die auf und zu flackerten erkannte ich Djadi Rahman, den Eigentümer des Clubs. Ich schüttelte seine Hand und lächelte breit. "Du hast den Club ganz schön verändert.", sagte ich dabei. Er stimmte mir lachend zu und setzte uns in die VIP Ecke. "Bringt meinem alten Freund Cihan die besten Bauchtänzerinnen, die wir besitzen !", hörte ich Djadi plötzlich rufen. Ich schluckte und kratzte mich am Nacken. "Hier Habibi !". Er reichte mir und Nihal jeweils ein Glas mit einem alkoholischem Getränk drin. Ich öffnete gerade meinen Mund, um zu verneinen, doch Djadi kam mir hervor. "Kein Aber, Habibi ! Du musst aus Höflichkeit !". Ich seufzte und lächelte gezwungen. Wenige Minuten später lehnte ich mich mit meinem Glas in der Hand nach hinten und beobachtete die drei Bauchtänzerinnen. Sie bewegten ihre schmalen Taillen und ihre Bäuche elegant und geschickt. "Die tanzen aber nur, oder ?", fragte ich Djadi vorsichtig, der sich neben mich gestellt hatte. "Wenn du willst machen sie auch was anderes.", fing er an zu grinsen. "Nein nein, vallah nicht", rief ich sofort. "Jaja, Habibi. Jaja...", flötete er. Ich schüttelte lachend meinen Kopf und sah den Tänzerinnen wieder zu. Eine zwinkerte mir verführerisch zu. Sie hatte eisblaue Augen, welche durch ihre aufgeklebten Wimpern zur Geltung kamen. Sie ähnelten Asya's Augen. Natürlich waren Asya's besonderer für mich. Ich kippte mir die Flüssigkeit langsam, Stück für Stück in den Mund und schluckte es runter. "Welche findest du am schönsten ?", fragte Djadi plötzlich. Ich sah ihn stirnrunzelnd an. "Jetzt sag schon.". "Die mit den blauen Augen", antwortete ich. Sie war die Schönste von allen, da sie mich an Asya erinnerte. "Die mit dem goldenen Tuch ?". Ich nickte. Mit einer Handbewegung scheuchte er die anderen zwei weg und rief das Mädchen, welches auf den Namen 'Nadina' hörte her. Er flüsterte ihr kurz was in den Ohr und ging dann. Nadina blickte kurz zu mir runter und setzte sich dann seitlich auf meinen Schoß. Gebannt schaute ich in ihre Augen. Sie nahm das goldene Tuch von ihrem Mund und leckte sich langsam über ihre Lippen. Hilfesuchend sah ich zu Nihal, die nur in ihr Glas kicherte. "Augen auf mir", sagte Nadina mit einem komischen Akzent und drehte meinen Kopf zu sich. Sie nahm meine Hand und führte diese zu ihren Brüsten. Leicht drückte sie meine Hand, was ihre Brüste dann zu spüren bekamen. Kleiner, als die von Asya. Auf jeden Fall. Sie stöhnte in mein Ohr und knabberte schließlich dran. Ich hielt meinen Atem scharf an und keuchte schmerzvoll, als sie ihre Hand in meine Hose steckte. Ich setzte mich nervös auf und spannte meine ganzen Muskeln an, als ihre Hand etwas ganz anderes, als erwartet berührten. Wieso versuchten alle mich dazu zu bringen Asya zu betrügen ? In Dubai war echt alles gegen unsere Ehe. "Komm Oben. Ich machen weiter.", flüsterte sie und stand auf. Unsicher sah ich auf ihre Hand, die sie nach mir strack.
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Wird Cihan annehmen oder ablehnen ?

Wie findet ihr es, dass Cihan wieder Alkohol getrunken hat, trotz des Versprechens an Asya ?

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