Hayat böyledir

7.3K 282 21
                                    

Kapitel 6

Asya schrie und weinte die ganze Zeit, während ich sie aus dem Fenster drückte und ihr drohte, sie runter zu schmeißen. "Schnauze !",schrie ich. "Halt deine verdammte Schnauze!". Ich fasste sie an den Haaren und schlug ihr Kopf auf die Fensterbank. Kurz hörte ich ein Knacksen. Dann machte ich weiter, bis die rote Flüssigkeit, die von Asya kam, die weiße Hauswand runterlief und sich unten, am Boden zu einer Pfütze bildete. Ich entfernte mich von Asya und sah, wie sie sofort auf dem Laminat einsackte. Dieser Anblick brachte mich krankhafter Weise zum Lachen. Zu wissen, dass sie Schmerzen erlitt, machte mich glücklich.
----
Genervt rollte ich meine Augen und verschränkte gähnend meine Arme. Während ich mich an die Wand, des Krankenhausgebäudes lehnte und eine Zigarette rauchte, versuchte ich meine Mutter, die vor mir meckerte auszublenden. "Pshht", grinste ich und blies ihr den Zigarrenqualm ins Gesicht. Sie brach kurz ein komisches Geräusch aus sich und schlug mit ihrer Hand auf meinen Oberarm. "Cihan seni gebertirim (Cihan ich bring' dich um) !", schrie sie wütend und schlug mir die Zigarette aus der Hand. Wenn sie nicht meine Mutter wäre, würde ich sie jetzt anbrüllen und vielleicht auch schlagen. "Rahat birak beni (Lass mich in Ruhe).", sprach ich möglichst ruhig. "Ich geh' nach Hause. Nimmt diese **** meinetwegen mit. Mit mir kommt sie sicherlich nicht.". Ich zog eine Zigarettenschachtel aus meiner Hosentasche und nahm eine heraus. Die Schachtel schob ich wieder in meine Hose, drehte mich um und wollte auf mein Auto zugehen, bis meine Mutter einen Satz aussprach, welchen sie sich lieber verkneifen sollte. Abrupt drehte ich mich um und sah ihr verletzt in ihre Augen. Das sollte sie nicht sagen. Nicht wegen dieser ********. "Was hast du gesagt ?", fragte ich zur Sicherheit nochmal nach. "Keske. Seni. Dogurmasaydim. (Ich wünschte, ich hätte dich niemals auf die Welt gebracht)". Jedes Wort sprach sie langsam und deutlich aus. Kurz war ich traurig, doch dann kam mir etwas in den Sinn. Ich lachte auf. "Keske be. Keske dogurmasaydin. Keske Demiri dogursaydin benim yerime (ISv : Du hast Recht. Ich wünschte, du hättest mich niemals auf die Welt gebracht. Du solltest Demir an meiner Stelle auf die Welt bringen)". Mit diesen Worten lief ich stur in das Krankenhaus, direkt in das Zimmer, in das Asya lag. Auf dem Weg dorthin, wollte mich Demir aufhalten, doch ich schlug ihn weg. Das wollten sie doch. Dass ich Asya mitnehme, das wollten sie ! Dort riss ich Asya, die grad ihre Infusion bekam und einen auffälligen Gips um die Nase hatte,  aus dem Krankenbett. Sie quiekte leise auf und folgte mir dann schließlich. Erst jetzt entdeckte ich das ganze Blut auf ihren Klamotten. "Geschieht ihr Recht", dachte ich. Plötzlich wurde ich unsanft nach hinten gezogen. Im nächsten Augenblick spürte ich eine Faust, die immer wieder auf mein Gesicht schlug. Ich hörte meine Mutter schreien, dass Demir aufhören sollte, doch das machte er nicht. Mein ganzes Gesicht tat schon weh. Ich glaubte sogar, dass etwas blutete. "Du wirst sie nie wieder anfassen, hast du mich verstanden !". Immer noch auf mich einschlagend brüllte er dies. Ich wollte aufstehen und mich wehren, doch konnte nicht. Demir war einfach zu stark. "Oglum yeter ! (Mein Kind, es reicht)" schrie meine Mutter und entfernte Demir von mir. Kurz krümmte ich mich vor Schmerz, war aber im nächsten Moment wieder auf Beinen. Wütend strich ich mir das Blut von meiner Nase. "Wieso mischst du dich da immer ein !", knurrte ich. "Wieso ? Sag doch! Wieso ?". Ich lief auf ihn zu und schubste ihn. "Weil ich sie liebe, verdammt !"

Hayat böyledirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt