Hayat böyledir

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Kapitel 23

"Das Essen ist da !", rief ich glücklich und sprang auf. Ich hatte einen Bärenhunger, was mein Magen mich auch hören ließ. Ich nahm dem Lieferanten das Essen ab, bezahlte und schloss die Tür so schnell, wie möglich. Zufrieden legte ich die Päckchen auf den Tisch und öffnete alles. "Hier", sagte ich mit vollem Mund, da ich mir sofort eine Gabel Spagetti gönnte. "Probier mal das !". Ich hielt Asya Cigköfte hin. Sie zögerte kurz, aß es aber schließlich. Stolz betrachtete ich sie dabei. Sie aß so süß. "Und schmeckt ?". Sie nickte lächelnd. Sie hatte auf jeden Fall Geschmack, denn ich liebte Cigköfte. Ich gab ihr Ayran zu Trinken, da ich genau wusste, dass ihr Mund brannte, weil die Köftes zu scharf für sie waren. Da Asya selbst nichts aß, fütterte ich sie. Sie war eh schon dünn. Sie sollte nicht noch mehr Kilos verlieren. Nach dem Essen räumten wir alles weg und machten es uns auf dem Sofa gemütlich. Ich versuchte mich so klein zu machen, wie es nur ging, da ich sie nicht verletzten wollte. Sanft strich ich über ihre Schusswunde und setzte meine Stirn nachdenklich in Falten. Ohne mich wäre das alles garnicht passiert. Sie müsste jahrelang keine Schmerzen ertragen. Vielleicht wäre sie mit einem Besseren verheiratet und hätte 6 wundervolle Kinder auf die Welt gebracht. Das Husten von Asya riss mich aus meinen Gedanken. Schnell gab ich ihr ein Glas Wasser und klopfte sanft auf ihren Rücken. Langsam beruhigte sie sich und nahm einen letzten Schluck von ihrem Wasser, ehe sie ihn auf den Tisch abstellte.

Am nächsten Tag waren die Jungs zu Besuch, da sie unbedingt darauf bestanden, Asya kennenzulernen. Sie verstanden sich wirklich gut mit ihr und ich glaubte sogar, dass die Jungs einen guten Eindruck bei Asya hinterlassen hatten. "Sollen wir draußen etwas spazieren ?", fragte ich gelangweilt. Asya nickte natürlich sofort und stand auf. Nachdem wir uns unsere Jacken angezogen hatten, verließen wir unser Haus. Der frische Wind zog herrlich, weshalb ich den Reißverschluss meiner Jacke hochzog und meine rechte Hand in meine Jackentasche steckte. Die linke verschränkte ich mit Asya's Hand und lief so still weiter. Ich genoss diese Freiheit und diese Stille, die um mich herrschte. Die Tage über plagten mich schlimme Alpträume, welche die  Wände, um mich immer enger machten. Mein Haus gab mir dieses Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit nicht mehr. Ich fühle mich wie ein Fremder in diesem Haus. Wie ein Gast, der bei einem Fremden zu Besuch war. Ich würde so gern in ein anderes Haus ziehen. Jedoch war es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt umzuziehen. Denn ich wollte nicht einfach eine große, schon möblierte Villa. Ich wollte etwas ganz schönes. Ein Haus, welches ich mit Asya aufbauen wollte. Jedes Möbelstück sollten wir uns zusammen aussuchen und jeden Raum zusammen gestalten. Sogar unsere Wände sollten wir selber in ruhigen und sanften Farben streichen. Währenddessen wir Tag für Tag unser Nest aufbauten, sollten wir viel Lachen und Spaß haben.
Das alles war sehr zeitaufwendig. Diese Zeit hatte ich leider nicht. Ich musste die Firma wieder recht leiten, da ich sie oft vernachlässigt hatte. Als ob das nicht reichen würde, musste ich mir noch Zeit für meine Jungs suchen, wobei ich doch viel mit Asya unternehmen wollte. Morgen müsste ich schon wieder anfangen zu Arbeiten. Frustriert seufzte ich und zog somit Asya's fragende Blicke auf mich. "Willst du etwas vom Kiosk ?", lenkte ich ab. Sie verneinte und bedankte sich, woraufhin ich Zigaretten wollte. Dann bestellte ich noch eine gemischte Tüte. "Magst du Lakritz ?". Sie schüttelte leicht ihren Kopf und lächelte mich wundervoll an. "Ohne Lakritz.", antwortete ich dem Mann grinsend. Ich mochte auch kein Lakritz. Krass wie viele versteckte Gemeinsamkeiten wir hatten. Mit den Süßigkeiten setzten wir uns auf eine Bank. Während ich mir unangenehmer Weise eine Zigarette anmachte, bot ich Asya die Süßigkeiten an. Als sie jedoch wieder verneinte drückte ich ihr die Tüte in die Hand. "Ich will, dass du mindestens 5 davon isst.". Sie sah mich mit großen Augen an und nickte ängstlich. "Asya.", seufzte ich und schmiss meine Zigarette weg. "Du brauchst keine Angst mehr vor mir zu haben. Ich werd dir nichts tun. Versprochen. Ich schwöre es dir.". Als ihr Blick immer noch voller Angst war, lehnte ich mich hoffnungslos zurück. "Ich hab mich geändert. Ob du es glaubst oder nicht. Ich möchte wie jeder Andere Ehemann sein. Ich möchte dich mit Liebe und Respekt behandeln. Für dich Sorgen, dir Halt geben in schweren Zeiten.". Verträumt blickte ich auf den Boden und sprach lächelnd weiter. "Ich weiß. Ich hab von Anfang an alles vermasselt, aber ich möchte alles wieder gut machen. Ich tu alles dafür, dass dein Selbstvertrauen wieder wächst. Ich verspreche es dir, Asya'm (meine Asya)". Inzwischen hatte ich ihre Hand in meiner und drückte charmant einen Kuss darauf. "Hast du Wünsche, die ich dir erfüllen kann ? Egal was, ich mach es !". Sie schüttelte verlegen den Kopf. Erneut seufzte ich. Sie sollte ehrlich zu mir sein und sich meinetwegen die Welt wünschen. "Warte hier ja ?". Asya nickte etwas unsicher und spielte an ihrem Kopftuch herum. Ich stand auf, drückte ihr einen fetten Kuss auf ihre Stirn und entfernte mich erst dann aus ihrer Sichtweite. Ich wollte sie überraschen und konnte es nicht abwarten. Sie würde sich bestimmt freuen, dachte ich mir und bestellte ein Strauß weißer Rosen. "Ich möchte, dass sie die Rosen in 5 Minuten an die Bank, die auf der Kamenerstraße steht, bringen. Tuen sie bitte noch eine Karte rein, mit der Inschrift...". Ich dachte kurz nach und grinste dann, während ich dem Verkäufer die Sätze diktierte ;
Dein Mann ist ein Idiot, Güzelim (Meine Schönheit). Wobei du der Traum jedes Mannes bist, jedoch gehörst du nur ihm.
-Dein Mann
Besseres fiel mir echt nicht ein. Zufrieden mit Allem machte ich mich wieder auf den Weg, zu Asya. Ich hoffte, dass ihr die Rosen und die Karte, mit den Sätzen gefallen würden. "Asya ?" Verwundert blieb ich stehen und blickte Asya mit zusammengezogenen Brauen an. Sie stand mit kreideweißem Gesicht vor der Bank und hielt ihre Hand auf ihren Bauch. Mein Blick änderte sich schlagartig, als ich ihre blutige Hand und den Blutfleck, an ihrem Oberteil sah. "Asya, was ist passiert ?", brüllte ich schockiert und nahm ihre Hand, von der Stichwunde. "Wer war das, Asya ? Hadi (Los) Canim (Mein Schatz) sag mir wer das war.", rief ich panisch und gab ihr Halt. Anstatt mir zu antworten, schloss sie ihre Augen und sackte ein. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Ich ging mir aus Panik mehrmals über die Haare und versuchte Asya aufzuwecken. Wieder bekam ich Angst um ihr Leben. "Sie wird überleben.", redete ich mir immer wieder flüsternd ein. "Sie wird überleben. Sie wird überleben.". Ich zog sofort meine Jacke aus und drückte sie gegen den Stich. In der Hoffnung, dass richtige zu tun, schrie ich nach Hilfe.

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