Hayat böyledir

7.2K 272 29
                                    

Kapitel 9

"Hey !", brüllte aus dem Nichts eine tiefe Stimme und verhinderte die Männer weiterzumachen. "Was macht ihr da !". In mir breitete sich Panik aus. Sofort packte ich Asya am Nacken, hob sie hoch und warf sie ins Auto, ehe ich ebenfalls einstieg und davon raste. Vom Rückspiegel aus sah ich, dass die Männer ebenfalls davonrannten.
---
Wieder holte ich aus und ließ den Gürtel über Asya's Rücken peitschen.
Vor Schmerz schrie sie auf. Immer wieder wiederholte ich dies. Und immer wieder hörte ich ihre schmerzvollen Schreie. Nach weiteren Schlägen entschied ich aufzuhören, da ihr Rücken anfing zu bluten, was man dank ihrer blutroten Bluse klar sehen konnte. Ich spuckte auf sie, ehe ich mich umdrehte und nach oben, in mein Zimmer lief. Dort zog ich mir erschöpft mein Shirt über den Kopf. Schnell stampfte ich mir meine Jeans ebenfalls aus und warf mich aufs Bett. Ich war erschöpft vom heutigen Tag, weshalb ich langsam meine Augen schloss und versuchte einzuschlafen. Plötzlich riss ich meine Augen auf und musste schlucken. Ich hatte einen Alptraum, indem ich meine Frau schlug. Nie im Leben würde ich so etwas tun. Sie war mein Ein und Alles, mein Lebenssinn und mein ganzer Stolz. Sie zu verletzten wäre das letzte, was ich wollen würde. "Azizam ?", kam von der Seite, wo ich sofort hinsah. "Gehts dir gut ?" Fragte sie mich auf ihrer Muttersprache. Ich musste lächeln. Ich liebte es wenn sie persisch sprach. Ich näherte mich ihr etwas, umklammerte ihren Bauch und drückte mich an sie. Ich hatte eine unnormale Zuneigung gegenüber ihr. Mit ihren Taten, ihrem Verhalten und ihren Worten gab sie mir alles, was ich zum Leben brauchte. Und egal wie viele Tränen ich vor ihr vergoß, sie erzählte Jedem jedesmal, wie stark ich war. Ich spürte ihre kleine, zierliche Hand, die langsam durch meine Haare strichen. Automatisch schloßen sich meine Augen und ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Dank ihr hatte ich den komischen Traum schon vergessen. "To.". Ich musste kurz überlegen. "Omre mani. (Du bist mein Leben)", vervollständigte ich meinen Satz, was meinen Schatz zum Lachen brachte. "Richtig oder ?", fragte ich sie und sah hoch. Sie nickte stolz und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Asya'm (Meine Asya)", hauchte ich und schloss erneut meine Augen. "Sen benim herseyimsin. (Du bist mein Ein und Alles) Und nie, nie im Leben würde ich, dir gegenüber die Hand erheben. Nie !", schwor ich. Ich wachte schweißgebadet auf und drehte meinen Kopf sofort zur Seite. Dort lag Niemand. Beruhigt schloß ich meine Augen und dachte nach. Meine Gedanken schwebten wild durcheinander. Was sollte dieser Traum bedeuten ? Asya und ich ? Ein richtiges Ehepaar ? Mit Liebe und so ?Niemals. Ich atmete durch und stand auf. Ich versuchte so leise wie möglich die Treppen runter zu gehen, da es mitten in der Nacht war und ich keine Lust auf Asya's Gesicht hatte. Doch als ich mich der Couch näherte, lag Asya dort nicht. Ich tapste in den Keller und entdeckte dort eine dunkele Gestalt. In dem Raum gab es kein Licht, nur der Mond schien durch ein gerostetes Gitterfenster und funkelte Asya an. Der Anblick, wie sie betete brachte mein Blut ausnahmsweise mal nicht zum kochen. Ganz im Gegenteil ; beim Beobachten entspannten sich alle meine Muskeln und ich hatte das Gefühl, dass alle schlechten Ereignisse davon flogen. Das Bedürfnis zu Beten wuchs bei jedem ihrer Bewegungen mehr. Sie sah so frei und erleichtert aus. Doch leider hatte ich noch nie gebetet und wusste auch nicht wie das ging. Ich zuckte erschrocken zusammen, als Asya aufschrie, weil sie mich bemerkte. Sie blieb eine Weile vor mir stehen und traute sich nicht zu bewegen. Ihr schneller Atem war im ganzen Raum zu hören. Ich ging etwas zur Seite und machte ihr somit Platz, damit sie mach oben gehen konnte. Vorsichtig räumte sie den Gebetsteppich weg und lief ganz langsam nach oben. Ganz dicht hinter Asya stieg ich die Treppen rauf. Ihr Kopftuch war schwarz und reichte bis unter ihrem Rücken. Sie hatte ein, ebenfalls schwarzes, langes Kleid an, welches ihren ganzen Körper bedeckte. Ich musste zugeben, dass sie langsam Interesse in mir weckte.

1 Monat später :

"Wann ist Sarma fertig ?", fragte ich jetzt zum zehnten Mal, wie ein kleines Kind. "Gleich, ich muss nur noch die hier einrollen", antwortete Asya mir leise und zeigte auf die übrig gebliebenen Weinblätter. Ich hatte sie gebeten, nein ich hatte ihr befohlen mir Sarma zu machen, da ich Lust darauf hatte und seit ein Paar Wochen Streit mit meiner Mutter hatte. "Dauert das noch lange ?", fagte ich wieder. Sie schüttelte den Kopf.  "Jetzt nur noch kochen. Das dauert circa 20 Minuten.", sagte sie, stand auf und füllte den Topf mit Wasser, ehe sie ihn auf den Herd stellte. Nach genau 20 Minuten rief sie mich wieder in die Küchen, da ich im Wohnzimmer Fernsehen geschaut hatte. "Probier mal", hörte ich sie piepsen. Ich nahm mir eine Gabel aus der Schublade und Asya nahm den Teller, der auf den Sarma's war ab. Die Sarma's sahen so lecker aus. Lang und dünn, so wie sie es sein sollten. Ich stach mir eine heraus und steckte sie mir schnell in den Mund. Es schmeckte fantastisch.

Hayat böyledirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt