Hayat böyledir

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Kapitel 33

"Asya", schrie er, während er die Treppen runterrannte. Er trug ein weißes PoloT-Shirt, welches eng ansaß und seine Brust-, Bauch- und Armmuskeln betone. Das Weiß hob seine natürliche Bräune hervor. "Hast du meinen Ring gesehen ?", kratzte er sich am Nacken und klang nervös. An seinem linken Armgelenk befand sich eine silberne Uhr. Sie sah teuer aus. Die Erinnerungen, in denen er den Ehering auf mich geworfen hatte, tauchten auf. Ich musste kurz nachdenken und lief dann die Treppen, gefolgt von Cihan hoch. Im Schlafzimmer öffnete ich die zweite Schublade, der Kommode und wühlte in meiner Unterwäsche herum, bis das kalte Gold meine Hand berührte. Ich nahm ihn heraus und reichte ihn Cihan. Er bedankte sich und steckte ihn an seinen Ringfinger. Dann zog er mich an meinen Rücken zu sich und drückte einen Kuss auf meine Lippen.

Im nächsten Moment lag ich auf dem Boden und wurde zusammen getreten. Cihan ging und ließ mich mit meinen Problemen alleine. Schmerzvoll kauerte ich stundenlang auf dem Boden und keiner war da, der mir half. Ich zuckte zusammen, fing an zu wimmern und Schmerzen ließen sich spürbar machen, gefolgt von Stiche in meinem Herzen. Die Angst vor ihm, die Angst um ihn. Keine Ahnung, was stärker war.

"Asya !". Panisch riss ich meine Augen auf und schnappte nach Luft. Vor mir tauchte ein besorgter Cihan auf, der mit eine Wasserflasche reichte. Ich trank gierig aus ihr und ließ meinen letzten Tränen noch freien Lauf. Ich wischte mir über meine Augen und versuchte mich zu beruhigen. In der nächsten Sekunde spürte ich Cihan's kalte Hand, die mein Gesicht umfasste. Die andere wischte mir meine restlichen Tränen weg. Dann wurde ich gegen seine harte Brust gedrückt. "Selbst wenn es ein Alptraum war, der dir Angst eingejagt hat, hab' ich das Bedürfnis ihn umbringen zu wollen.", hörte ich ihn knurrend murmeln. Ich schloss genussvoll meine Augen, als ich einen Kuss auf meinen Haaren wahrnahm. Meine Hände an seinem Tshirt wurden stärker und die Angst, er könnte mich loslassen wuchs somit. "Nicht loslassen !", flehte ich leise, als ich das Gefühl hatte, dass sein Griff sich lockerte. "Mach ich nicht.", versicherte er ernst und setzte seinen Kinn auf meinem Kopf ab.

Cihan's Sicht :
Am nächsten Morgen stand ich schlaflos auf und machte mich fertig. Währenddessen war Asya schon angezogen und bereitete Frühstück vor. Fertig geduscht betrachtete ich meinen Körper im Spiegel und zog mir meine Boxershorts an. Dann suchte ich mir ein Outfit zusammen. Über mein weißes T-Shirt zog ich mir noch eine schwarze Joggerjacke und vervollständigte mein Outfit schließlich mit meiner grauen Jeanshose. Meine silberne Rolex durfte natürlich nicht fehlen. Ein Blick auf sie verriet mir, dass ich noch 2 Stunden bis zum Flug hatte. Seufzend schnappte ich meinen vollgepackten Koffer und rollte ihn die Treppen runter. Ich stellte ihn im Flur ab und lief in die Küche, wo es schon herrlich nach Essen roch. Asya lief gestresst hin und her. "Hier", sagte Asya mit ihrer sehr hohen Stimme und legte einen Teller vor mich. "Iss du schonmal. Solange brate ich Sucuk noch zu Ende". Ich nickte und nahm von dem, was auf dem Tisch lag, von Allem etwas. Genussvoll stöhnte ich auf und lehnte mich mit vollem Mund nach Hinten. Asya, die meinen Anblick sah, fing an zu lachen, während sie sich wieder zum Herd drehte und die Pfanne vom Herd hob. Diese stellte sie mit Unterlage auf den Esstisch, bevor sie sich vor mich setzte und sich bediente. Sie sah etwas traurig aus. Ob es an meiner Dienstreise lag ? Wahrscheinlich. "Asya'm", fing ich an und zog ihre Aufmerksamkeit auf mich. "Gökhan und Achmad werden uns am Flughafen erwarten. Du gehst mit Achmad mit und bleibst solange ich in Dubai bin bei denen, Ok ?". Sie sah mich lange unsicher an, nickte aber dann zögernd. "Wann kommst du denn wieder ?", fragte sie, wie ein kleines Kind. "Zwei Wochen bin ich wieder da.". Sie nickte mit den Mundwickeln nach unten und widmete sich ihrem Essen wieder zu. Ich stand auf und lief auf sie zu, ehe ich mich zu ihr hinkniete. Sie traurig zu sehen, konnte ich nicht ertragen. "Baby", seufzte ich sanft und nahm ihre Hand in meine. "Böyle bakma lütfen (Guck bitte nicht so). Ich möchte dich glücklich und lachend sehen, Bitte.", hauchte ich. "Seni cok özlicem (ich werd dich so vermissen)". Ich lächelte leicht. "Ich dich erst", erwiderte ich. Sie schlang ihre Arme um mich und zog mich in eine Umarmung. Ihr schmaler, zerbrechlicher Rücken wurde von meinen Armen umfasst und versteckte sie quasi. "Ich möchte nicht, dass du gehst". "Ich möchte auch nicht gehen.".
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"Psht aglama (Wein nicht)", flehte ich Asya an und umfasste ihr Gesicht. "Ehe du dich versiehst bin ich wieder da", versuchte ich sie zu beruhigen. Ihre kleinen Hände umfassten meine und ihre Augen schlossen sich automatisch. "Gitme, Kal (Geh nicht, bleib)", weinte sie. "Ich muss Habibte (mein Schatz)". Ich wusste, dass ich Asya jeden Tag anrufen musste, um ihre Sehnsucht etwas zu stillen. "Seni cok seviyorum, Asya'm", hauchte ich gegen ihre Lippen und küsste sie schließlich. Unsere Lippen passten perfekt aufeinander. "Sei nicht traurig", löste ich mich von ihr und sie schnappte nach Luft. Ihre Augen waren noch zugekniffen und ihr Atem verlief schnell. Gierig drückte ich meine Lippen wieder auf ihre und bewegte sie lange Zeit. Asya's Hände fingen an zu zittern und ihre Nervosität stieg bei jeder meiner Bewegung. "Cihan", flüsterte sie außer Atem. Ich schluckte kurz und schon waren meine Lippen wieder auf ihre. Als ich mich nach etlichen Sekunden von ihr löste legte ich meine Stirn gegen ihre und versuchte mein Atemtempo wieder zu normalisieren. "Die Passagiere des Fliegers nach Dubai sollten langsam zum Schalter", ertönte eine Durchsage, die uns voneinander löste. Ich seufzte. Ich hätte nie gedacht, dass unser Abschied uns so schwer fallen würde. "Pass auf dich auf", schluchzte Asya, während ihre Hände meinen kurzen Bart streichelten. "Mach ich. Du auch auf dich, Ja ?". Sie nickte stumm und umarmte mich zum Letzten Mal. Und zum letzten Mal schaute ich in das schöne Gesicht, welches ich vermissen würde.
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Ich winkte ihr noch zu, ehe ich den Gang zum Schalter benutzte und ihre Sicht verschwand. Den Koffer hinter mir, Nihal neben mir rollte ich Richtung Passkontrolle. "Echt süß, deine Frau", hörte ich Nihal. "Ja ich weiß", grinste ich. Sie lachte kurz und zeigte dem Mann, der am Schalter saß ihren Pass. Dann war ich dran. Kurz danach durften wir schon in das Flugzeug. "Wie lange seid ihr denn verheiratet ? Den Ring tragen sie glaube ich erst seid kurzem.". Ich nickte. "3 Jahre. Hatte ihn verloren und erst vor kurzem wieder neu machen lassen.", log ich den zweiten Teil. Sie nickte und setzte sich nach mir auf den Sitz. "Dubai, wir kommen !", kreischte Nihal aufgeregt. Ich lachte leicht und sah aus dem Fenster.
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- Was denkt ihr, wird in Dubai passieren ?
- Was denkt ihr, was bei Asya passieren wird ?
- Wie findet ihr Asya und Cihan als Ehepaar ?
- Verbesserungsvorschläge ?
- Wünsche ?

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