Hayat böyledir

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Kapitel 40

"Demir !", schrie ich. "Demir du bringst ihn um !", schluchzte ich mit meiner letzten Kraft und sank zu Boden. Die Schmerzen, die ich bei Jedem Schlag, den Demir Cihan zu spüren gab, bekam, unterdrückten meine Halsschmerzen, die ich vom Schreien bekommen hatte. Demir war blind vor Wut und nahm nichts mehr wahr. Mit einem Mal stürmten die großen Brüder, die ich von meinen Schreien angelockt hatte rein und nahmen Demir von Cihan. "Ich werd dich umbringen, du kleiner ******* ! Lasst mich los, ich werde ihn umbringen !", brüllte Demir aggressiv und versuchte sich von seinen Brüdern zu reißen. Ich legte meine Hand auf meinen Mund und schluchzte schockiert. Sowas hatte ich noch nie gesehen. Wie konnte Jemand so einen Hass für seinen eigenen Bruder empfinden ? Wie konnte eine Geschwisterschaft nur so in die Brüche gehen ? Schnell schritt ich zu Cihan und rüttelte an ihm. Ich fing leise an zu weinen, als ich ihn auf dem kalten Boden so leblos wahrnahm. "Cihan kalk (Steh auf)", flüsterte ich und wischte ihm mit meinen Händen das Blut von seinem Gesicht. Vorsichtig legte ich seinen Kopf auf meinen Schoß und strich ihm zitternd über seine Haare. Meine Oberschenkel wurden plötzlich warm, was mich verwirrte. Ich strich langsam über seinen Hinterkopf und schluchzte laut auf. "Cihan kalk !", sagte ich jetzt lauter. "Cihan nolursun kalk (Cihan ich flehe dich an, steh auf.)", schrie ich panisch, denn mein helles Kleid färbte sich langsam dunkel.

Was davor geschah :

Leise setzte ich mich neben Cihan hin und hörte meiner Schwiegermutter dabei aufmerksam zu. Sie berichtete uns, dass sie Marmelade machen möchte, jedoch nicht mehr die Kraft dazu hätte es alleine zu machen. Sie brauchte zwei Helfer und dachte an ihre zwei jüngsten Schwiegertöchter, so sagte sie es. Ich sah Cihan an. Er zuckte mit den Schultern und überließ mir damit die Wahl. "Ich helfe gerne.", lächelte ich leicht. Hasret war gerade dabei auch zuzustimmen, als plötzlich die Tür klingelte. Ich stand schnell auf, zog mein Kleid runter, checkte mein Kopftuch vor dem Spiegel, im Flur und machte erst dann die Tür auf. Ich erstarrte eine Weile. Demir und Pinar standen vor mir und musterten mich ebenfalls. Eingeschüchtert trat ich zur Seite und gab ein kleines : "Hosgeldiniz (Willkommen)" von mir. "Hosbulduk (ISv : Danke)", sagten Beide gleichzeitig und betraten das Haus. "Du siehst wunderv- hübsch aus.", lächelte Demir und deutete auf mein bordeauxrotes, einfaches Kleid. "Danke", sagte ich zurückhaltend und nahm ihnen die Jacken ab. Sie folgten mir ins Wohnzimmer, wo sich die ganze Familie Sener schon versammelt hatte und jetzt mit den Zweien komplett war. Beide gratulierten Cihan, worauf er nur ein kaltes 'Danke' von sich gab. "Du bist jetzt 20 geworden, oder Abi ?", versuchte Pinar ein Gespräch mit ihm aufzubauen. Er hingegen nickte nur und lehnte ein Gespräch somit ab. Meine Blick schweifte währenddessen durch die ganzen Gesichter. Cihan's ganzen Geschwister saßen im Wohnzimmer und unterhielten sich amüsant. Sein größter Bruder, Zafer Abi sprach in einer Runde, während Ferhat Abi und Baran Abi, die einmal vier und einmal acht Jahre älter als Cihan waren, ihm zuhörten. Ugur Abi, Demir und Cihan sprachen abseits von ihnen. Zwischen Cihan und Demir und Demir und Ugur lag jeweils 1 Jahr. Cihan hatte noch zwei ältere Schwestern. Banu Abla war 17 Jahre älter, Firuze Abla hingegen nur 2 Jahre. Firuze und Ugur waren Zwillinge, so weit ich wusste. Fehlten nur noch Cihan's 3 jüngeren Geschwister. Ceylan war 1 Jahr jünger als Cihan. Dann kam Pinar mit 16 Jahren und Arda mit seinen 15 Jahren. Die Familie Sener war wirklich riesig, da noch Schwiegerkinder dazu kamen. Die 10 Enkelkinder der Familie Sener dürften natürlich auch nicht fehlen. Man könnte bei den Sener's ganz leicht dem Überblick verlieren. "An was denkst du ?", fragte Jemand plötzlich und holte mich somit aus meinem Gedanken. "An", ich sah auf und lächelte leicht. "An nichts.". Ceylan sah mich erst skeptisch an, beließ es jedoch dabei.

Die Sonne ging langsam runter und der Abend näherte sich. Inzwischen stand ich in der Küche und machte mit Ceylan die 9. Kanne Tee. Ab und zu kamen Pinar und Firuze rein und übergaben mir Geschirr, welches ich schnell in die Spülmaschine räumte. "Du und mein Bruder", fing Ceylan an und wickelte eine Strähne von ihren glatten Haaren um ihren Finger. "Küsst ihr euch öfters oder nur zu besonderen Anlässen ?". Ich sah sie vorerst aufmerksam an, wendete meinen Blick aber sofort ab. "Ceylan", quiekte ich beschämt und ignorierte ihre Frage. "Jetzt sag doch ! Ich erzähl es auch keinem.". Ich schüttelte meinen Kopf und konnte ihr nicht mehr in die Augen schauen. Wieso wollte sie so etwas denn wissen ? Ich konnte doch nicht offen über die Beziehung zwischen meinem Mann und mir reden. Dazu fehlte mir der Mut und das Selbstbewusstsein. "Hattet ihr denn schon diesen besonderen 'Anlass ?' Sag wenigstens das.". "Ceylan frag mich sowas nicht", bat ich verlegen und fasste mir an meine glühende Wange. "Uff Asya", seufzte sie. "Ich behalte es für mich. Mich interessiert es nur so.". Ich atmete kurz aus und antwortete ihr schließlich mit der Wahrheit. "Keine weiter Frage darüber!", sagte ich verärgert und schnappte mir das Tablett, auf dem die Teetassen standen. Ich lief in das Wohnzimmer und verteilte es an Alle. Danach brachte ich das Tablett wieder zurück. Ceylan war jetzt auch im Wohnzimmer und leistet den Anderen Gesellschaft. Ich war gerade dabei die Küche zu verlassen, da betrat Cihan sie. Er drückte mir eine Tasse in die Hand und seufzte. "Was ist los ?", fragte ich besorgt, während ich das Glas füllte. Er sah genervt und bedrückt aus. Ich blickte ihn mit großen Augen an und wartete darauf, dass er mir von seinem Problem erzählte. "Nichts.", lächelte er jedoch nur und streichelte gedankenverloren meine Wange. Er näherte sich mir noch mehr und wollte mich küssen, doch ich drückte ihn an seine Brust weg. "Cihan ich muss-", wollte ich warnen, doch er unterbrach mich. "Du musst nichts.", sagte er und drückte seine Lippen auf meine. "Cihan Jemand könnte reinkommen, hör auf", flüsterte ich qualvoll. Mir gefielen seine Taten und Berührungen und das, was er immer mit mir anstellte zwar, aber es wäre eine große Blamage, wenn uns Jemand so erwischen würde. "Gefällt es dir nicht ?". "Doch. Es gefällt mir sehr sogar ! Ehrlich ! Ich habe nur Angst dass uns Jemand erwischen könnte.". Er lachte leicht und setzte seine Lippen an meine Wange. "Warte ab, was ich mit dir mache, wenn sie weg sind.", hörte ich ihn murmeln. Ich schluckte nervös und drückte ihn an mich. Er erwiderte meine Umarmung sofort und verteilte Küsse auf meinen Kopf. "Du erinnerst dich an 'unsere' Nacht ?". Ich nickte kurz und schmiegte mich an seine Brust. "Genau das möchte ich wieder, Asya.". Ich blickte rauf, in seine Augen und lächelte. Vor einem Jahr sprachen wir das Thema 'Küssen' nicht mal an und jetzt konnten wir offen über unseren Sex reden. Klar, war Cihan vor mir etwas vorsichtiger mit seinen Ausdrücken, aber dass auch nur, weil ich etwas unerfahrener war. Nach dem Gespräch mit ihm war nichts mehr geblieben, was meine Ängste angingen, weshalb ich ihn auch ohne jeglichen Scham in die Augen schauen konnte. Er hatte beim Gespräch wirklich jedes Thema angesprochen und mit mir geklärt. Deswegen konnte ich ohne jegliches Gewissen mit ihm schlafen ; ohne Angst davor, was Falsches getan zu haben. "Heute Abend ?", grinste er glücklich. "Ja", sagte ich leise und lachte. Er beugte sich zu mir und küsste mich. "Als Dankeschön.", zwinkerte er danach.

"Das habt ihr nicht getan.", knurrte plötzlich Jemand hinter Cihan. Ich zuckte auf und schubste ihn aus Reflex von mir. Demir knallte die Tür hinter sich zu und kam mit aggressiven Schritten auf uns zu. In mir brodelte Angst, Panik und Peinlichkeit auf. Meine Befürchtung war wahr geworden ; Jemand hatte uns erwischt ! Und dann noch Demir ! Cihan nahm mich sofort hinter sich und schubste Demir weg, da er mich fassen wollte. "Mach kein Stress. Hade (Los) geh wieder zu den Anderen.", sprach Cihan ruhig. Demir lachte, was meine Angst vergrößerte, so dass ich meinen Kopf an Cihan's Rücken lehnte, um Demir nicht sehen zu müssen. "Asya. Hör mir zu. Hör mir genau zu, Asya !", rief Demir wütend. Seine Stimme hörte sich einen Arm weit weg an. "Du wirst das Bereuen. Er wird dich im Stich lassen, glaub mir ! Ich würde dir alles verzeihen und dich bei mir aufnehmen, dich zu meiner Frau machen, aber du bist zu weit gegangen ! Was hast du dir dabei gedacht, Asya ?!", schrie er. Ich schloss meine Augen und versuchte seine Worte zu ignorieren. Sie verletzten mich. "Lan bist du krank oder so ? Wir sind verheiratet! Was geht dich das an, was wir miteinander treiben ?!", brüllte Cihan zurück. Sein Rücken bebte bei dieser Lautstärke stark. Und ab da eskalierte dann alles.
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-Wie findet ihr die neue Asya ?

-Wie fandet ihr die alte Asya ?

-Wie findet ihr Cihan jetzt ?

-Wie findet ihr Demir jetzt ?

-Was denkt ihr, was im nächsten Kapitel passieren wird ?

-Wünsche ?

-Verbesserungsvorschläge ?

-Fragen ?

Danke für Alles, bis dann ❤️
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