Hayat böyledir

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Kapitel 29

Cihan's Sicht :
"Kommst du Sisha Bar ?", fragte mich Noah, durch das Telefon. Er klang gelangweilt und im Hintergrund hörte man leise Musik. "Bin mit Asya.", antwortete ich und verneinte natürlich. "Bitte uns ist so langweilig", sagte er nun. Ich sah runter zu Asya, die sich fest an meinen Bauch geklammert hatte und seelenruhig schlief. "1 Stunde", gab ich streng nach und löste mich vorsichtig von Asya's Griff, wobei ich auflegte. Liebevoll deckte ich sie zu und gab ihr einen dicken Kuss auf die Wange. Lange Zeit starrte ich sie an, ehe ich mich zusammen riss. Ich joggte ins Schlafzimmer und zog mir angemessene Kleidung an ; ein normales, weißes Hemd und eine Jeans. Nachdem ich Asya eine Notiz hinterließ, dass ich kurz weg sei, stieg ich in ein Auto und machte mich auf den Weg in unsere Stammbar.

"Da ist der Lappen endlich !", rief Noah durch die Bar, als er mich vor dem Eingang entdeckte. Ich lachte und umarmte ihn zur Begrüßung. Danach setzte ich mich zu den anderen Jungs und rauchte eine Runde, bis die weibliche Bedienung kam. Ich checkte diese kurz ab, ließ meinen Blick aber sofort, mit dem Gedanken an Asya ab.
"Nein, Cihan lass lieber.", rief Gökhan schnell, als ich nach meiner bestellten Cola mit Wodka greifen wollte. Zwar hatte der Arzt mir Alkohol verboten, jedoch interessierte mich dies wenig. "Beruhig dich. Von einer passiert schon nichts", rollte ich mit meinen Augen und nahm einen großen Schluck. Sofort bereute ich es, denn meine Speiseröhre brennte abrupt. Langsam setzte sich der Geschmack und wurde immer leckerer, so dass ich noch einen Schluck nahm. "Cihan jetzt hör auf, es reicht.", ermahnte mich Amir diesmal, doch ich bestellte mir ein zweites. "Ihr übertreibt maßlos !", zwinkerte ich und trank ein Schluck von dem zweiten Glas. Auch dieser war schnell leer, woraufhin ich mir ein drittes bestellte, bis es so Weit kam, dass ich mein siebtes Glas in der Hand hielt. "Noah, lass uns Cihan zu mir bringen. Asya wäre nicht erfreut, ihn so zu sehen.", sprach Gökhan. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und zischte ihn wütend an : "Ich geh jetzt nach Hause und keiner wird mich davon abhalten können !". "Ok Bruder, hade (los) steh auf.", sagte Gökhan und nahm mich nicht ernst. "Lass !", knurrte ich und riss meinen Arm aus seiner Hand. "Ich gehe jetzt !". Vorsichtig stand ich auf und schwankte auf den Ausgang zu. Gökhan rannte mir genervt hinterher. "Cihan, mach kein Stress. Ich bring dich jetzt zu mir und wir sagen Asya davor auch Bescheid, hade (Los) Bruder". "Oglum (Junge) lass los ! Mir gehts doch gut !", schrie ich wütend und öffnete mein Auto. "Cihan, lass mich wenigstens Fahren !". Das ließ ich zu und setzte mich beleidigt auf den Nebenfahrersitz. "Du enttäuschst Asya.", sprach Gökhan ruhig und ernst. Ich zuckte mit den Schultern. "Ist mir egal", nuschelte ich und schloss meine Augenbrauen. "Morgen, wenn der Alkohol nachlässt wird es dir nicht egal sein.". Ich ignorierte seine Aussage und sah aus dem Fenster. "Regnet es ?", fragte ich verwirrt und sah konzentriert auf die Fensterscheibe. "Ja Cihan, es regnet.", sagte Gökhan etwas ironisch. Endlich kamen wir an und ich durfte aussteigen. "Schaffst du ?", fragte Gökhan durch das Fenster. Ich drehte mich um, zeigte meinen Daumen nach oben und schloss die Tür auf. Mit Kopfschmerzen schwankte ich in den Flur und zog mir meine Schuhe aus. Ich stolperte ins Wohnzimmer und wollte mich eigentlich ruhig hinlegen, doch Asya kam zuvor und sah mich lächelnd an. Ich lächelte kurz zurück, legte meine Lederjacke auf das Sofa und lief auf die Treppe zu. Dort schwankte ich hin und her, drohte hinzufallen. "Cihan, geht es dir gut ?", rief Asya besorgt und nahm meinen Arm. "Ja !", brummte ich genervt und zog meinen Arm weg. Mein Verhalten schien sie etwas verwirrend zu finden, denn sie blickte mich einfach nur stumm an. Wieder drehte ich mich um, lief auf die Treppe zu und drohte hinzufallen. "Vorsicht, pass auf !", quiekte Asya ängstlich und nahm meinen Arm erneut. "Du fällst gleich hin.". Ich wurde wütend. Sehr wütend sogar. Sie sollte mich nicht nerven, während ich so einen Kopf hatte. "Asya, nerv mich nicht !", brüllte ich meine Gedanken laut und ließ Asya aufzucken. Dabei stellte ich fest, dass ich sie leicht geschubst hatte. Sie lief mit glasigen Augen ängstlich ein paar Schritte nach hinten. "Du hast getrunken.". Ich lachte auf und lief bedrohlich auf sie zu. "Ja habe ich, was jetzt ? Warum mischst du dich da ein ? Wer hat dir, verdammt dir das Recht gegeben ?". "Wer bist du, dass du dich in mein Leben einmischen darfst ? Wer he Wer ?", schrie ich weiter und meine Halsadern drohten zu platzten. Als ich diese kleine, verletzte Asya sah, musste ich laut lachen. "Schau dich an ; ein naives, dummes Mädchen, welches dachte, ich würde sie als Ehefrau sehen.". Ich machte eine kurze Pause, denn mein Herz klagte wieder. "****** *** (verpiss dich) Asya.", brummte ich. "Du bist lächerlich. Kaum bin ich mal 2 Tage nett zu dir, fühlst du dich, wie die Frau im Haus. Du bist Nichts, Okay ?". "Zwar siehst du aus, wie Megan Fox, aber dein vernarbtes Du zerstört alles.", murmelte ich und drehte mich erneut um, um ins Schlafzimmer zu gelangen. "Ci-". Asya fasste mich wieder, woraufhin ich mich umdrehte und meine Hand aus Reflex ihre Wange traf. Sie stürzte zu Boden und fing leise an zu weinen. "Ich habe dich gewarnt, Asya !", fuchtelte ich mit meinem Finger herum und zeigte auf die Treppen. "Verschwinde und wage es nicht mir wieder vor die Augen zu treten !". Dabei fiel mein Blick auf meinen Ehering, welchen ich in diesem Augenblick verabscheute. Ich nahm ihn ab und warf ihn auf Asya. Sie blickte mich an und legte ihre Hand auf ihren Mund, um nicht laut aufzuschluchzen. Sie widersprach mir nicht und verschwand heulend ins Schlafzimmer. Mit Kopfschmerzen legte ich mich dann endlich schlafen.

Am nächsten Morgen hatte ich erstmal einen Kater. Kurz versuchte ich an die gestrige Nacht zu denken und erschrak. Ich warf die Decke von mir, stand auf und rannte die Treppen rauf. "Asya", rief ich und klopfte hektisch an die Tür. Ich glaubte es nicht. Ich glaubte nicht, dass ich es wieder getan hatte. Ich hatte es Allen doch versprochen. Und vor Allem hatte ich es ihr versprochen. Ich drückte die Klinke runter und trat in das Zimmer. "Asya'm.". Meine Stimme zitterte. Ich kniete mich zu ihr und nahm ihr zierliches Gesicht in meine Hand. Sie schloss ihre wundervollen Augen. Etliche Tränen flossen über ihre Wange und ließen mein Herz schmerzen. "Özür dilerim, Asya'm (Es tut mir Leid, Asya)", stotterte ich gequält und strich über ihre betroffene Wange. "Affet beni. Cok ictim. Birdaha asla icmicem, yemin ediyorum (Verzeih mir. Ich habe zu viel getrunken. Ich werde nie mehr trinken, ich schwöre es dir)". Ich war in Panik. Ich hatte fürchterliche Angst, sie zu verlieren . "Das kommt nicht nochmal vor. Ich schwöre bei Gott !". Ich drückte sie stark gegen mich und ließ sie gefühlte Stunden nicht los. Meine Angst um sie war zu groß. Meine Hintergedanken frassen mich auf. "Verlass mich nicht. Bitte. Wenn du gehst, sterbe ich.", flüsterte ich an ihrer Schulter und zog dabei ihren Duft in mich, als wäre es das letzte Mal. Wenn es um Asya ging, war ich so zerbrechlich, wie Sie es war. "Bitte mach mir keine Hoffnung und halt mich nicht hin, wenn du dich nicht ändern möchtest, Cihan", schluchzte Asya jetzt und ließ mich heute zum ersten Mal von ihrer Stimme kosten. Ich löste mich von ihr und legte meine Stirn an ihre, wobei sie ihre Hände auf meine Hände legte, die sich auf ihren Wangen befanden. Asya drückte meine Hände leicht und hielt sie fest. "Nein.", sagte ich leise. "Nein. Ich werde mich ändern. Ich verspreche es, Nefesim (mein Atem).", schüttelte ich hektisch meinen Kopf. Ihre Augen waren geschlossen, doch ich spürte ihre Unsicherheit und diese Enttäuschung. "Leere Versprechen.", schluchzte sie und öffnete ihre wundervollen Augen. Die blauen Augen waren glanzlos und trüb. "Asya, Bitte.", wimmerte ich trocken und strich ihr alle Tränen weg. Sie legte ihre Hände auf ihre Wangen, stütze ihre Arme auf ihre Knie und sah zum ersten Mal richtig wütend aus. Sogar Wut stand dieser Frau. Sie konnte man bei dieser Süße echt nicht ernst nehmen. "Komm.", sprach ich sanft und nahm ihre Handgelenke, woraufhin ich sie an mich drückte. "Ich werd es dir beweisen, mein Engel. Nie wieder Alkohol, nie wieder Gewalt". Ich dachte nach. "Also zumindest gegenüber dir. Bei Anderen kann ich nichts versprechen.", korrigierte ich verlegen. Asya zitterte leicht und nickte an meiner Brust. "Versprochen ?". Ich drückte einen Kuss auf ihre Locken und setzte meinen Kopf auf ihren ab. "Versprochen.". Abrupt löste sie sich von mir und stand auf. Ich sah ihr verwirrt nach und stand ebenfalls auf. Sie ging sich immer wieder frustriert durch die wilden Haare und sah runter, auf den Boden, während sie sich an die Kommode abließ und wieder anfing zu weinen. "Ich kann nicht mehr.", wimmerte sie hoffnungslos, ihren Blick immer noch auf den Boden gerichtet und die Hände immer noch in den Locken. Ich schmiegte mich langsam an sie, woraufhin sie ihren Kopf leicht hob. Vorsichtig umfasste ich ihren Rücken und legte meinen Kopf auf ihre Schulter. Ich streifte meinen Bart an ihre Wange und legte meine Stirn an ihre. Kurze Zeit später küsste ich ihre Stirn und ging wieder runter, zu ihrer Wange.

(Oberes Video 0:47-1:03)

"Ich werde dich nicht enttäuschen. Nicht nochmal.", hauchte ich. "Es tut mir so Leid.". Asya's kleinen Hände legten sich auf meinen Bart und streichelten ihn beruhigend. Ich näherte mich ihr und drückte einen flüchtigen Kuss auf den Mundbereich.

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